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Vom ‚Fels in der Brandung’ zum ‚würdelosen Anbiedern an den schwankenden Zeitgeist’

22. Juli 2021 in Deutschland, 9 Lesermeinungen
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Nach Handreichung für ‚Geschlechtersensible Sprache’ im Bistum Hildesheim: Der Vorsitzende des Vereins Deutsche Sprache überlegt, aus der katholischen Kirche auszutreten.


Dortmund (kath.net/jg)

Dr. Walter Krämer, Professor für Statistik an der Universität Dortmund und Vorsitzender des „Vereins Deutsche Sprache“ (VDS) überlegt, aus der katholischen Kirche auszutreten. Anlass ist die Handreichung „Geschlechtersensible Sprache“, welche das Bistum Hildesheim vor wenigen Wochen veröffentlicht hat.


In einem Brief an Heiner Wilmer, den Bischof von Hildesheim, bringt Krämer seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass die Kirche sich „an den schwankenden Zeitgeist“ anbiedert. „Diese Gendersprache grenzt aus, ist behinderten- und fremdenfeindlich und einer Unterstützung durch die katholische Kirche dermaßen unwürdig, dass ich es bis heute nicht begreifen kann“, schreibt Krämer wörtlich in Bezug auf die Handreichung des Bistums.

Für ihn sei die katholische Kirche „immer ein Fels in der Brandung des modernen turbulenten Zeitgeschehens“ gewesen, schreibt Krämer einleitend. Er sei einer der letzten seines Freundes- und Bekanntenkreises, der noch Kirchensteuer bezahle. Für Ende dieses Jahres überlege er nun den Austritt, fährt Krämer fort. Sollte sich die katholische Kirche „weiter an der Vergewaltigung der deutschen Sprache“ beteiligen, werde er jedenfalls austreten, kündigt Krämer an.

Prof. Krämer hat gegenüber kath.net die Echtheit des Briefes bestätigt.

 


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Lesermeinungen

lesa 23. Juli 2021: Dringend notwendiger Widerstand

@naiverKatholik: Ihnen geht es dankenswerterweise um die Einheit.
Ohne Wahrheit gibt es aber keine Einheit. Dafür ist Gendern ein Exempel. Herr Krämer macht darauf aufmerksam: Es wäre Aufgabe der Kirche, dafür zu sorgen, dass diese Häresie wieder ausgeräumt wird. Ob "klein" oder "groß" - es ist vom Teufel und schadet enorm, umso mehr als es so harmlos daher kommt. A. Riebel schreibt: "Krämer nennt die Gendersprache als der Katholischen Kirche UNWÜRDIG. Als einer, der sich für Sprache engagiert, weiß er, dass mit Wortveränderungen der Sinn des Glaubens entstellt werden kann. Und er weß, von einer höheren Ordnung, der die Sprache erst gemäß sein soll." (TP 22.7.)
"Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt" ist hier irrtümlich angewendet - entsprechend dem eigenmächtigen Gehabe des "Imperium des Guten": Wir bestimmen alles selber. Wir sind selber Gott. Aber die höhere Ordnung wird nicht durch Sprache begrenzt. Der Turmbau zu Babel mit aller Wirrsal stürzt ein.

naiverkatholik 22. Juli 2021: Lieber Professor, ...

...es gibt auch noch weitere gravierende Ärgernisse in der Kirche und durch die Kirche, die an Austritt denken lassen. Manche von den Tagen der Jüngerkirche an. Bitte nicht austreten. Austritt schwächt auch andere Gläubige in ihrer Bekenntnisstreue, vor allem die Kleinen. Ihre Kritik an einigem Hildesheimer Schwachsinn (es gibt auch vernünftige Empfehungen darunter) ist überall gehört worden. Kirche ist der Leib Christi. Der hätte auch guten Grund aus unserer Gemeinschaft auszutreten. Er tut es nicht. In Christo

naiverkatholik 22. Juli 2021: Lieber Professor,

girsberg74 22. Juli 2021: „geschlechtersensibel“, das Zauberwort um anzukommen.

War eigentlich schon immer so.

Nur dass ein Bischof von Hildesheim jetzt auch noch darauf verfällt, finde ich sonderbar.

Um die Geschäfte in Hildesheim auf Köpfe zu stellen, anstatt auf den Kopf, wäre zu überlegen, ob man in Hildesheim nicht das ganze Ordinariat bis in die Spitzte durchforstet – gendersensibel versteht sich.

lesa 22. Juli 2021: Gendersprache ist eine Lüge

Korrektur "noch immer" sind einige Hirten gegen die permanente Schädigung des Menschenbildes und auf die Dauer auch des Menschen selber blind und taub.
Das wird bagatellisiert, obwohl es nicht harmlos ist, sondern stellt mit der primitiven Verunstaltung auch eine schleichende geistige Vergiftung dar. Solche Zeitungen wird man dann halt abbestellen müssen, auch wenn sie andererseits reichhaltig Substanz bieten. Genderverdrehungen sind Lügen.
Christliche Verkündigung sollte sich zu schade sein für "Gendern" in irgendwelcher Form (z. B. Schwestern und Brüder etc.) Und der Papst hätte lieber angeordnet, dass die neuen Messlektionare entsorgt werden, anstatt dass er der Feier des Alten Ritus einen Riegel vorgeschoben hat.
Bei diesem verlogenen Gender-Plunder kann mancher nicht mitbeten.

lesa 22. Juli 2021: Nicht nur die Form, sondern das Menschenbild und der Mensch wird abgemurxt

@mphc: Danke! Das Schlimmste ist, dass mit der Verdrehung und Vermurxung de Sprache auch das christliche Menschenbild abgemurxt wird und noch immer nicht alle in der Verkündigung und Neuevangelisierung, noch nicht einmal alle Bischöfe im deutschsprachigen Raum gegenüber dieser Realität blind und schwerhörig sind.

Chris2 22. Juli 2021: An sich eine sehr zutreffende Analyse,

doch hoffe ich sehr, dass Prof. krämer nur aus der Kirchensteuer austreten würde.
Tipp dazu: In die Austrittserklärung "aus der Kirchensteuer" schreiben und dann - weil es so nicht durchgeht - das "steuer" dezent streichen. Damit und mit der Begründung ist dokumentiert, dass man katholisch bleibt, aber keine Kirchenzerstörung mehr fördert, somdern seine Gelder direkt an vertrauenswürdige Gruppen in der Kirche überweist (dokumentieren!)

Krfiko 22. Juli 2021: Bistum Hildesheim

Ich hoffe, dass der Bischof Wilmer den Brief auch
erhalten hat...und nicht nur seine vielen Vorzimmer...die alles bearbeiten...nach ihren Wünschen...


Armes Bistum Hildesheim.

mphc 22. Juli 2021: Ich liebe die deutsche Sprache

als meine Muttersprache mit einer großen Ausdrucksmöglichkeiten durch die Fähigkeit von Wortzusammensetzungen, wie sie in romanischen Sprachen zum Beispiel oft nicht möglich sind.
Ich leide sehr unter den Verhunzungen durch die Gendersprache.
Bender ist ob nur eine Schreibe, wie man es besonders im Französischen feststellen kann (Unterscheidung oft nur durch ein stummes "e") Außerdem, eine mit Gender versetzte Sprache ist durch Nicht-Mutterspracher noch schwerer erlernbar und und ist das Gegenteil von barrierefrei. Gerade Menschen mit besonderen Bedürfnissen müssen sich dann noch mehr plagen.

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