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Kardinal Koch mahnt Katholiken und Orthodoxe zu Annäherung

19. Jänner 2021 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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Mehr Synodalität sei auf katholischer, die Anerkennung der Notwendigkeit eines "Primats" auf orthodoxer Seite nötig, befindet der vatikanische "Ökumene-Minister"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die katholische und orthodoxe Kirche können nach Ansicht von Kurienkardinal Kurt Koch in den nächsten Jahren wichtige Schritte hin zu einer kirchlichen Einheit machen. Voraussetzung dafür sei, dass die katholische Kirche das Prinzip der Synodalität ausbaue, die orthodoxe Kirche hingegen anerkenne, dass es das strukturierte Amt eines "Ersten" brauche, schreibt der "Ökumene-Minister" des Papstes in einem Beitrag für die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Montag).

Anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Jänner) verweist Koch auf das Konzil von Nicäa im Jahr 325. Schon damals habe sich gezeigt, dass Entscheidungen in der Kirche nur synodal zu finden und zu treffen seien. Das bevorstehende 1.700-Jahr-Jubiläum dieses ersten christlichen Konzils ist nach Ansicht Kochs ein guter Anlass, gemeinsame Anstrengungen in dieser Hinsicht zu verstärken.


Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates erläutert dabei, wie Papst Franziskus das Prinzip der Synodalität auf allen Ebenen nicht nur methodisch, sondern vor allem geistlich versteht und vorantreiben will. Dafür könne und müsse die katholische Kirche von der orthodoxen Kirche noch lernen. Die von Franziskus angesetzte nächste römische Bischofssynode 2022 zum Thema einer "synodalen Kirche" werde auch ökumenisch äußerst wichtig sein.

Umgekehrt, so Koch, könne die katholische "von den orthodoxen Kirchen erwarten", dass sie "zu der Erkenntnis gelangen, dass ein Primat auf universaler Ebene nicht nur möglich und theologisch legitim, sondern auch notwendig ist". Die innerorthodoxen Spannungen rund um das orthodoxe Konzil 2016 in Kreta "sollten die Notwendigkeit deutlich gemacht haben", auch universal "über ein Amt der Einheit nachzudenken, das sich natürlich nicht auf einen einfachen Ehrenprimat beschränken, sondern auch juristische Elemente beinhalten sollte".

Eine wichtige Grundlage für diesbezügliche Annäherungen bildet laut Koch ein Dokument der katholisch-orthodoxen Theologenkommission von 2007. Darin seien aus theologischer Sicht die Begriffe "Konziliarität" und "Autorität", "Synodalität" und "Primat" erläutert und geklärt worden. Es stehe fest, dass auf allen kirchlichen Ebenen Synodalität und Primat voneinander abhängen und sich wechselseitig befruchten und ergänzen müssen, so der Kardinal.


Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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Archivfoto Kardinal Koch (c) Martin Lohmann


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Lesermeinungen

Chris2 19. Jänner 2021: In Sachen Liturgie

könnte so manche Pfarrei durchaus ein ganz klein wenig von der großartigen "Göttlichen Liturgie" der Orthodoxen lernen. Wer einmal vor Ort einen echten, zweistündigen, Werktagsgottesdienst mit goldglänzender Ikonostase und ganz viel brooom brooom (Diakon mit beeindruckendem Subwoofer-Resonanzkörper) buchstäblich und mit Begeisterung durchgestanden hat, weiß, was ich meine...

Flo33 19. Jänner 2021: Mutter Maria Orthodoxe

Logo , die muß natürlich ins Boot , unsere Miterlöserin ... und Bindeglied zu Jesus

Herbstlicht 19. Jänner 2021:

Eine Annäherung zur orthodoxen Kirche würde ich sehr begrüßen.
Vor Jahren besuchte ich einmal eine hl. Messfeier in diesem Ritus und war tief, tief beeindruckt.
Eine Annäherung zur protestantischen Kirche, wie sie -wie ich vermute- angestrebt wird, hingegen nicht.
Ich respektiere voll die evangelischen Geschwister und erkenne den tiefen Glauben so Vieler unter ihnen an.
Doch mir würde, neben viel anderem extrem Wichtigem, die Mutter der Kirche, die Jungfrau Maria, fehlen.

Flo33 19. Jänner 2021: Toll

Ja , wir sind ja (eng) verbunden . Nur ein paar Stolpersteine liegen noch auf dem Weg ...

Critilo 19. Jänner 2021: Wie viele...

...Vorleistungen wurden römischerseits schon erbracht? Ich sag nur: Balamand

laudeturJC 19. Jänner 2021: Sehr erfreulicher

Hinweis auf die Notwendigkeit eines Primats! Natürlich unter der Bedingung der Treue zu Tradition und überlieferter Lehre...

Stefan Fleischer 19. Jänner 2021: Mehr Synodalität

Aber bitte nicht mehr synodalen Weg!!!

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