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Konnte Christus schreiben? Das Leben Jesu – das Dogma in Aktion

13. November 2020 in Aktuelles, 28 Lesermeinungen
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Wie Kardinäle diesen Zweifel heute ‚lösen’ und wie das wirklich anzusprechen ist. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as/egt) Ein Interview mit einem Kardinal in einer der wichtigen italienischen Tageszeitung, das sich mit Folgen und Bedürfnissen in der Zeit der durch die „Pandemie“ bedingten Lockdowns auseinandersetzen will, ganz konzentriert auf den Begriff der Meditation: der Politiker Walter Veltroni, herausragender Exponent der demokratischen Linkspartei, sprach hierzu mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Kultur, Kardinal Gianfranco Ravasi. Ettore Gotti Tedeschi, Ökonom, Bankier, Finanzethiker, emeritierter Präsident des IOR (Institut für religiöse Werke, 2009 bis 2012) und herausragender katholischer Intellektueller Italiens, Vertrauter Benedikts XVI., ist auf diesen langen Text gestoßen und setzte sich damit auf seine Weise auseinander. Dazu muss gesagt werden: wenn Gotti Tedeschi etwas „anfasst“, mit der ihm eigenen Eleganz, wird der, die oder das „Angefasste“ dies spüren, dies trotz aller „Abstandregeln“.

***

Konnte Jesus schreiben? (Über ein Interview mit Kardinal Gianfranco Ravasi). Von Ettore Gotti Tedeschi

Im „Corriere della sera“ vom 10. November 2020 gab es ein sehr langes und gelehrtes Interview (herausgegeben von Walter Veltroni) mit Kardinal Gianfranco Ravasi, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Kultur. Das Interview konzentrierte sich auf die Einsamkeit nach dem Lockdown und die Bedeutung der Meditation. Wenn aber die Schlussfolgerung aus den Meditationen, die Seine Eminenz während des Lockdowns gemacht hat, in dem Gedanken besteht, nämlich dass Jesus wahrscheinlich nicht schreiben konnte und dass er, wenn er heute etwas schreiben würde, dies lauten würde: liebe deinen Nächsten , aber auch die Erde wie dich selbst – dann bleiben wir ein wenig ratlos zurück.

Die Gelehrsamkeit des Kardinals und die Freude, die er dabei empfindet, sie zu zeigen, sind wohlbekannt. Um uns diesmal über die Entdeckung der Meditation zu berichten, macht er bis zu zehn Zitate, die alle – um Himmels willen – interessant und zutreffend sind. Aber zehn!


Es beginnt mit einem Zitat des atheistischen und anarchistischen französischen Schriftstellers Albert Camus aus „Die Pest“, er geht dann über zum neorationalistischen italienischen Philosophen Norberto Bobbio, er springt zum Soziologen und größten Experten für die Auswirkungen der Kommunikation auf die Gesellschaft Marshall McLuhan, er zitiert den Schriftsteller und Entomologen Vladimir Nabokov (Autor des Romans „Lolita“), er spricht dann von dem brasilianischen Komponisten Vinicius de Moraes (erwähnt von Papst Franziskus in „Fratelli tutti“), der die Familie so sehr liebte, dass er gleich neun Mal heiratete, er zitiert den unvermeidlichen Blaise Pascal und berichtet sogar über den amerikanischen Philosophen John Searle, der sowohl für seine Kritik an der künstlichen Intelligenz als auch dafür berühmt ist, dass ihm der Titel eines emeritierten Professors an der Universität Berkeley wegen sexueller Belästigung aberkannt wurde. Aber das reicht nicht aus. Seine Eminenz zitiert weiter Charles Peguy, einen zum Katholizismus konvertierten französischen Schriftsteller, der dem Autoritarismus der Kirche feindlich gegenübersteht, er zitiert die Lektüre des großen Philologen Giorgio Pasquali und spricht über seine Freundschaft mit dem italienschen Dichter Mario Luzi.

Wir kamen auf zehn Zitate und hatten es schwer, ihm zu folgen. Aber auf die letzte Frage, ob Jesus jemals etwas geschrieben habe (abgesehen von den berühmten Worten, die in der Episode der Ehebrecherin in den Sand gezeichnet wurden), antwortet der Kardinal: „Wir wissen nicht einmal, ob Jesus schreiben konnte, irgendein Exeget stellte sich vor, er habe nur Zeichen in den Sand gezeichnet... Aber wenn Jesus zurückkäme, würde er schreiben: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst’. Liebe auch die Erde wie dich selbst, könnten wir heute hinzufügen“.

Wie? Ist das alles?

So wollen wir hören: was sagte dazu ein katholischer Intellektueller wie Nello Vian (Vicenza, 28. Mai 1907 – Rom, 18. Januar 2000), die Person, die Giovanni Battista Montini, dem zukünftigen Paul VI., sein ganzes Leben lang am nächsten stand? Vian, der achtundzwanzig Jahre lang eine verantwortliche Position in der vatikanischen Bibliothek einnahm und dann Generalsekretär des „Instituts Paul VI.“ war, tat dies in dem Buch „Der Kardinal, der zu lesen verstand. Geschichten von Büchern und Schriftstellern“. Vian schrieb (und beim Lesen ist auch der spirituelle Reichtum zu schätzen, der in diesen wenigen Sätzen zum Ausdruck kommt):

„Obwohl er predigte, tätig war und Wunder verbreitete, hätte Jesus dem Papyrus die wesentlichen Punkte seiner Lehre anvertrauen und eine schriftliche Sammlung seiner Gedanken hinterlassen können. Schreiben ist nichts anderes als eine Form der Handlung. Jesus hat es nicht getan: er schrieb nur einmal, aber auf den Sand (und die Bedeutung der Geste, unabhängig von ihrer Interpretation, bleibt im Kontext des Geschehens eindeutig symbolisch: die Übersetzung der vor ihm stehenden ehebrecherischen Frau). Man wäre fast versucht zu sagen, dass der Charakter seiner Sendung es ihm verbot, als Autor zu agieren, da er ausschließlich der war, der Vollmacht hatte.

Christus wollte nicht, dass die Menschen mehr durch sein schriftliches Werk als durch seine Person erobert werden, wie es bei dem literarischen Vermächtnis eines Schriftstellers der Fall ist. Platons Werk ist wichtiger als Platon, aber bei Sokrates, der nichts geschrieben hat, zieht nur seine Person an. Jesus wollte nicht, dass da eine undurchsichtige Leinwand des schriftlichen Werkes zwischen ihm und den Jüngern steht. Getreu der Methode der traditionellen mündlichen Lehre seines Volkes, von der Platon auch im Kapitel 61 des „Phädrus“ die Überlegenheit feststellte, säte er den Samen seiner Lehre nicht auf Papier, sondern in lebendige Geister und Herzen aus, wo seine Liebe ihn dann keimen und Früchte tragen ließ. Dieser erste Grund ist nicht der einzige, der es einem verständlich machen kann, warum Jesus nichts geschrieben hat. Er war kein Philosoph, der nach jahrelangem Nachdenken eine schöne Theorie vorschlug: er war die Gerechtigkeit, die Wahrheit, die lebendige Kraft, „Weg, Wahrheit und Leben“.

Er war der Prophet, mächtig nicht nur in Worten, sondern auch, und mehr noch, in Werken: über Materie und Geist, über die Leiber, die er heilte, und die Seelen, die er bekehrte. Er beschränkte sich nicht auf das Unterrichten, denn mit den großen Lehren verband er großmächtige Handlungen. Sein Leben war das Dogma in Aktion. Jede seiner Verhaltensweisen, auch die kleinste seiner Gesten, war ein Zeichen, ein Symbol des Göttlichen. Es lag an den Jüngern, die Herrlichkeit des Meisters zu bezeugen, seine großen Werke zu erzählen und gleichzeitig den Eindruck zu vermitteln, den sie zuerst empfangen hatten. Mit anderen Worten: es waren die Jünger, die schreiben und diese Geschichte zu Papier bringen mussten“.

Nun, dieses Mal haben wir zitiert. Und das wäre eine Meditation für unsere Zeiten der Lockdowns gewesen!

