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Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut

26. Oktober 2025 in Aktuelles, 32 Lesermeinungen
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Leo XIV.: Heilig-Jahr-Feier der Synodenteams. Aufruf zu einer Kirche, die aus dem Geist des Dienens und des gemeinsamen Hörens lebt. Zur Deutung des kirchlichen Lebens im Licht des Evangeliums. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) In der Petersbasilika feierte Papst Leo XIV. am 30. Sonntag im Jahreskreis die Heilige Messe anlässlich des Jubiläums der Synodenteams und der Mitwirkungsgremien. In seiner Predigt über das Evangelium vom Pharisäer und vom Zöllner rief der Papst dazu auf, das Geheimnis der Kirche neu zu entdecken: nicht als Organisation oder Machtgefüge, sondern als sichtbares Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit. Leo XIV. sprach über die Synodalität als geistliche Haltung, die aus der Logik der Liebe lebt, nicht aus der Logik der Macht. Er mahnte zu Demut, Dienst und gemeinsamem Hören – und warnte vor Klerikalismus, Geltungssucht und ideologischer Polarisierung. Seine Worte wurden zu einem Aufruf, eine Kirche aufzubauen, die in der Liebe verwurzelt ist und in der Wahrheit gemeinsam unterwegs bleibt. Die Predigt des Papstes stand im Zeichen der Frage nach dem Wesen der Kirche und ihrer inneren Dynamik.

„Anlässlich der Heilig-Jahr-Feier der Synodenteams und der Mitwirkungsgremien sind wir eingeladen, das Geheimnis der Kirche zu betrachten und neu zu entdecken“, begann Leo XIV., „die weder einfach eine religiöse Einrichtung ist noch mit den Hierarchien und ihren Strukturen gleichzusetzen ist“. Die Kirche, so der Papst, sei „das sichtbare Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit, seines Plans, uns alle in einer einzigen Familie von Brüdern und Schwestern zu versammeln und uns zu seinem Volk zu machen: ein Volk geliebter Kinder, die alle in der einzigen Umarmung seiner Liebe verbunden sind“. Damit stellte Leo XIV. das Wesen der Kirche als communio in den Mittelpunkt seiner Predigt. In ihr, so betonte er, herrsche nicht die „Logik der Macht, sondern die Logik der Liebe“. Die Synodenteams und Mitwirkungsgremien seien „Ausdruck dessen, was in der Kirche geschieht, wo Beziehungen nicht der Logik der Macht, sondern der Logik der Liebe folgen“.


Die oberste Regel in der Kirche „ist die Liebe: Niemand ist dazu berufen, zu befehlen, alle sind dazu berufen, zu dienen; niemand darf seine Ideen aufzwingen, wir alle müssen einander zuhören; niemand ist ausgeschlossen, wir alle sind dazu berufen, teilzuhaben; niemand besitzt die ganze Wahrheit, wir alle müssen sie in Demut suchen, und zwar gemeinsam“. Diese Worte fassten die zentrale Linie der Predigt zusammen. Der Papst verband sie mit einem Zitat aus der Fastenbotschaft Papst Franziskus’ vom 25. Februar 2025: „Gemeinsam zu gehen, synodal zu sein, das ist die Berufung der Kirche. […] Zusammen gehen bedeutet, ausgehend von unserer gemeinsamen Würde als Kinder Gottes (vgl. Gal 3,26–28) an der Einheit zu weben“.

