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Jesus Christus unsere Hoffnung. Der Eintritt des Gottessohnes in die Geschichte

vor 3 Tagen in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus beginnt eine neue Katechesenreihe zum Heiligen Jahr. Christus: der Messias für Israel und zugleich das ‚Licht, das die Heiden erleuchtet‘, der Retter der Welt und unsere Hoffnung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Buch des Ursprungs Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte den Isaak, / Isaak zeugte den Jakob, / Jakob zeugte den Juda und seine Brüder. Juda zeugte den Perez und den Serach mit der Tamar. / Perez zeugte den Hezron, / Hezron zeugte den Aram, Aram zeugte den Amminadab, / Amminadab zeugte den Nachschon, / Nachschon zeugte den Salmon.  Salmon zeugte den Boas mit der Rahab. / Boas zeugte den Obed mit der Rut. / Obed zeugte den Isai, Isai zeugte David, den König. / David zeugte den Salomo mit der Frau des Urija. Salomo zeugte den Rehabeam, / Rehabeam zeugte den Abija, / Abija zeugte den Asa, Asa zeugte den Joschafat, / Joschafat zeugte den Joram, / Joram zeugte den Usija. Usija zeugte den Jotam, / Jotam zeugte den Ahas, / Ahas zeugte den Hiskija, Hiskija zeugte den Manasse, / Manasse zeugte den Amos, / Amos zeugte den Joschija. Joschija zeugte den Jojachin und seine Brüder; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Serubbabel, Serubbabel zeugte den Abihud, / Abihud zeugte den Eljakim, / Eljakim zeugte den Azor. Azor zeugte den Zadok, / Zadok zeugte den Achim, / Achim zeugte den Eliud, Eliud zeugte den Eleasar, / Eleasar zeugte den Mattan, / Mattan zeugte den Jakob. Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; / von ihr wurde Jesus geboren, / der der Christus genannt wird.“ (Mt 1, 1-16).

Neununddreißigste Generalaudienz des Jahres 2024. In der Audienz vor dem Weihnachtsfest begann Papst Franziskus einen neuen Katechesenzyklus unter dem Thema „Jesus Christus - unsere Hoffnung“. Die erste Katechese war dem Thema gewidmet: „Die Kindheit Jesu. - Die Genealogie Jesu (Mt 1,1-17). Der Eintritt des Gottessohnes in die Geschichte“.

Mit diesem neuen Katechesenzyklus will der Papst heute und im kommenden Heiligen Jahr auf „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ blicken. Der heilige Matthäus beginne sein Evangelium mit dem „Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes David, des Sohnes Abrahams“ (Mt 1,1). In dieser Genealogie würden bei Matthäus neben den bekannten Männern aus der Geschichte des Volkes Israels auch fünf Frauen erwähnt.


Dabei „ragt der Name Marias heraus, der einen neuen Anfang markiert, der nicht von einem Menschen, sondern von Gott bewirkt wird“. Aus Maria „wurde Jesus geboren, der der Christus genannt wird“ (Mt 1,16). Er sei als der Messias für Israel zugleich das „Licht, das die Heiden erleuchtet“, der Retter der Welt und unsere Hoffnung.

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Der erste Teil der Katechesenreihe zum Heiligen Jahr wird sich also mit der Kindheit Jesu befassen, die von den Evangelisten Matthäus und Lukas erzählt wird (vgl. Mt 1-2; Lk 1-2). Die Kindheitsevangelien „berichten von der jungfräulichen Empfängnis Jesu und seiner Geburt aus dem Schoß Marias. Sie erinnern an die messianischen Prophezeiungen, die sich in ihm erfüllt haben, und sprechen von der rechtlichen Vaterschaft Josefs, der den Sohn Gottes auf den ‚Stamm‘ der davidischen Dynastie aufgepfropft hat. Wir haben es mit einem Säugling, einem Kind und einem Heranwachsenden zu tun, der seinen Eltern gegenüber unterwürfig ist und gleichzeitig weiß, dass er sich ganz dem Vater und seinem Reich gewidmet hat“.

Der Unterschied zwischen den beiden Evangelisten bestehe darin, dass Lukas die Geschehnisse aus der Sicht Marias erzähle, während Matthäus sie aus der Sicht Josefs schildere und dabei auf einer noch nie dagewesenen Vaterschaft beharre.

Matthäus eröffne sein Evangelium und den gesamten Kanon des Neuen Testaments mit dem „Ursprung Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams“. Dabei handle es sich um eine Liste von Namen, die bereits in den hebräischen Schriften vorkämen, um die Wahrheit der Geschichte und die Wahrheit des menschlichen Lebens zu zeigen. In der Tat sei „die Genealogie des Herrn die wahre Geschichte, in der einige problematische Namen vorkommen und die Sünde des Königs David hervorgehoben wird (vgl. Mt 1,6)“. Doch alles ende und gedeihe in Maria und in Christus (vgl. Mt 1,16). Dann zeige sich die Wahrheit des menschlichen Lebens, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben werde und drei Dinge mit sich bringe: „einen Namen, der eine einzigartige Identität und Mission beinhaltet; die Zugehörigkeit zu einer Familie und einem Volk; und schließlich das Festhalten am Glauben an den Gott Israels“.