 

Der Text wurde im italienischen Original von Aldo Maria Valli (* Rho, 3. Februar 1958) auf seiner Internetseite „Duc in altum“ veröffentlicht. Valli ist  Vatikanist, Schriftsteller und kritischer Begleiter des kirchlichen und vatikanischen Geschehens.

 


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Lesermeinungen

Andrzej123 14. November 2020: @wedlerg: perfekt !

... während ich noch über diesen Artikel vor mich hinbrütete, las ich Ihren Beitrag.
Vielleicht bringen bestimmte Phänomene auch noch folgerichtig Dämlichkeit hervor.
Ich hätte es nicht besser formulieren können, herzlichen Dank :))

lesa 14. November 2020:

Lieber@hape: Ihrem Dank an Herrn Schwibach kann man sich nur anschließen!

lesa 14. November 2020: Christlicher Glaube gründet nicht auf nebulösen Phantasien, sondern auf Wahrheit

"Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen; sie bekennen nicht, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist. Achtet auf euch, damit ihr nicht preisgebt, was wir erarbeitet haben, sondern damit ihr den vollen Lohn empfangt. Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht. Wer aber in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn." (2 Joh 4-9, Tageslesung von gestern)
Das Positive angesichts des verheerenden Geschwätzes von K. Ravasi: Die Kommentatoren hier beweisen: In der Kirche lebt noch der Glaubenssinn der Getauften.
Sie haben sofort und durchwegs bestens reagiert. (z.B.@Montfort gleich mit mehreren profunden Beiträgen, danke!)- Wohl wissend, wie sehr solches Dampfplaudern den schon genug ausgehöhlten Glauben der weiteren Erosion preisgibt.
Danke allen und bitte weiter so!

wedlerg 14. November 2020: Ravasi ist weiter

Was hier alle Kommentatoren völlig übersehen haben:

Ravasi ist eben schon weiter: er kann zweifellos schreiben und (dampf)plaudern, er kann aber auch über den Nächsten hinausdenken. Der Gottessohn war diesbezüglich noch limitiert: Gesetz, Nächster, Gott. Für mehr hats nicht gereicht. Keine Mutter Erde, kein Gender, kein BLM, kein Antirassismus. Klar, dass Jemand der gerade mal im Sand malen kann, nicht über den Sandkasten hinausdenken konnte.

Aber Ravasi kann!

Jesus konnte nicht Computer, nicht Klimawandeln, nicht Windräder bauen, nicht einmal Corona kannte er.

Aber Ravasi kennt! Und nicht nur das.

Jesus kannte weder die franz. Revolution, noch Camus.

Aber Ravisi kennt.

Also ganz im Ernst: wer braucht noch Jesus? Ravisi kann alle Fragen beantworten.

Die einzige Frage die sich mir stellt: wer kennt Ravisi? Und warum hört ihm niemand zu?

SalvatoreMio 13. November 2020: Nicht lesen und schreiben können ist keine Schande!

Allerdings weitschweifig und offen zu reflektieren, wie es bei Christus wohl war, ist im Grunde unüberbietbar respektlos! Aber wie auch in einigen Beiträgen schon angedeutet: die Weisheit zeitgenössischer Theologen ist erstaunlich: manche kennen Jesus besser, als er sich selber; sie wissen, was er heute sagen und tun würde; auch die Apostel und die frühe Kirche könnten viel über sich selbst lernen, würden sie nur lauschen, was wir ihnen mit heutiger Gelehrsamkeit alles über sie zum Besten geben können.

Montfort 13. November 2020: Nochmals der Link zu Kard. Ravasi, Katy Perry und zur "Transzendentalen Meditation" im Vatikan

Da zu lange Links im dafür vorgesehenen Feld abgschnitten werden, hier zum Kopieren nochmals.