Ausgehend vom Gleichnis des Pharisäers und des Zöllners (Lk 18,9–14) zeigte Leo XIV., dass auch in der Kirche die Gefahr besteht, sich selbst zu genügen: „Der Pharisäer und der Zöllner gehen beide zum Tempel, um zu beten. […] Dennoch sind sie getrennt und es gibt keinerlei Kommunikation zwischen ihnen. Beide gehen denselben Weg, aber sie gehen nicht gemeinsam“. Die hänge vor allem von der Haltung des Pharisäers ab, der auf sein Ich konzentriert sei. Mit einem Verweis auf den heiligen Augustinus führte er aus: „Er stieg hinauf, um zu beten; aber er wollte nicht zu Gott beten, sondern sich selbst loben“ (Sermo 115,2). Der Papst warnte vor der Versuchung, sich im kirchlichen Leben in Selbstrechtfertigung zu verlieren: „Es geschieht, wenn das Ich über das Wir siegt und persönliche Ansprüche hervorbringt, die echte und geschwisterliche Beziehungen verhindern; wenn der Anspruch, besser zu sein als andere, Spaltungen schafft und die Gemeinschaft zu einem Ort macht, an dem gerichtet und ausgeschlossen wird“. Dem stellte Leo XIV. das Beispiel des Zöllners gegenüber: „Mit derselben Demut wie er müssen auch wir alle in der Kirche erkennen, dass wir Gott und einander brauchen, indem wir uns in gegenseitiger Liebe, im gegenseitigen Zuhören und in der Freude des Miteinandergehens üben“. Und mit einem Zitat des heiligen Clemens von Rom wurde der Gedanke vertieft: „Den Demütigen gehört nämlich Christus, nicht denen, die sich erheben über seine Herde“ (Erster Brief an die Korinther, Kap. XVI).

Die Synodenteams und Mitwirkungsgremien seien, so der Papst, „ein Bild dieser Kirche, die in Gemeinschaft lebt“. Leo XIV. sprach offen die Spannungen an, die das Leben der Kirche prägen: „Zwischen Einheit und Verschiedenheit, Tradition und Erneuerung, Autorität und Teilhabe“. Diese Spannungen dürften, so der Papst, „nicht zu ideologischen Gegensätzen und schädlichen Polarisierungen werden“, sondern müssten sich „vom Heiligen Geist befruchten lassen, damit sie in Harmonie gebracht werden“. Dabei zitierte er das Schlussdokument der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode (26. Oktober 2024, Nr. 82):

„Kirchliche Unterscheidung erfordert innere Freiheit, Demut, Gebet, gegenseitiges Vertrauen, Offenheit für Neues und Hingabe an den Willen Gottes. Sie ist nie nur die Bestätigung des eigenen persönlichen Standpunktes“.

„Liebe Gläubige, wir müssen von einer demütigen Kirche träumen und sie aufbauen. Eine Kirche, die nicht wie der Pharisäer aufrecht steht, triumphierend und von sich selbst eingenommen, sondern die sich herabbeugt, um der Menschheit die Füße zu waschen“: Leo XIV. schloss mit einem Gebet, das er dem „ehrwürdigen Diener Gottes Don Tonino Bello“ entnahm: „Heilige Maria, du gastfreundliche Frau, nähre in unseren Kirchen das Verlangen nach Gemeinschaft. […] Hilf ihnen, interne Spaltungen zu überwinden. Greife ein, wenn in ihrem Schoß der Dämon der Zwietracht sein Unwesen treibt“. Zum Abschluss sprach er die Bitte aus: „Der Herr möge uns diese Gnade gewähren: in der Liebe Gottes verwurzelt zu sein, um in Gemeinschaft untereinander zu leben. Und als Kirche Zeugen der Einheit und der Liebe zu sein.“

Die Kirche, so Leo XIV., wird nicht durch Strukturen getragen, sondern vom Heiligen Geist geschaffen und bewahrt. Ihre Ordnung lebt aus der Dynamik der Liebe, die sich in Dienst und Demut ausdrückt. So versteht Leo XIV. Synodalität nicht als Verfahren, sondern als Gestalt des kirchlichen Lebens selbst, als Weg, auf dem die Wahrheit in gemeinsamer Suche gefunden wird, „in einem unruhigen Herzen, das in die Liebe verliebt ist“. Indem er das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner auf das Leben der Kirche anwendet, zeigt der Papst, dass kirchliche Erneuerung nicht in Strukturen, sondern in der Haltung geschieht. Wo der Pharisäer sich selbst genügt, bleibt die Kirche starr. Wo der Zöllner sich öffnet, beginnt die Gemeinschaft. So erscheint das Wort „gemeinsam“ als Schlüsselwort. Die Demut des Zöllners wird zum Bild einer Kirche, die nicht auf sich selbst schaut, sondern auf Christus. In dieser Perspektive steht auch die abschließende Anrufung Mariens. Sie ist das Bild der Kirche, die empfängt, hört, verbindet. In ihrer Fürsprache ruht die Bitte Leos XIV.: dass die Kirche, geläutert durch den Geist, wirklich Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und Mensch werde, ein Volk von Kindern, vereint in der Umarmung seiner Liebe.