Die Genealogie sei eine literarische Gattung, also eine geeignete Form, um eine sehr wichtige Botschaft zu vermitteln: „Niemand gibt sich selbst das Leben, sondern erhält es als Geschenk von anderen; in diesem Fall ist es das auserwählte Volk, und diejenigen, die das Glaubensgut von ihren Vätern erben, geben mit der Weitergabe des Lebens an ihre Kinder auch deren Glauben an Gott weiter“.

Im Gegensatz zu den Genealogien des Alten Testaments, in denen nur männliche Namen auftauchten, weil in Israel der Vater seinem Sohn den Namen auferlege, tauchten in Matthäus’ Liste der Vorfahren Jesu auch Frauen auf: „Wir finden fünf von ihnen: Tamar, die Schwiegertochter Judas, die, nachdem sie Witwe geworden ist, sich als Prostituierte ausgibt, um ihrem Mann Nachkommen zu sichern (vgl. Gen 38); Rahab, die Prostituierte von Jericho, die den jüdischen Entdeckern erlaubt, in das gelobte Land einzudringen und es zu erobern (vgl. Jak 2); Rut, die Moabiterin, die im gleichnamigen Buch ihrer Schwiegermutter treu bleibt, sie pflegt und die Urgroßmutter von König David wird. Batseba, mit der David Ehebruch begeht und die, nachdem ihr Mann getötet wurde, Salomo zeugt (vgl. 2 Sam 11). Und schließlich Maria von Nazareth, die Frau Josefs, aus dem Hause Davids: Von ihr wird der Messias, Jesus, geboren“.

Während die vier vorangegangenen Frauen zusammen mit dem Mann erwähnt würden, der von ihnen geboren worden sei, oder mit derjenigen, die ihn gezeugt habe, „kommt Maria eine besondere Bedeutung zu: Sie markiert einen neuen Anfang, sie selbst ist ein neuer Anfang, denn in ihrer Geschichte ist nicht mehr das menschliche Geschöpf die Hauptperson der Zeugung, sondern Gott selbst“.

Dies werde durch das Verb „geboren“ deutlich: „Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; / von ihr wurde Jesus geboren, / der der Christus genannt wird“ (Mt 1,16). Jesus sei der Sohn Davids, der von Josef in diese Dynastie eingepfropft worden sei und dazu bestimmt sei, der Messias Israels zu sein, „aber er ist auch der Sohn Abrahams und fremder Frauen und daher dazu bestimmt, das „Licht der Heiden“ und der „Retter der Welt“ zu sein.

Der Sohn Gottes, dem Vater geweiht mit dem Auftrag, sein Antlitz zu offenbaren (vgl. Joh 1,18; Joh 14,9), komme in die Welt wie alle Menschensöhne, so dass er in Nazareth „Sohn des Josef“ (Joh 6,42) oder „Sohn des Zimmermanns“ (Mt 13,55) genannt werde. Wahrer Gott und wahrer Mensch.

„Wecken wir in uns die dankbare Erinnerung an unsere Vorfahren“, so Franziskus abschließend: „Und vor allem lasst uns Gott danken, der uns durch die Mutter Kirche zum ewigen Leben, zum Leben Jesu, unserer Hoffnung, erweckt hat“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, wir wollen die dankbare Erinnerung an unsere Vorfahren in uns wachhalten. Denn sie haben uns das Leben geschenkt und den Glauben weitergegeben, den uns die Kirche verkündet. Mit ihnen vereint, rufen wir zu Christus, unserer Hoffnung: Komm, Herr, säume nicht!

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die Polen ganz herzlich. Am Heiligen Abend brecht ihr nach eurer Tradition oplatek - Weihnachtsbrot. Möge diese Geste der Nächstenliebe, des Friedens und der Vergebung ein Ausdruck eines offenen Herzens für alle sein, denen ihr auf eurem Weg begegnet. Denkt weiterhin besonders an die Armen, die Einsamen, die Opfer der Überschwemmungen und die Schwestern und Brüder in der Ukraine. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

gebsy vor 3 Tagen: Gottes Sohn

wird aufgepfropft, um alle Menschen aus der Sünde zu befreien.
Die von IHM gestiftete Kirche darf (muss) SEIN Erlösungswerk verwalten.
Eine Aufgabe, die nur mit SEINER Hilfe möglich ist.
Dieser Umstand macht demütig ...

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