Kein Wunder, dass der Kardinal solches vonnsich gibt, bei dem Umgang, den er - natürlich "nur umdes Dialogswolillen" ;-) - pflegt:

http://anne.xobor.de/blog-e92055-Vatikan-laedt-Katy-Perry-zur-Konferenz-Unite-to-Cure-ein-um-ueber-Transzendentale-Meditation-zu-sprechen-Dies-zeigt-einmal-mehr-wie-der-Vatikan-zur-Hoehle-eines-Teufels-geworden-ist.html

Paddel 13. November 2020: Exodus 31, 18

"... auf die der Finger Gottes geschrieben hat."
EX 31, 18

JAHWE selbst hat auf steinerne Tafeln geschrieben. Nämlich die 10 Gebote.

Dann heißt es im Johannesprolog:
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. 2 Dieses war im Anfang bei Gott. 3 Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist"

"und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt."

Ist es denn nicht so, dass im AT ein Prophet die hl. Schrift sogar gegessen hat?

Wer denkt da nicht an die Hl. Eucharistie? Das Wort ist Fleisch geworden und wer mein Fleisch ißt...

Das heißt Jesus Christus und Herr ist die Hl. Schrift selbst. Und ja, wird die Hl.Schrift nicht in jeder hl. Meße deshalb geküßt?

Wie um alles in der Welt kann man da noch fragen, ob Jesus Christus schreiben konnte?

Diadochus 13. November 2020: Vermessene Logik

Wie kann nur jemand auf eine solch dumme Frage kommen? Wer Jesus nicht hören und verstehen kann, der würde auch Jesu geschriebenes Wort nicht verstehen, wenn es dieses denn gäbe. Dünkt Kardinal Ravasi, er sei deshalb klüger als Jesus, weil er Lesen und Schreiben kann? - was für eine vermessene Logik.

Montfort 13. November 2020: Eben das, werter @ottokar, was sie beschreiben,

ist ein Kennzeichen der "selbsternannten Glaubens-Erneuerer und -Entwickler":

Sie wollen den Menschen weismachen:
1. man könne nicht wissen, was Jesus gesagt habe,
2. Jesus "würde in der heutigen Situation ganz anders urteilen/reden/handeln" als damals, und
3. wären sie es, die das wüssten und allen anderen sagen könnten.

Fazit: Sie ersetzen die in der Kirche geschenkte Offenbarung Gottes durch ihre persönliche - oder gar "demokratisch legitimierte" - Meinung, um nicht zu sagen Eitelkeit und Verdorbenheit. Oder kürzer: Sie setzen sich an die Stelle Gottes.

Heilige Maria Muttergottes, die Du das menschgewordene Wort Gottes in Dir getragen hast, bitte für uns!

lesa 13. November 2020: Man verschone uns mit Klischees aus der Mottenkiste der 68 iger!

Geht die Debatte nicht in dieselbe Richtung wie das 68iger Klischée "Jesus ja, Kirche nein?" Gegenüberstellungen wie diese bezeugen mangelnde theologische Kenntnisse über die Kirche und den Vorgang der geistgewirkten, lebendigen Überlieferung.

Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast;
denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst. Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit;
so wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein. (2 Tim 3, 14 ff)
Dei Verbum könnte helfen gegen allfällige unnötige Verwirrung!

Triceratops 13. November 2020: Was soll das Ganze?

Wer lesen kann, kann auch schreiben.

ottokar 13. November 2020: Ist es nicht der Geist Gottes der uns Menschen erst das Schreiben gelehrt hat?

ottokar 13. November 2020: Seltsame Diskussion

Bezweifelt denn hier jemand , dass unser Herr und Gott nicht lesen oder schreiben kann, er , der alles sieht und weiß, auch das was du in Zukunft vor hast. Und dann versucht uns Kard.Ravasi noch mitzuteilen, was Jesus Christus uns noch hätte sagen wollen, nämlich dass wir neben uns selbst auch die Erde, auf der wir leben , lieben sollen. Wenn Jesus ihm das gesagt hat, dann soll er das sauber aufschreiben und uns diese Botschaft schleunigst mitteilen. Aber unser Herr Jesus Christus hat uns doch durch seine Evangelien , die seine Apostel aufgeschrieben haben, bereits alles mitgeteilt, was wir für unsere Seeligkeit brauchen.Wir brauchen unserem Herrn nicht sagen, was er ggf. vergessen hat. Das aber heraus zu
finden bemüht sich gerade der Synodale Weg.
l

Montfort 13. November 2020: Ja, und auch das Matthäusevangelium bezeugt, dass Jesus lesen konnte:

Zu den Pharisäern sagt Jesus:

"Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht GELESEN, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - ... Oder habt ihr nicht im Gesetz GELESEN, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen?"

