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"Was mit Gott erlebt wird, ist immer aktuell"

1. September 2021 in Jugend, 1 Lesermeinung
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"Was waren die großen Taten Gottes im eigenen Leben, über die es gemeinsam mit Maria zu singen gilt?" - Die Jugendkolumne von kath.net von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Neulich Abend kam mir ein Bild in den Sinn. Es war das Bild eines Waldes und in meinen Notizen hielt ich fest: „Das Leben mit Dir ist wie das Wandeln durch einen Wald. Die Bäume – so viele Wunder und Taten, die Du in meinem Leben bewirkt hast und doch frag ich mich, wo Du bist. Während Du mich mitten durch diese Bäume führst, sehe ich den Wald nicht. Ich sehe Dich nicht.“

Vielleicht ergibt das für den ein oder anderen keinen Sinn, doch ich konnte nicht umhin mir zu denken, wie oft und wie leicht ich einfach vergesse, was Gott Großes in meinem Leben getan hat. Dabei ist Maria nicht die Einzige, die singen kann, darf oder sollte: „Meine Seele preist die Größe des Herrn. […] Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.“ (Lk 1,46.49)


Das Bild des Waldes. In meinen Notizen ging es weiter: „All diese Bäume. Neues Leben entsteht. Der Wald, das ewig gültige, Deine Wahrheit, Deine Geschichte mit mir. Sie lebt, erhebt sich immer neu, wird immer neu geschrieben und bleibt doch immer.“

Seit diesem Abend denke ich immer wieder daran, dass das, was ich mit Gott erlebt habe auch heute noch Gültigkeit hat – egal ob es erst gestern war oder schon vor zehn Jahren. Selbst wenn das Erlebnis an sich, das Geschehen, schon vergangen ist, so ist es dennoch bleibend in der Geschichte, in der Geschichte von Gott und mir.

Diese Erlebnisse, diese Erinnerungen, all das, was meinen Lebensweg mit Gott geprägt hat, ist heute nicht weniger wert oder ausschlaggebend nur weil inzwischen mehr Zeit vergangen ist. So wie die Bibel, die Geschichte Gottes mit seinem Volk, nicht an Gültigkeit verliert – ja, sie verliert nicht nur nicht an Gültigkeit, sondern auch nicht an Aktualität.

Was mit Gott erlebt wird, ist immer aktuell. Was mit Gott erlebt wurde, ist wie ein Baum, der gepflanzt wurde und nun empor wachsen darf und was heute mit Gott erlebt wird, ist wie ein Baum, der neu gepflanzt wird und erst seine Wurzeln schlägt. Doch all diese Bäume, all diese Erlebnisse mit Gott, sie bilden den Wald, sie tragen zu Deiner und meiner Gottesbeziehung bei. Auch ein alter Baum, kann Frucht tragen – er ist nicht weniger wert, sondern oft sogar stabiler als manch jüngerer Baum.

Was mir am Ende zu sagen bleibt, ist, dass es gut ist, sich an das zu erinnern, was man bereits mit Gott erlebt hat. Es ist gut, sich zu fragen, wie man zum Glauben an ihn kam. Was waren die großen Taten Gottes im eigenen Leben, über die es gemeinsam mit Maria zu singen gilt? Ja, es gilt sich dieser Taten Gottes zu erinnern und sie für den Glauben Frucht tragen zu lassen – heute – denn, was mit Gott erlebt wird, ist immer aktuell.


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Lesermeinungen

Diadochus 1. September 2021: Magnifikat

Den Gedankengang finde ich sehr interessant. Jeder dürfte die Frage mit Ja beantworten können. Gott hinterlässt Seine Spuren in jedem Lebensweg, selbst wenn wir diese nicht erkennen. Wir sind Empfänger Seiner Güte. Selbst wenn wir dies noch nicht erkennen, dürfen wir mit Maria die Größe des Herrn preisen und in den Lobgesang einstimmen. Ja, besingen wir mit Maria jeden "aktuellen" Tag, den wir sein dürfen. Jeder einzelne Satz in der Hl. Schrift sollte eigens bedacht werden, insbesondere der Lobpreis Mariens.

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