 


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Lesermeinungen

lesa vor 5 Tagen: Der Engel kann Petrus von den verschiedensten Ketten befreien

@Sabrina: Zustimmung. Nur weiß man nie genau, was nun aus der Feder des Papstes stammt oder von irgendwelchen Ghostwritern. Außerdem ist es nicht leicht, in einzelnen Predigten alle Aspekte zur Sprache zu bringen. Allerdings die Aussage: „niemand besitzt die ganze Wahrheit“ entspricht einer gängigen, realivistischen und der Offenbarung Christi entgegengesetzten Meinung der eltzten Jahre. Eine geflügelte Redewendung sozusagen. Das obige Zitat von Papst Leo XIV. sagt ja das Gegenteil. Jedenfalls: zu Beginn seines Pontifikates brachte es Eb. Gänsein, der vom Papst angetan schien, auf den Punkt und drückte eigentlich daselbe aus wie Sie hier in diesem Kommentar: Die Unklarheit in der Lehre muss aufhören". Die Leute müssen wieder lernen, Gutes vom Bösen und ugekehrt zu unterscheiden gemäß dem Wort Gottes.
Was wir sicher wissen: Wir müssen fleißig für ihn beten - wie die Menschen, die, wie die Apostelgeschichte berichtet, für Petrus, der in Ketten lag im Gefängnis.

Sabinerin vor 5 Tagen: @lesa : Ich werde aus Papst Leo noch nicht ganz schlau.

Mal spricht er klar und deutlich über die zu befolgende Lehre, Tags drauf ist er mit den synodalen Bestrebungen d‘accord. Ich glaube er wird von zu vielen Seiten bedrängt: eine Seite die konservative Fraktion mit Kardinal Burke etc. Und gegenüber die Reformer die eine zeitangepasste Kirche möchten. Ich kenne das iim Zuge unserer Unternehmensübergabe an unseren Sohn. Es wehte ein neuer Wind und langjährige Mitarbeiter wollten das Alte zurück, da man zu Vaters Zeiten das Unternehmen gut am Laufen hatte. So ist das auch beim Papst: die Kirche ist ein großes Unternehmen und da muss ordentlich geführt werden und eine einheitliche Linie sein. Katholisch muss überall auf der Welt gleich sein. Da hat es EINE Lehre und EINE GEMEINSAME Form des Gottesdienstes zu geben. Wir sind oft in Italien und Frankreich und können dort auch ohne die Sprache zu verstehen den regulären Gottesdienst mitfeiern. Papst Leo muss langsam die Zügel an sich ziehen sonst geht zumindest die Deutsche Kirche ins Schisma!

lesa vor 5 Tagen: Worte des Papstes oder liberaler nebeliger Ghostwriter?

@Samragdos: "Man könnte meinen, Papst Franziskus habe diese Worte geschrieben". Ob da ncht Ghostwriter am Wer waren, etwa dieselben wie schon unter Papst Franziskus?" Dieselbe theologische Verwaschenheit und Verwischtheit, tut mir leid.
Paost Leo XIV. selber ist nämlich m.E. fähig, klar und auch theologisch sauber zu denken. Hier zum Beispiel eine Aussage von ihm selber:

Das Evangelium ist unvergänglich. Es ist ewig. Nicht der Glaube muss sich der Welt anpassen, sondern die Welt muss sich vom Evangelium verwandeln lassen. Es gibt keinen Frieden ohne Fundament. Friede ist nicht nur Abwesenheit von Konflikten Möge jeder ein Baumeister des Friedens sind: nicht mit Slogans und Bannern, sondern mit gelebtem Beipiel. Gottes Liebe ist gröößer als alle Angst. (Papst Leo XIV.)

Beten wir viel für diesen lieben Papst, dass Gott seine Verkündigung vornezu von Nebelschwaden befreie.