Jesus hätte nicht so gesprochen, hätte er nicht lesen - und damit auch schreiben - können!

Wer Augen hat, zu sehen und die Heilige Schrift zu lesen, der erkenne, Herr Kardinal Ravasi - denn durch die "Transzendentale Meditation" werden Sie nur in die Dunkelheit der Verwirrung des "Lügners von Anbeginn" geführt!

Heiliger Erzengel Michael...!

Eisenherz 13. November 2020: Der Herr kann sogar die Gedanken lesen und das unterschätzen viele Zeitgenossen

die meinen, sie könnten in ihrem Herzen sich am Herrn vorbeischwindeln und anders denken als sie tun und sagen. Das ist kurzsichtig und dumm, denn es bleibt dem Herrn doch nicht verborgen, selbst wenn man noch so gebildet redet. Nicht den Weisen und Klugen dieser Welt mit vielen Zitaten gehört das Himmelreich...
Selbst wenn der Herr Kinder als diejenigen hinstellt, denen das Himmelreich gehört, läßt sich daraus schließen, dass es nicht notwendig ist, lesen und schreiben zu können (denn diese können es normalerweise auch nicht)...

Vala 13. November 2020: Jesus konnte ganz sicher lesen und wohl auch schreiben

Jesus konnte ganz sicher lesen (in der Bibel belegt) und folglich wohl auch schreiben - logisch wäre es
Lk 4,16-30.................Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja...... Maria, Die Mutter von Jesus dürfte eine religiöse Bildung erhalten haben und meines Wissens war sie auch Erbtochter. Ich kann mir gut vorstellen , dass Jesus durch Maria eine erstklassige Erziehung erhalten hat..............Schön langsam glaube ich wenn ich etwas handfestes über das Evangelium und die Zeit Jesus erfahren möchte, frage ich lieber einen Historiker oder Archäologen und erst dann einen Theologen............. Vala alias Lydia von Philippi

Montfort 13. November 2020: Dann wäre da noch Lk 10,26-28

Jesus antwortet dem Gesetzeslehrer auf seine Frage, wie man das ewige Leben gewinnen könne: "Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort?" Jesu Frage ergäbe keinen Sinn, wenn er nicht selbst des Lesens - und damit auch des Schreibens - mächtig gewesen wäre!

Der Gesetzeslehrer gibt - im UNTERSCHIED zu Kard. Ravasi! - die richtige Antwort:
"Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst."

Und Jesu Antwort gilt für alle - auch für Kard. Ravasi:
"Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben."

Norbert Sch?necker 13. November 2020: Vians Erklärung ist sehr schön und sehr überzeugend

Ich möchte hinzufügen:
Jesus Christus ist das Mensch gewordene Wort Gottes (Joh 1). Ein Wort, das Mensch wird, ist allemal mehr als ein Wort, das Tinte wird. Die Tinte (das geschriebene Wort) sollte dem Mensch gewordenen Wort nie im Wege stehen.
Danke an Vian und an kath.net. Von alleine wäre ich auf desen Gedanken nicht gekommen. Er kam mir erst beim Lesen.

SalvatoreMio 13. November 2020: Jesus konnte lesen -

prima, dass Ihnen diese Schriftstelle einfiel, Montfort.
Mir fällt einfach ein:
"und das Wort ist Fleisch geworden!"
Also: Gott schreibt anders - nämlich nicht auf Papier, sondern Er kommt in Fleisch und Blut; er schreibt durch das, was er ist und tut, und wir dürfen ihn "lesen".

encense 13. November 2020: Warum hat Jesus uns nichts Schriftliches hinterlassen?

