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Rom: ein Manifest 'Pro Missa Tridentina' - 'Pro Libertate' und gegen die Verfolgung

28. März 2023 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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Eine schwere Ungerechtigkeit, angesichts derer die Nächstenliebe selbst gebietet, nicht zu schweigen. Für die Liebe zum Papst. Für die Einheit der Kirche. Für die Freiheit der traditionellen lateinischen Messe. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) "Das von Paul  VI.. promulgierte Römische Meßbuch ist die ordentliche Ausdrucksform der „Lex orandi“ der katholischen Kirche des lateinischen Ritus. Das vom hl. Pius V. promulgierte und vom sel. Johannes XIII. neu herausgegebene Römische Meßbuch hat hingegen als außerordentliche Ausdrucksform derselben „Lex orandi“ der Kirche zu gelten, und aufgrund seines verehrungswürdigen und alten Gebrauchs soll es sich der gebotenen Ehre erfreuen" (Summorum Pontificum Art. 1).

Heute, 28. März 2023, beginnt in Rom eine Kampagne zur Verteidigung der traditionellen Messe, des gottgegebenen Rechts auf einen würdigen Gottesdienst und der Rechte aller Gläubigen, die dem alten Ritus beiwohnen möchten, ohne an den Rand gedrängt und diskriminiert zu werden. Dazu werden in der Nähe des Vatikans eine Reihe von Plakaten aufgehängt, die all jenen eine Stimme geben, die normalerweise keine Stimme haben, weil sie von jenen zum Schweigen gebracht werden, die mit all den schönen Worten über Willkommen und Integration eine ideologische Vision der Liturgie haben.


***

Ein Komitee von Promotoren, die persönlich teilnehmen, obwohl sie aus verschiedenen katholischen Realitäten kommen (wie die Blogs Messainlatino und Campari & de Maistre, und die Vereinigungen Coordinamento Nazionale del Summorum Pontificum und Associazione San Michele Arcangelo), wollte ihre tiefe Verbundenheit mit der traditionellen Messe gerade dann öffentlich machen, wenn ihr Aussterben geplant zu sein scheint: Aus Liebe zum Papst, damit er väterlich offen ist für das Verständnis jener liturgischen Randgruppen, die sich in der Kirche nicht mehr willkommen fühlen, weil sie in der traditionellen Liturgie den vollen und erfüllten Ausdruck des gesamten katholischen Glaubens finden.

„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein“ (Benedikt XVI.). Die wachsende Feindseligkeit gegenüber der traditionellen Liturgie ist weder auf theologischer noch auf pastoraler Ebene zu rechtfertigen. Die Gemeinschaften, die nach dem Messbuch von 1962 feiern, sind keine Rebellen gegen die Kirche; im Gegenteil, gesegnet mit einem stetigen Zuwachs an Gläubigen und Priesterberufungen, stellen sie ein Beispiel für das unerschütterliche Festhalten am katholischen Glauben und an der Einheit dar, in einer Welt, die für das Evangelium immer weniger empfänglich ist, und in einem kirchlichen Gefüge, das immer mehr zerfallenden Impulsen nachgibt.

Aus diesem Grund ist die ablehnende Haltung, mit der ihre eigenen Hirten heute gezwungen sind, sie zu behandeln, nicht nur ein Grund für bitteren Kummer, den diese Gläubigen für die Reinigung der Kirche aufbringen wollen, sondern stellt auch eine schwere Ungerechtigkeit dar, angesichts derer die Nächstenliebe selbst gebietet, nicht zu schweigen: „Ein unangebrachtes Schweigen lässt diejenigen, die es vermeiden könnten, in einem falschen Zustand“ (Gregor der Große).

In der Kirche unserer Tage, in der Zuhören, Aufnahme und Einbeziehung das gesamte pastorale Handeln bestimmen und in der das Ziel darin besteht, die kirchliche Gemeinschaft „mit der synodalen Methode“ aufzubauen, hat dieses Volk von einfachen Gläubigen, von jungen Familien, von eifrigen Priestern die zuversichtliche Hoffnung, dass seine Stimme nicht übertönt, sondern aufgenommen, gehört und berücksichtigt wird. Diejenigen, die zur „lateinischen Messe“ gehen, sind weder Gläubige zweiter Klasse, noch sind sie Abweichler, die umerzogen werden müssen, oder Ballast, den es loszuwerden gilt.

Der Projektträgerausschuss

Toni Brandi, Luigi Casalini, Federico Catani, Guillaume Luyt, Simone Ortolani, Marco Sgroi

 

 


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Lesermeinungen

lesa 28. März 2023: Kostbar

Die Bemühung, im Rahmen des NO Menschen unserer Tage zu erreichen, ereignet sich da und dort mitunter noch in würdiger Form. Das muss um der Gerechtigkeit willen gesagt werden.