SalvatoreMio vor 6 Tagen: Die Liebe und unsere Schwächen

@Sabinerin: Danke sehr! Ein letztes Wort: Sie sprechen im Grunde unsere allgemeine menschliche Schwäche an, die auch Wankelmütigkeit sein kann. Oder wir sind noch auf einem Auge blind oder das Leben läuft in ganz neue Bahnen, mit denen man nicht zurechtkommt. Das erinnert an Paulus, als er sagte: "Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen." (Römer 7, 18b ff). - Doch es gibt viele Spielarten an Unwahrhaftigkeit, besonders, wenn es um Geld geht: manche Kinder geben sich den Eltern gegenüber mühsam freundlich und heucheln "Liebe" mit dem Ziel, Vorteile zu erlangen und vor allem das Erbe.

Sabinerin vor 6 Tagen: @ SalvatoreMio : in der Tat schlimm ! Aber kann das nicht immer passieren!

Es ist immer ein Risiko in der Liebe und selbst die katholischste Ehe kann noch nach 25 Jahren scheitern wie bei unseren Nachbarn. (es waren und sind bis heute keine neuen Partner im Spiel). Liebe ist immer ein Risiko und wenn ich das nicht eingehen will, dann muss ich ohne Partner bleiben. Man kann aber nicht per se jeder Beziehung die Wahrheit absprechen! Auch ich habe vor der Ehe eine Enttäuschung erlebt aber mein Verstand hat mich vor Unheil bewahrt auch weil ich allen familiären und katholischen verboten zum Trotz vor Eheschließung mit meinem Freund zusammengezogen bin. Und das war mein größtes Glück, denn eine Scheidung war seinerzeit unmöglich gewesen. Unsere Kinder haben ihre Partner jahrelang im alltäglichen Zusammenleben auf Herz und Nieren geprüft und sehen können, ob da wirklich Liebe ist. Auch als die Kinder dann kamen, haben alle mit der Ehe gewartet und erst nach vielen Test-Jahren geheiratet und das haben wir Eltern stets unterstützt.

SalvatoreMio vor 6 Tagen: Was ist Liebe ohne Wahrheit? Ganz einfach: es ist KEINE Liebe!

@Sabinerin: Je nach Situationen, sind diverse Antworten möglich. Ich möchte Ihnen eine Antwort geben, die auf Realität beruht und leider millionenfach geschieht: meine Freundin L. lernte einen Niederländer kennen und verliebte sich in ihn. Er versprach ihr so manches - natürlich aus "Liebe". Er wollte sich mit ihr verloben. Und so reiste sie in die Niederlande. Dort erfuhr sie aber die Wahrheit: er war verheiratet, was er ihr nicht gesagt hatte. Er hatte sie belogen! - Bitter enttäuscht fuhr sie heim nach Deutschland und unternahm einen Selbstmordversuch. Gottlob wurde sie bei einem Krankenhausaufenthalt gerettet, aber es war bitter für sie, für eine junge Frau, die sich weit entfernt der elterlichen Heimat ihren Lebensunterhalt verdiente und die einsam war. Sie erlebte eine angebliche "Liebe", auf Lüge aufgebaut. Verlogene Liebe kann nicht gleichzeitig Wahrheit sein.-
Eine weitere Freundin namens Sabine machte noch Dramatischeres mit.

lesa vor 6 Tagen: Wer mir nachfolgt wird das Leben haben und er wird es in Fülle haben. (Joh)

@sabrina: Was gemeint war: Heute werden im Namen der "Liebe" Lebensformen gutgeheißen, die dem Gebot Gottes widersprechen. Gottes Gebot ist aber Ausfluss seiner Liebe. Er kennt uns besser und liebt uns mehrals wir selber. Vielleicht ist es jetzt klarer.
@silvana: Für einen Berufsmusiker ist es nicht leicht, falsche Töne mitanhören zu müssen in einer schönen Symphonie. Und so gibt es Leute, die auf Sprache sensibel sind und merken, was passiert, wenn das Denken oernabebt durch Fehlsprech ideokogisch manipuliert wird. Aber ihre Äußerungen und Warnungen sind nicht für alle leicht nachvollziehbar. Vielleicht umso wichtiger. Es fehlt nicht an realen Sorgen, die eben oft die Wurzel in unserer vielfach geistig von Ideologien, u. B. im Liberalismus und Genderismus ruinierten Gesellschaftszustand haben. Es geht um Menschen, um Schicksale. Wer würde sonst hier Zeit verschwenden mit Kritik, die man vielfach nicht hören will.

