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"Das Herz Jesu steht offen"

2. Juni 2021 in Jugend, 1 Lesermeinung
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"Du darfst Dich auch erst ganz langsam an diese Offenheit herantasten, häppchenweise von seiner Schönheit kosten, seine Echtheit Welle für Welle ergründen. Was ist mit Deinem Herzen?" - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

In meiner Kindheit zierte eine Ikone unser Zuhause, die ich mit den Jahren immer mehr lieben lernte und die nun mein eigenes Wohnzimmer schmückt: Es ist jenes Bildnis, das den Barmherzigen Jesus darstellt. Es sind die Strahlen von Blut und Wasser, die mein besonderes Wohlgefallen an dieser Darstellung erwecken.

Damit Blut und Wasser aus dem Herzen fließen können, muss dieses hochheiligste Herz geöffnet sein. Wir wissen aus der Bibel, dass das Herz Jesu wortwörtlich mit der Lanze durchbohrt wurde. Es wurde geöffnet, damit Blut und Wasser als Quelle der Barmherzigkeit für uns entströmen können.

Alljährlich verehren wir im Juni besonders das Herz Jesu und ich finde, wir sollten es nicht nur verehren, sondern richtig feiern, denn ein Herz, das offensteht, ist ein großes Geschenk.

Ich denke, wir alle kennen es: Mit manchen unserer Mitmenschen kommt man bei jeder Begegnung nicht über den Smalltalk hinaus und mit manchen dringt man in die Tiefen unseres Innersten, unseres Herzens, vor. Um über die Dinge zu reden, die die eigene Seele anrühren, braucht man eine Offenheit des Herzens – und wie schön ist es, wenn einem diese Offenheit entgegengebracht wird. Sie ermöglicht echte, authentische Begegnung, die zu einer immer vertrauter werdenden Beziehung führt.


Genau das ist es, was Gott uns anbietet: Ein offenes Herz, eine echte, authentische Begegnung, ja Beziehung. Und genau das ist es, was er von uns ersehnt: Ein offenes Herz, eine echte, authentische Begegnung, ja Beziehung.

Vor kurzem habe ich in meinen Notizen den folgenden Satz niedergeschrieben: „Lass Dein Herz öffnen und brechen, so wirst Du Schönheit erleben.“ Ich rede hier davon, Dein Herz von Gott öffnen und brechen zu lassen. Hierzu möchte ich auf ein Zitat von Matt Chandler hinweisen: „When God wounds, He wounds like a surgeon, not a criminial with a baseball bat.“

Wenn ein Chirurg den Körper öffnet, dann mit einem edlen Ziel – das Wohlergehen des Patienten. Genau so verhält es sich mit Gott, wenn er das Herz eines Menschen öffnet, dann mit einem edlen Ziel – das Wohlergehen seines Kindes.

Durch eine verschlossene Tür ist es schwer zu kommunizieren. Wer will das überhaupt? Aber stellen wir uns einmal eine Tür vor, die wir voll Freude öffnen, weil uns dahinter ein Freund erwartet, den wir sehnlichst in die Arme schließen. Wie viel Schönheit steckt in solch einer Begegnung!

Das ist die Schönheit eines geöffneten Herzens: Echte, authentische Begegnung. Und wenn Gott das Gegenüber ist, dann wird unser eigenes Herz dabei saniert und renoviert – aus Hirngespinsten werden gelebte Sehnsüchte, aus Scherben entsteht ein schillerndes Mosaik, auf Ödland wachsen Blumen und aus Worten wird Leben. Das ist es, was Gott für Dich ersehnt.

Das Herz Jesu steht offen. Du darfst Dich auch erst ganz langsam an diese Offenheit herantasten, häppchenweise von seiner Schönheit kosten, seine Echtheit Welle für Welle ergründen. Aber irgendwann kommt die Frage, der Du Dich dann stellen musst: Was ist mit Deinem Herzen?

Diese Frage will nicht nur einmal beantwortet werden, sondern jeden Tag neu. So wie ich das Ja zu meinem Ehepartner auch jeden Tag erneuere, indem ich lebe, was ich mit meinem Ja sagen möchte.
In diesem Sinne: Lasst uns das Herz Jesu feiern, indem wir jeden Tag daran arbeiten unser eigenes Herz für ihn ein Stückchen mehr zu öffnen, ihn ein Stückchen mehr zu lieben und so ein Stückchen mehr Schönheit in die Welt zu tragen.


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Lesermeinungen

Diadochus 2. Juni 2021: Gebet der Marie Lataste

"Liebenswürdiges Herz meines Erlösers, ich bete Dich an! Sanftmütiges, gütigstes Herz meines Jesu, ich liebe Dich! Barmherzigstes Herz, ich gebe Dir mein Herz und bin auf das Lebhaftestes gerührt über alles, was Du für mich getan und gelitten hast! Ja, ich gebe Dir mein Herz ganz und gar, fessle es auf ewig an Dich, entzünde es mit Deiner Liebe, flöße ihm Deine Gefühle ein, lass es Deinen Willen erkennen und Deine Tugenden üben!"

Das Gebet wurde der französischen Ordensschwester Marie Lataste von Jesus offenbart und anempfohlen, sie möge es öfters am Tag beten, davon einmal kniend. Das habe ich mir zu Eigen gemacht. Ich kenne das Gebet auswendig. So können wir von "seiner Schönheit kosten" und uns an diese "Offenheit herantasten". Aus dem Herantasten wird nach und nach Vertrautheit.

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