Aber dass solche Anstrengungen gemacht werden müssen, wie diese dankenswerte Aktion hier, um das Geschenk des Alten Ritus, der für so viele Menschen eine unentbehrliche Kraftquelle und ein Hort authentischen Glaubenslebens ist, zu verteidigen, beweist nur, wie wichtig er ist und dem bösen Feind ein Dorn im Auge. Und weiters ist es nur eines von vielen Beispielen der allgemeinen Verkehrtheit.
Zustimmung und Dank für die Komentare.
"Der Glaube, der in der Hoffnung seine volle Kraft entfaltet, hat die Gewißheit bei sich, daß Gottes Geist auch durch unsere Zeit machtvoll hindurchweht, wenn wir uns treu zu ihm und seinem Wort bekennen. Zwar sind die Mächte des Bösen in unserer Welt mehr als stark. Aber wir dürfen darauf vertrauen: Wer betet, ist der Stärkere." (Leo Card. Scheffczyk, 6.6.2005)

Zeitzeuge 28. März 2023: Im Link der Entwurf eines sog. "Maya-Ritus",

wenn dieser Ritus genehmigt werden sollte, wissen

wir, um was es den Kräften, die dahinter stehen,

eigentlich geht, im übrigen ist auch der schon

lange bestehende "Zaire-Ritus" durchaus frag-

würdig........ .

www.summorum-pontificum.de/themen/liturgiereform/2401-eine-messe-fuer-mayas-und-ihre-goetter.html

Zeitzeuge 28. März 2023: Lieber hape, gerne schließe ich mich Ihren Worten und den Ausführungen

der bisherigen anderen User an.

Im Link ein Artikel über den "Möchtegern-Liturgiker"

Kardinal Roche.

Des weiteren werde ich noch einen Artikel über

den symbiotisch-synkretistischen "Maya-Ritus"

verlinken, soll der etwa ein Ausdruck es angeb-

lich "einzigen römischen Ritus" (TC) sein?

Custos quid de nocte?

www.summorum-pontificum.de/themen/liturgiereform/2399-der-ignoramus-als-chefliturgiker-ii.html

Kostadinov 28. März 2023: @Chris2: was heißt unverantwortlich?

ist es nicht vielleicht ganz einfach Absicht, diese Saat zu zertreten? Der Novus Ordo hat in unseren Breiten keinen Nachwuchs und deshalb schlägt nun die Stunde der Laien. Ist doch genau das, was diese Kreise wollen, die gegen die alte Messe zu Felde ziehen...

Herbstlicht 28. März 2023: gestern gut - und heute nicht mehr?

Etliche Heilige der letzten Jahrzehnte -Edith Stein, Maximilian Kolbe z.B.- haben diese Messe besucht.
Der heilige Pater Pio hat solche Messen zelebriert.
Was also soll an der Zelebration dieser Messe durch heutige Priester und die Mitfeier durch die Gläubigen falsch und daran kritikwürdig sein?
Nichts!

Moden kommen und gehen, dem Zeitgeist unterworfene Ansichten wechseln, die hl. Messe im Alten Ritus jedoch steht für sich.
Sie bleibt!
Und hat nichts von ihrer Strahlkraft verloren.

borromeo 28. März 2023: Kampagne zur Verteidigung der traditionellen Messe

Danke für das Sichtbarmachen des Anliegens derjenigen Katholiken, die die Feier der Hl. Messe in der überlieferten Form des römischen Ritus und das damit unmittelbar verbundene katholische Theologieverständnis bevorzugen!

Viele dieser Katholiken – so wie ich selbst – haben diese Form der heiligen Liturgie entdeckt, nachdem Papst Benedikt XVI. sie wieder ohne wesentliche Auflagen für Priester und Gläubige geöffnet hat. Geöffnet, denn zu erlauben war da nichts, da die überlieferte Liturgie nach PP.Benedikts eigenen Aussagen nie verboten war.

Die meisten dieser Katholiken möchten ganz einfach katholisch sein, haben keine kirchenpolitischen Ambitionen und lehnen das 2. Vatikanum in seiner Gesamtheit als Pastoralkonzil nicht ab.

Ich schließe mich in Gedanken und Gebet der Aktion in Rom an und bitte Papst Franziskus, aus pastoralen aber auch aus kanonistischen Erwägungen heraus sein MP Traditionis Custodes zurückzunehmen und mindestens auf den Stand von Summorum Pontificum zurückzukehren!

Chris2 28. März 2023: In den letzten 35 Jahren habe ich nur einen einzigen Priester

im überlieferten Ritus der Kirche erlebt, der eher ein abschreckendes Beipiel war. Aber selbst er war weder Häretiker noch Sedesvakantist. Alle anderen waren eine Zierde ihres Standes, vielfach fromme junge Priester, die menschlich wunderbar waren. Diese Saat zu zertreten, während der Novus Ordo Missae kaum noch Priesternachwuchs in Deutschland vorzuweisen hat (und so mancher der Geweihten offen Häresien verkündet), ist unverantwortlich.

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