silvana vor 6 Tagen: @Hardenberg, Höflichkeit

Danke für Ihre treffenden Worte zur höflichen Anrede und vollste Zustimmung! Ja, es gibt ein krampfhaftes Woke-sein-Wollen und ich verstehe, dass viele da allergisch reagieren. Aber es gibt auch ein krampfhaftes "Bloß-nicht-woke-Sein". Zumindest drängt sich der Gedanke auf, wenn aus einer höflichen Anrede, die nun mal in unserer Sprache Sprache so üblich ist, so eine Grundsatzdebatte gemacht wird. Das Gute daran: Anscheinend haben wir keine anderen Probleme.

Sabinerin vor 6 Tagen: @ lesa : entschuldigen Sie meine Frage - aber

Was ist Liebe ohne Wahrheit in Ihren Augen bitte? Bei jeder Art von Liebe sollte man doch die Wahrheit an die oberste Sprosse setzen. Gibt es eine Liebe OHNE Wahrheit? Ich habe seinerzeit schon darauf vertraut, dass die Worte meines heutigen Ehemannes dass er mich liebt der Wahrheit entsprachen . Eine Liebesbeziehung kann nie ohne Wahrheit sein, denn sonst wäre es keine echte Liebe. Wenn zwei Menschen sich verbinden ist die Liebe immer die Wahrheit! Sollte Ihr Kommentar auf gleichgeschlechtliche Liebe zielen, dann gehe ich auch in diesem Fall von Wahrheit aus wenn zwei Menschen von Liebe sprechen. Liebe ohne Wahrheit gibt es nicht. Oder sind Sie ein gebranntes Kind mit der Erfahrung einer Liebe ohne Wahrheit?

lesa vor 6 Tagen: Liebe ohne Wahrheit ist eine klingende Schelle, lauter Schall und Rauch

Der synodale Weg in D illustriert perfekt, was geschieht, wenn jeder subjektiv erklärt, was Liebe ist: Abfall, Spaltung, Auflösung. Denn der, der selber die Liebe in Person ist hat auch gesagt; "Ich bin dwer Weg, die Wahrheit und das Lebwen." (Joh 14, 6)
Wenn die Kirche von der Liebe palavert, ohne dass dies impliziert ist und zur Anwendung kommt, wäre sie lieber still. Das Gerde von der Liebe ohne die Substanz der Wahrheit ist zum Davonlaufen, und das tun ja auch viele. Kein Wunder.

Sabinerin vor 6 Tagen: @SalvatoreMio : ja so ist’s wohl gewesen

Kurz. Diese Stelle kenne ich auch und so ist’s gelehrt worden. Im zivilen Leben stehen Frauen schon längst gleichermaßen ihren Mann. In der Kirche: Der Mann wird Priester, die Frau vielleicht Pastoralreferentin und/oder Krankenhausseelsorgerin. Erlebt beim Tod der Schwägerin: wer hat die Hand gehalten, mit uns am Totenbett gewacht, gebetet und getröstet- der Herr Pfarrer? nein! Die Pastoralreferentin war Tag und Nacht am Bett und als es zu Ende ging, musste sie den Pfarrer für die Krankensalbung rufen weil sie es nicht darf. Der Pfarrer kam mürrisch, unpersönlich und hat den offiziellen Teil vollzogen und war weg. Die Pastoralreferentin blieb bis zum Tod und hat auf ausdrücklichen, vorher schriftlich festgelegten Wunsch auch den Wortgottesdienst zur Beisetzung gehalten. Sie blieb noch Wochen später immer ansprechbar. Vom Herrn Pfarrer kam für meinen Bruder ein Standardbrief mit Gebetszettel und danach war’s das Ende. Von daher darf man auch Schwestern voranstellen.

