kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Der Fall Galilei und die Kirche

26. Juni 2021 in Buchtipp, 8 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Immer wieder wird Galileo Galilei als typisches Opfer grausamer Gewissensfolter, theologischer Engstirnigkeit und kirchlichen Terrors vorgeführt. Ein neues Buch von Walter Kardinal Brandmüller


Linz (kath.net) Immer wieder wird Galileo Galilei als typisches Opfer grausamer Gewissensfolter, theologischer Engstirnigkeit und kirchlichen Terrors vorgeführt. 

Walter Kardinal Brandmüller als Kirchenhistoriker und Experte für die Galilei-Forschung nimmt in dem vorliegenden Werk die gesamte wissenschaftliche Forschung der jüngsten Vergangenheit auf. Dabei geht es ihm nicht um die Schönfärbung dunkler Seiten der Kirchengeschichte, sehr wohl aber um ihre Aufhellung im Sinne eines vertieften historischen Verständnisses.


Walter Brandmüller, Prof. Dr. theol, geb. 1929, war von 1971 bis zur Emeritierung im Jahr 1997 Ordinarius für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Augsburg. Ab 1981 gehörte er der Päpstlichen Kommission der historischen Wissenschaften an, ab 1998 war er Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft in Rom und von 1998 bis 2006 Präsident der Internationalen Kommission für vergleichende Kirchengeschichte. Am 20. November 2010 nahm Papst Benedikt XVI. ihn in das Kardinalskollegium auf.

 

kath.net Buchtipp
Geb., 320 Seiten
14,5 x 22,0 cm
Verlag Media Maria 2021
ISBN 9783947931262
Preis: Euro 20,60 


Bestellm?glichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

SCHLEGL 27. Juni 2021: @Andrzej123

Ganz richtig, was Sie in Bezug auf Kopernikus sagen, aber bei 1000 Zeichen kann man sich nicht exakt ausdrücken.
Die Bibel schreibt in der "Sprache der LEBENSWELT" (die Sonne geht auf/unter...). Der Naturwissenschaft verwendet eine sogenannte "Metasprache", also eine andere Sprachebene.
Wenn man diese verschiedenen Ebenen nicht auseinanderhält, kommt es zu Kollisionen zwischen Bibel und Naturwissenschaft.
Ich habe meinen Gymnasiasten einmal gesagt, die Temperatur sei die mittlere kinetische Energie der Teilchen, worauf diese im Sommer dem Busfahrer gesagt haben,die mittlere kinetische Energie der Luftteilchen im Autobus sei sehr hoch! Darauf hat sie der Fahrer gefragt, ob sie..... seien:)!
Fundamentalisten (z.B. in Sekten, aber leider manchmal auch bei uns) wollen nicht verstehen, dass in der Bibel naturwissenschaftliche Irrtümer stehen. (Biene als Vogel,Hase als Wiederkäuer...)
Darum hat mich das Posting von @berger einigermaßen verwundert!

Andrzej123 26. Juni 2021: @Schlegl

Kleine Präzisierung:
Das kopernikanische Weltbild wurde nie "bewiesen".
Bewiesen wurde nur, dass sich die physikalischen Gleichungen mit diesem Weltbild drastisch vereinfachen bzw überhaupt erst in der heutigen Form als Differentialgleichungen so möglich sind.
Zu sagen, die Erde steht im Mittelpunkt des Universums ist weder falsch noch richtig, sondern lediglich äußerst unpraktisch, wenn man Berechnungen anstellen will.
Allerdings erst seitdem man Differentialgleichungen lösen kann... davor waren die präzisen Tabellen aus dem ptolomäischen Weltbild praktischer.
Jeder Mensch lebt nach wie vor meist im ptolomäischen Weltbild und sieht morgens die Sonne aufgehen.
Ansonsten natürlich absolute Zustimmung :)

SCHLEGL 26. Juni 2021: berger

Galilei war NICHT gottlos, er war gläubiger Katholik. Seine persönliche Bekanntschaft mit den Papst (Urban VIII)hat ihm ein härteres Urteil erspart.
Das Problem bestand darin, dass die Lehre des Kopernikus zurzeit Galileis, noch nicht exakt beweisbar war. Erst Johannes Kepler (Planetengesetze) und Newton haben die Unhaltbarkeit des ptolemäischen Weltbildes bewiesen.Galilei ist vorzuwerfen, dass er sehr ehrgeizig war und sich an Abmachungen mit Kardinal Robert Bellarmin nicht gehalten hat.
1992 hat der heilige Papst Johannes Paul II Galilei rehabilitiert, was der berühmte Wiener Erzbischof, Kardinal Dr. Franz König († 2004) schon lange gefordert hatte. Interessanterweise war der protestantische schwedische Hofastronom Tycho Brahe ein vehementer Gegner Galileis!
Die Gegner Galileis in der Kurie beliefe sich meist auf den Satz im Buch Josua: "Die Sonne stand still, über Ajalons Tal".(Während des Kampfes der Israeliten gegen ihre Feinde).Das kirchliche Lehramt hat das Urteil bedauert!

Katholik88 26. Juni 2021: Kopernikus

Galileo hat ja alles von Kopernikus kopiert

Andrzej123 26. Juni 2021: Galileo Galilei

war ein genialer Naturwissenschaftler, der wichtige Prinzipien den modernen Physik tu verdanken sind, wie jeder weiß der einmal eine Vorlesung in "klassischer Mechanik" gehört hat.
Sein Eintreten für das kopernikanische Weltbild traf auf Widerspruch auch weil die damalige Seefahrt auf dem dafür vollkommen geeigneten ptolomäischen Weltbild basierte und die damalige Wissenschaft mit einem gewissen Recht sich gegen diese neue Idee sträubte, da eine Neufassung der Seenavigation zunächst überhaupt keinen Sinn machte.
Empfehlenswert hierzu ist auch die entsprechende Arbeit von Paul Feierabend.
Der damalige Papst hatte den richtigen Instinkt und sorgte für ein mildes Urteil, das Galilei weiterarbeiten ließ.

katholiban 26. Juni 2021: @berger

Der katholischen Kirche würde auch heute mehr Achtung entgegengebracht werden, wenn diese Ihre Gegner im Glauben schärfer zur Rechenschaft ziehen würde.

H00H 26. Juni 2021: Ein neues Buch?

Euch ist aber schon klar, dass es hier um eine Neuauflage eines Buches von 1994 geht, nicht um ein "neues Buch", oder?

berger 26. Juni 2021:

Galilei hat nichts besseres verdient und kann noch froh mit dem ihm zugewiesenen Hausarrest zu sein. Man stellt nicht gottlose Naturwissenschaft über die Lehre der Kirche!

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz