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Die österreichischen Bischöfe lehnen den Abtreibungsvorstoß auf EU-Ebene ab!

17. Juni 2021 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Matic-Bericht an EU-Parlament stellt Abtreibung als "Gesundheitsdienstleistung" dar - Bischofskonferenz: Frauengesundheit und -rechte schützen, aber nicht durch "ethisch unhaltbare" Positionierung


Mariazell  (kath.net/KAP/ÖBK) Abtreibung ist keine "Gesundheitsdienstleistung": Mit dieser Feststellung haben sich Österreichs Bischöfe von einer Eingabe an das Europäische Parlament distanziert. Im Bericht des kroatischen Abgeordneten Predrag Matic über "Die Situation der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte in der EU im Rahmen der Frauengesundheit", der am 23. Juni im Europäischen Parlament zur Diskussion und Abstimmung vorliegt, fänden sich neben wichtigen Fragen auch fragwürdige Positionierungen "im hochsensiblen Bereich der Abtreibung".

Die "sehr einseitige Sichtweise" des Berichts auf Schwangerschaft, Abtreibung und die Rechte aller dabei involvierten Personen lehnen die Bischöfe "entschieden ab", wie es am Donnerstag in einer Erklärung im Anschluss an ihre Vollversammlung in Mariazell heißt. "Europa braucht ein klares Ja zum Leben, ein Ja zur werdenden Mutter und ein Ja zum ungeborenen Kind, damit es Zukunft hat."


Das grundsätzliche Anliegen des Berichts, die Gesundheit und die Rechte von Frauen zu schützen, bewertet der heimische Episkopat als positiv. Gemeinsam mit den anderen Bischofskonferenzen in der Europäischen Union halten die österreichischen Bischöfe fest: Die menschliche Gesundheit sei ein Kernanliegen der katholischen Kirche. Das Plädoyer für die Freigabe der Abtreibung als Gesundheitsdienstleistung lehne die Kirche ab, zumal die Kompetenz im Gesundheitsbereich fast ausschließlich bei den Mitgliedsstaaten und nicht bei der EU liege.

"Einseitig" und "ethisch unhaltbar" sei der Resolutionsentwurf des sogenannten Matic-Berichts deshalb, weil er der komplexen Situation einer Schwangerschaft keinerlei in keiner Weise Rechnung trage: "Er übersieht die schwierige Situation von schwangeren Frauen in Not oder Konfliktsituationen und klammert vor allem das Lebensrecht des ungeborenen Kindes vollständig aus." Es werde bewusst übersehen, dass das ungeborene Kind "kein Eigentum seiner Eltern" ist, sondern ein eigenständiges Lebensrecht besitze.

Ebenso unhaltbar sei die Behauptung im Bericht, wonach Abtreibung eine "Gesundheitsleistung" sei, zu der Staaten aufgrund internationaler Menschenrechtsverträge verpflichtet sind. Die Bischofskonferenz hält dem entgegen: Kein internationaler Vertrag oder Menschenrechtsvertrag kenne ein solches "Recht auf Abtreibung" und sehe eine damit einhergehende Verpflichtung der Mitgliedsstaaten vor.

Weiterhin garantiert bleiben müsse auch das Recht, dass medizinische Einrichtungen und das dortige Personal aus Gewissensgründen die Mitwirkung an einer Abtreibung verweigern können. Dieses Recht habe die EU in ihrer Grundrechte-Charta verankert.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Foto: Bischöfe in Mariazell 2021 beim gemeinsamen Gebet (c) Paul Wuthe/kathpress


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Lesermeinungen

priska 18. Juni 2021: @girsberg74

Ja Sie haben recht das dies die Hauptsache ist, das sich die Bischöfe sich für das Ungeborene einsetzen. Aber das sollte zur selbstverständliche sein!

Anton_Z 17. Juni 2021: Ein Lob den österreichischen Bischöfen

Zitat: "Europa braucht ein klares Ja zum Leben, ein Ja zur werdenden Mutter und ein Ja zum ungeborenen Kind, damit es Zukunft hat."

Da kann ich den Bischöfen nur zustimmen. Gewisse Kreise wollen allerdings im Zuge der "Offenen Gesellschaft" völlig kulturfremde Menschen nach Europa importieren (EU-Migrationspakt). Die multikulturelle Doktrin hat bei diesen Herrschaften oberste Priorität. Da redet man dann schon mal in widerwärtig euphemistischer Art und Weise von "Frauengesundheit" oder "Gesundheitsdienstleistung" wenn es um nichts anderes geht als Straftaten gegen das ungeborene Leben im Mutterleib.

girsberg74 17. Juni 2021: Seien Sie bitte in der Randsache etwas gelassener,

sehr geehrte @priska!

Die Hauptsache ist doch, dass die Bischöfe im Lebensschutz kein Blatt vor den Mund nehmen.

si enim fallor, sum 17. Juni 2021: @priska: Gott ist der Schöpfer der Natur und ihrer entdeckten/zu endeckenden Gesetze

In der Bibel steht:
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen"

Mann soll die Güte Gottes nicht herausfordern.
Diese Krankheit ist gefährlich.
Es ist genauso wie mit vielen anderen Dingen in der Natur, man sollte auch nicht, z.B., Hurricane herausfordern.

priska 17. Juni 2021:

Wenn ich diese Maskierten Bischöfe sehe,wird mir schlecht !Wo bleibt das Gottvertrauen unserer Bischöfe..????

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