SalvatoreMio vor 6 Tagen: Die Herren und die Damen (Bibelübersetzung lt. Professoren Dr. Hamp/'Stenzel

Um noch eins draufzusetzen: Man kann von verschiedenen Denkmustern ausgehen und je nach Bedarf dementsprechend formulieren. Als gläubige Christen, sollten wir die bibl. Grundlagen im Blick behalten: 1. Mose 2,7: "Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen". Dann wird "der Mensch" noch 10 x genannt, bis der Herr "dem Menschen" eine Rippe entnahm, daraus eine Frau formte, diese zum Menschen führte und sprach: "Diese soll man Männin heißen; denn vom Manne ist sie genommen". Eine wunderbare Bildgeschichte, über die nachzusinnen sich lohnt. Sie zeigt deutlich die Hinordnung beider Geschlechter aufeinander. Theologen sagen auch: wo der Sitz des Herzens ist, entnahm Gott dem Menschen die Rippe. So entstand die Frau, passend zu seinem Herzen. Manche Leute sagen scherzhaft: "Dem Adam fehlte Wichtiges. So startete der liebe Gott einen zweiten Versuch: daraus entstand die Frau".

Sabinerin vor 6 Tagen: @ Fink

Ich habe nur „Sehr geehrte Herren“ gelernt und im Englisch Unterricht „Dear Sirs”
Erst später kam dann in der englischen Firmenkorrespondez „Dear Ladies and Gentlemen” auf. Heute finde ich es gut gelungen, dass die Frau zuerst genannt wird. Ob nun Damen und Herren oder Schwestern und Brüder ist doch Haarspalterei.
Für heute soll’s das gewesen sein. Wir müssen noch die Gräber für Allerheiligen bepflanzen und einkaufen für den Freitag der hier ein Feiertag ist und wir als gesamte Familie uns bei uns zum Mittagessen versammeln. Unsere Pfarrer haben zu Beginn arg gegen die Entscheidung für den Reformationstag als neuen Feiertag gewettert. Aber unser Bundesland ist nun mal überwiegend protestantisch.

augia_felix vor 6 Tagen: Klare Sache

Der Kernsatz des Hl. Vaters lautet: „Die Kirche wird nicht durch Strukturen getragen, sondern vom Heiligen Geist geschaffen und bewahrt.“ Damit ist dem deutsch-synodalen Weg der Boden unter den Füßen weggezogen, denn sein wesentliches Ziel war ja die radikale Änderung von Strukturen. — Noch Fragen?

Fink vor 6 Tagen: "Höflichkeit" @Hardenberg ist keine Einbahnstraße !

"Man nennt den anderen immer zuerst" haben wir einmal gelernt. Das gilt auch unter den Geschlechtern. Also: MANN "Sehr geehrte Damen und Herren", FRAU "Sehr geehrte Herren, sehr geehrte Damen" -DAS wäre Höflichkeit.
Eine pragmatische Lösung für Prediger: ABWECHSELND "Brüder und Schwestern" und "Schwestern und Brüder" ! Wir brauchen in der Kirche KEINE IDEOLOGIE!

gebsy vor 6 Tagen: Synodalität

@Sabinerin - sind es nicht zwei Paar Schuhe? Der "Synodale Weg" in Deutschland ist Missbrauch von Synodalität ...

Sabinerin vor 6 Tagen: @ Smaragdos : Synodalität

Ja wir haben leider auch das mulmige Gefühl, dass Papst Leo einen großen Bezug zu Franziskus nimmt. Was mich allerdings wundert ist die Sprunghaftigkeit mit der Papst Leo unterwegs ist. Mal stellt er im Bezug auf synodale deutsche Wege klar, dass das nichts wird aber am nächsten Tag spricht er von Synodalität. Zu Beginn überschlugen sich die Medien, den Papst als konservativ und als das Gegenteil von Franziskus zu sehen; inzwischen ist man mit der Einordnung vorsichtig und skeptisch worden.

Sabinerin vor 6 Tagen: @ Hardenberg : Höflichkeit- Ich stimme Ihnen da gänzlich zu

SalvatoreMio vor 6 Tagen: Die Liebe - und was ist das?

Ja, die Liebe muss stets Priorität haben. Wir leben allerdings mehr denn je in einer Zeit, wo Liebe ein schillernder Begriff geworden ist und gern mit Egoismus, Eigennutz und Selbstverliebtheit verwechselt wird. Der Begriff "Liebe" muss klar definiert sein! Zuerst gilt für uns Christendie Liebe zu Gott aus ganzem Herzen, aus ganzer Kraft und mit ganzer Seele, die Gehorsam und Treue zu ihm beinhaltet. - Die Liebe zum Nächsten geht auch nur mit Treue, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortung, Gradlinigkeit, Zuverlässigkeit und allen christlichen Tugenden, die aber nie ausgespielt werden dürfen gegen den Gehorsam und die Treue zu Gott.