...weil er gesagt hat: suchet und ihr werdet finden, klopft an, und es wird euch aufgetan!
würde sonst jemand suchen oder anklopfen?
Jesus lebt, man kann mit ihm reden. Und der Heilige Geist wäre dann auch überflüssig, wer würde dann noch zu Ihm beten? z.B. um die Unterscheidung der Geister?

Allerdings, wenn wir es genau "beleuchten", dann kommen wir zu der Erkenntnis, dass wir ein geschriebens Wort haben. Das Evangelium. Geschrieben von Menschenhand unter der Führung des Heiligen Geistes.

Aegidius 13. November 2020: Wenn Jesu Tagebücher

im Stern veröffentlicht werden, müssen große Teile des Evangeliums von F. wohl umgeschrieben werden.

Zur Zeit gilt noch (Matth. 22,34-40):
Als die Pharisäer hörten, daß Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Hilfslegionär 13. November 2020: Jesus las aus der Jesajarolle in der Synagoge,

so berichtet und das Evangelium (Lukas 4,16 und folgend). Also lesen konnte er auf alle Fälle.

Die Jesajarolle von Qumran, die im Israelmuseum in Jerusalem ist, ist der älteste archäologische Beweis für den Jesajatext. Ich hatte schon die Möglichkeit Fragmente der Qumranrollen im Israelmuseum mit eigenen Augen zu sehen. Mein Augenmerk beim Jesajatext war allerdings auf Jesaja 53,5 und den hebräischen Schriftzeichen dieses Verses. Kein Zweifel, da steht "durchbohrt".

Montfort 13. November 2020: "WENN Jesus zurückkäme..."?

"Aber wenn Jesus zurückkäme, würde er schreiben: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst’. Liebe auch die Erde wie dich selbst, könnten wir heute hinzufügen“."

1. Ist Jesus, der Herr, nach eigener Aussage immer bei uns, und
2. wird er - was ein Glaubensartikel ist - "wiederkommen in Herrlichkeit" - aber nicht um eine humanistisch-ökologische Eine-Welt-Ideologie zu verbreiten wie Kard. Ravasi und viele andere "verdächtige Subjekte" im Vatikan und in vielen Teilkirchen, sondern "um zu richten die Lebenden und die Toten" und die Herrschaft Gottes endgültig aufzurichten.

Komm, Herr Jesus!

Montfort 13. November 2020: Es könnte natürlich auch sein, ...

daß Kard. Ravasi seit seiner Einführung in die Transzendentale Meditation nicht mehr LESEN kann - jedenfalls nicht die Heilige Schrift und insbesondere das Evangelium... ;-)

laudeturJC 13. November 2020: @Monfort

Lesen und Schreiben sind untrennbar, genau. Bibelkenntnis widerlegt modernistisches Geschwätz...

Montfort 13. November 2020: Das Meditieren hat Ravasi schließlich von Katy Perry und Bob Roth gelernt...

die Meister der "Transzendentalen Meditation" sind - ein teuflisches Unterfangen, die beiden zu einer Konferenz über "Heilung" in den Vatikan einzuladen - samt persönlicher Begrüßung durch Papst Franziskus...!

Heiliger Michael, verteidige uns im Kampf gegen die Bosheiten und Nachstellungen des Feindes...!

anne.xobor.de/blog-e92055-Vatikan-laedt-Katy-Perry-zur-Konferenz-Unite-to-Cure-ein-um-ueber-Transzendentale-Meditation-zu-sprechen-Dies-zeigt-einmal-m

athanasius1957 13. November 2020: Natürlich konnte Er lesen und schreiben.

Die jüdischen Kinder müssen für die religiöse Volljährigkeit die Thora lesen können (m=barmizwa, w=barmizwa). Auch unsere allerseligste Jungfrau und Mutter des Herrn konnte dies. Nicht umsonst wird sie seit Anbeginn als lesend bei der Verkündigungsszene dargestellt.

Montfort 13. November 2020: Und was ist mit Lukas 4,16-21, hat Jesus da gelesen oder "hellgesehen" oder ist das "lukanische Lege

"Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.
So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt:
Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze
und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Dann schloß er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt."

Vorlesen konnte Jesus...

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