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Moskau nach 9 Monaten Angriffskrieg auf die Ukraine (erstmals) sauer auf Rom

29. November 2022 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Franziskus hat in einem Interview Grausamkeiten der Russen verurteilt und dafür aber Tschetschenen und die Burjaten verantwortlich gemacht. Der russische Botschafter protestiert im Namen von Putin beim Vatikan


Rom (kath.net)

Der russischen Botschafters beim Heilige Stuhl hat am Dienstag gegen Aussagen von Papst Franziskus in seinem jüngsten Interview protestiert. In dem Interview mit einer Jesuitenzeitung hatte Franziskus Grausamkeiten im Rahmen des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine verurteilt und dafür allerdings Tschetschenen und die Burjaten verantwortlich gemacht. Der russische Botschafter beim Heiligen Stuhl drückte gegen die Aussagen von Franziskus die "Empörung" der russischen Regierung aus. "Ich habe meine Empörung über solche Unterstellungen zum Ausdruck gebracht und betont, dass nichts den Zusammenhalt und die Einheit des russischen multinationalen Volkes erschüttern kann", so der Botschafter laut der russischen Agentur RIA Novosti..



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Lesermeinungen

Everard 30. November 2022: @SalvatoreMio

Ich sehe dies ähnlich und wollte einen ähnlichen Gedanken artikulieren. Unterliess es aber dann weil dieses spezifische und gleichwohl äußerst wichtige Topoi, welches Sie zurecht bezügl. 1933ff ansprechen, dann äußerst schnell eine off topic Diskussion auslösen kann.
Mich haben besonders die Stellungnahmen vieler Russen erschüttert, welche nach dieser Mobilisierung das Land fluchtartig verlassen haben. Da war weder Selbstreflexion noch Mitleid oder Sympathie mit der ukrainischen Bevölkerung zu vernehmen. Man wolle nur selber nicht an die Front aber an sich unterstütze man den Präsidenten Putin und damit auch seinen Terrorkrieg.

Coburger 30. November 2022: Friedensvermittlung ade

Es fragt sich, ob es richtig und klug war, Tschetschenen und Burjaten alleine für Grausamkeiten in der Ukraine zu benennen. Danach wären alle anderen in Rußland soz. exkulpiert. Vielleicht wurde auch nur der Sattel geprügelt und gemeint war der Esel, aber auch das ergibt keinen vernünftigen Sinn hier.
Daß der russische Botschafter die "Empörung" seiner Regierung beim Vatikan pflichtschuldig zu Protokoll gibt, ist ein normaler diplomatischer Vorgang.
Als eventueller Friedensvermittler kommt der Vatikan jetzt kaum noch in Frage. Auch die ukrainische Regierung könnte wegen faktischer Gründe die gemachten Interviewangaben beanstanden.

SCHLEGL 30. November 2022: @Richelius

Das weiß ich, vor dem Krieg gegen die Ukraine war diese östliche Teilkirche dem griechisch katholischen Patriarchen Svjatoslav von Kiew unterstellt. In der Zeit des letzten Zaren und auch sogar noch nach der Oktoberrevolution gab es diese Kirche, die damals vom Exarchen Feodorow geleitet worden ist. Erst im Zuge der Etablierung des Kommunismus wurde der Exarch 1923 festgenommen und verstarb 1935 in einem Lager, womit diese Kirche aufgelöst worden ist.Papst Johannes Paul II hat in 2001 in Lemberg seliggesprochenen.
Nach dem Ende von Putin und Kyrill werden sicher die kriminellen Machenschaften bei der Personen und ihres Anhangs aufgedeckt werden. Die kleine russisch-griechisch-katholische Kirche zieht bereits heute Intellektuelle an.

de.frwiki.wiki/wiki/L%C3%A9onide_F%C3%A9odoroff

Richelius 30. November 2022: @ Schlegl

Die russ.-griech.-kath. Kirche gibt es schon. Sie untersteht einem lateinischen Bischof in Rußland und ist winzig. Hoffen wir, daß sie wächst.

SalvatoreMio 30. November 2022: Die Schuldigen im Krieg

@Everard: Die Frage der Mitschuld ist immer äußerst kompliziert! Deutsche haben damals unter Hitler gebrüllt: "Wir wollen den totalen Krieg!" Schon Kinder und Jugendliche wurden unter Hitlers Regime geistig verführt. Und die Angst führt stets ein großes Regiment! -So ist es auch wieder in Russland! Nicht jeder bringt die Kraft auf, Märtyrer zu werden.

Everard 29. November 2022: Winthir

Man sollte die russische Bevölkerung nicht von ihrer Mitverantwortung für dieses Regime u seine Untaten und folgerichtig den Terrorkrieg wider die Ukraine entlasten. Das ist nicht möglich.

winthir 29. November 2022: nicht "Die Russen"

zeigten sich empört, sondern die russischen Machthaber.

Everard 29. November 2022: Die Russen

sollten sich zunächst einmal über ihren eigenen blutrünstigen Terrorkrieg wider die Ukraine und ihre Bevölkerung empören!

SCHLEGL 29. November 2022: Die hl Rus´

Wladimir Gundjajew, alias Kyrill,spricht oft von der "heiligen Rus´", darunter versteht man das Staatsgebiet von Russland, Weißrussland und der Ukraine. In diesem "heiligen Land" hält sich der Diktator Wladimir Putin einen bezahlten tschetschenischen Mörder, namens Kadyrow, natürlich mit dem Segen des putinistischen Patriarchen.Also halten sich angeblich "orthodoxe Christen" eine islamistische tschetschenische Mörderbande, die in der Ukraine die "grobe Arbeit" verrichten soll.
Und weil Papst Franziskus dieses Verbrechen anspricht, spielt die russische Regierung das Theater der Empörung. Weder die Regierung Russlands, noch die orthodoxe Kirche haben bis jetzt verstanden, dass sie ihr Land und ihre Kirche für Generationen beschädigt haben und unglaubwürdig machen.
Nach dem Ende der Ära Putin und der Ära Kyrill, besteht eine gute Chance für eine russisch-griechisch-katholische Kirche, also eine Kirchengemeinschaft mit Rom, ähnlich wie in der Ukraine.

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