Hardenberg vor 7 Tagen: Viel Franziskus

Ich erkenne bei Leo doch immer mehr Franziskus. Dieses Pontifikat wird doch keine Rückbesinnung auf Benedikt.

Hardenberg vor 7 Tagen: @Fink

Also ich gehe von Höflichkeit aus. Das ist eine Tugend. Und in einer funktional-äquivalenten Übersetzung ist eben "fratelli e sorelle" mit "Schwestern und Brüder" zu übersetzen. Ich erkenne da weißgott nichts Wokes.

Fink vor 7 Tagen: @ SalvatoreMio @ lesa - Respekt, Ihr beiden Frauen !

Das gefällt mir !
("Geschlechterkampf war gestern")

Versusdeum vor 7 Tagen: Niemand von uns hat "die Wahrheit", in der Tat.

Aber die Wahrheit hat uns: Die Zehn Gebote und andere klare Vorgaben Gottes sowie die Dogmen der Kirche sind Ecksteine, die feststehen. Wer daran rüttelt oder sie auch nur infragestellt, lehnt sich gegen Gott auf! Darum ist es in jedem Fall schädlich und verwirrend für uns Gläubige, endlos über Dinge zu debattieren, die wir Menschen nicht ändern dürfen oder womöglich nicht einmal ändern können, z.B., was die (Un-) Wirksamkeit der Priesterweihe angeht.

Smaragdos vor 7 Tagen: Synodalität

Das Schreckgespenst "Synodalität" geht unter Leo leider weiter um... man könnte meinen, Papst Franziskus habe die Predigt geschrieben. Mich schaudert.

Versusdeum vor 7 Tagen: @SalvatoreMio @Sabinerin

Astrid Lindgren hat sich zeitlebens gegen eine politisch korrekte Änderung ihrer Erzählungen gewehrt. Sie war kaum gestorben, da kamen die ersten entsprechenden Fassungen heraus.

lesa vor 7 Tagen: Wenn die worte nicht stimmen ...

@Fink: Danke, dass Sie diese übergriffige Gewohnheit, nach beliebig zu verdrehen in der Übersetzung (und auch bei deutschsprachigen Bischöfen und Verkündigern) in der Anrede ansprechen. Danke@salvatoreMio, auf den Punkt gebracht!
Es ist sehr schade und unangenehm. Es gibt allerdings auch einzelne Moderatoren, die richtig übersetzen und sprechen, nicht im Sinn der Ideologie, das ist wohltuend und wird besonders im Raum der Verkündigung erwartet. Umso schlimmer, wenn viele es nicht mehr spüren. Aber Gott sei Dank stört es noch viele!
"Worte sind Brot oder Gift … sie lassen sich ruhig entehren. Die Entstellung der Worte offenbart sich lediglich durch die gründlichen Unordnung, die sie in Wirklichkeit anrichten. Es lässt sich gar nicht sagen, welch ungeheure Bedeutung die Sprache hat."
Worte sind Brot oder Gift, und die allgemeine Verwirrung ist eine der Kennzeichen unserer Zeit.“ (Ernst Hello)
Wenn die Anrede verdreht ist, steht die beste Predigt wie unter einem falschen Vorzeichen.

SalvatoreMio vor 7 Tagen: Unterschiedliche Wahrnehmungen

@Sabinerin: Danke für Ihre Ausführungen! Mich wundert, warum Frauen meinen, ihre Weiblichkeit verteidigen zu müssen. Selbst in meinem autoritären Elternhaus stand das nie zur Debatte! Und in der Kirche? Die Briefe des hl. Paulus enthalten hier und da die Anrede: "Brüder". So wurde es auch jeher in den Kirchen vorgelesen. Niemals erlebte ich, dass weibliche Wesen sich dadurch diskriminiert fühlten. Ich habe einen kirchlichen Beruf studiert, und nie ließen weder Priester noch Gemeindemitglieder durchblicken, "ich sei ja nur eine Frau"! - Übrigens: schaut man z. B. in die aktuellen italienischen Lesungstexte, die englischen oder spanischen: immer heißt es: "Brüder". In den bibl. Lesungstexten wurden bislang keine "Schwestern und Brüder" daraus. - Wir haben in Deutschland diese neue Gender-Sprache eingeführt, die viele Leute nervt: "Soldatinnen und Soldaten; Seelsorgerinnen und Seelsorger"; Nachbarinnen und Nachbarn... Nein, danke!

Gesualdo vor 7 Tagen: Korrektheit und Wokeness...

Geben sie mal bei "DeepL" oder dem "Google Übersetzer" ein: "Liebe Brüder und Schwestern!" Anschließend geben sie bitte ein. "Liebe Schwestern und Brüder!"
Da tun sich ja weitere Abgründe auf... :-)

Einen schönen Sonntag

Sabinerin 26. Oktober 2025: @ SalvatoreMio: mit Verlaub und allem Respekt vor Ihrer Meinung;

Ist dadurch Ihnen jemals eine falsche Lehre entstanden? Für mich ist der Kern der Verkündigung das Nahebringen der Heiligen Schrift! Und da ist’s irrelevant ob der Herr Pfarrer zuerst die Frauen und dann die Männer anspricht! Ich kann mich vielmehr darüber echauffieren, dass es immer noch Zeitgenossen gibt, die nicht akzeptieren, dass Frauen heute gleichberechtigt sind. Früher gab es keine Mädchen am Altar und die Frau hörte von der Kanzel noch die Worte, dass sie ihrem Mann Untertan sei. Ich kenne es wie Post für mich von der Sparkasse an meinen Mann kam, quasi als mein Vormund, oder der ältere Heizungsmonteur nur mit meinem Mann sprechen wollte, der aber drei linke Hände für die Technik hatte. Ihnen noch einen besinnlichen Sonntag. Uns steht eine kurze Woche bevor, da uns ein Zusatz Feiertag geschenkt ist. So können die Kinder am Freitag schon früh auf offene Türen zu Halloween hoffen. Unser Süßigkeitenvorat ist schon aufgefüllt.und wir freuen uns auf kleine und große Geister.

SalvatoreMio 26. Oktober 2025: "Zwanghafte Korrektheit liegt nicht vor"!

@Fink: Es ist eigenmächtig falsch übertragene Übersetzung! Man muss davon ausgehen, dass ein Prediger bewusst formt und gliedert und nicht aus zwangshafter Gewohnheit. - Oder wem hat der Apostel Paulus eigentlich die Erlaubnis erteilt, aus "Liebe Brüder" regelmäßig "Liebe Schwestern und Brüder" zu machen? - Hätte ein zeitgenössischer Schriftsteller nicht das Recht, wegen eigenwilliger Abänderungen Anzeige zu erstatten?

Sabinerin 26. Oktober 2025: @ Fink: Muss man nun wirklich so pingelig sein?

Haben wir in der Kirche keine größeren Probleme als uns darüber zu echauffieren, ob es nun „Schwestern und Brüder” oder „Brüder und Schwestern“ heißt? Hier in der Messe sagen alle Pfarrer ( auch der bei uns neu zugezogene Ruhestand Pfarrer) schon seit Jahren „liebe Schwestern und Brüder“. Und ich als Frau finde es in Ordnung. Der Inhalt der Predigt ist wichtig! Dazu würde ich gern von den Fachleuten hier eine Bewertung lesen.

Fink 26. Oktober 2025: "fratelli e sorelle" - Schwestern und Brüder ?

Diese Messe wurde gerade auf K-TV und auf EWTN übertragen. Wieder einmal hat der Simultan-Übersetzer von Radio Vatikan (?) grundsätzlich mit "Schwestern und Brüder" übersetzt, wo Papst Leo "fratelli e sorelle" gesagt hat.
Welche Art von zwanghafter Korrektheit und Wokeness liegt da vor?
Und wie kommen die Bischöfe der deutschsprachigen Diözesen dazu, grundsätzlich "Schwestern und Brüder" bei offiziellen Texten zu verwenden ?

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