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28. Oktober 2025 in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
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Schweizer Jesuit Mario Imperatori hatte Ähnlichkeit zwischen dem Vorgehen Israels im jüngsten Gaza-Krieg und dem Genozid an den Juden im Dritten Reich behauptet - Jüdische Vertreter sprechen von "traurigem Tiefpunkt" für jüdisch-christlichen Dialog
Rom (kath.net/KAP) Bei einem Kongress zum interreligiösen Dialog in Rom ist es am Montag zu einem Eklat zwischen einem katholischen Theologen und jüdischen Vertretern gekommen. Auslöser war ein Vortrag des in Neapel Theologie lehrenden Schweizer Jesuiten Mario Imperatori. Er hatte in seinen Ausführungen eine Ähnlichkeit zwischen dem Vorgehen Israels im jüngsten Gaza-Krieg und dem Genozid an den Juden im Dritten Reich behauptet.
In spontanen Reaktionen aus dem Publikum sprachen sichtlich erzürnte jüdische Teilnehmer aus Israel und den USA von einem "dunklen Moment" und einem "traurigen Tiefpunkt" für den jüdisch-christlichen Dialog. Anlass des Kongresses an der Päpstlichen Universität Gregoriana ist das 60-Jahr-Jubiläum des Konzilsdokuments "Nostra aetate", in dem die katholische Kirche ihr Verhältnis zum Judentum und zu anderen Religionen neu geordnet hatte.
Die von der Gregoriana-Universität gestellte Kongressleitung bemühte sich, die Wogen zu glätten und rief dazu auf, die Standards einer akademischen Debatte einzuhalten. Zugleich distanzierte sich das Präsidium von einigen Ausführungen Imperatoris. Der Fachkongress mit Vertretern mehrerer Weltreligionen ist auf drei Tage angesetzt. Eine ausführliche Debatte über den jüdisch-christlichen Dialog stand für Mittwochnachmittag auf dem Programm. Für Dienstagabend war eine Begegnung der Teilnehmer mit Papst Leo XIV. vorgesehen.
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girsberg74 29. Oktober 2025: Wie kommt solches gerade bei Jesuiten vor?
Zunächst muss ich vorausschicken, dass ich mit einigen Jesuiten sehr gute Erfahrungen gemacht habe; waren allerdings ältere Jahrgänge.
Zu dem verhandelten Problem fällt mir und fiel mir schon schon lange ein, auf den Ordensgründer zurückzugehen; dieser war Soldat. Seine Nachfolger fühlten sich bei aller Demut auch als Soldaten, Soldaten für die Kirche, den Papst.
Als eine Krankheit von Soldaten muss ich den Ehrgeiz nennen, der schlimm wird, wenn er sich verselbständigt, nicht bei den Zielen der Kampagne bleibt, nach höherem strebt, nach Dekoration. Solche werden schnell rücksichtslos gegen andere als auch gegen sich.
Eine Rede nach 45 über einen Gefallenen: Ja, er hatte schon fast alles, er aber fiel zuletzt wegen ’Halsschmerzen’.“
wahrheit1960 28. Oktober 2025: Eklat zwischen?
"ist es zu einem Eklat ZWISCHEN einem katholischen Theologen und jüdischen Vertretern gekommen?"
Richtig müsste es doch heißen, dass die Äußerungen des Jesuiten einen Eklat hervorgerufen haben. Sonst klingt es fast so als wären die Reaktionen der jüdischen Vertreter ebenso Eklat-geeignet wie der NS-Vergleich des Jesuiten.
Ist dieses Treffen nur jüdisch-christlich oder sind auch muslimische Teilnehmer dabei?
Wenn ja sind diese offensichtlich sensibler ausgewählt worden als auf katholischer Seite.
LionardoLoredan 28. Oktober 2025: @antiony
Ausgezeichnet, Ihrem "Zumute" stimme ich vollauf zu! Eine sehr gute Idee, die ich sogleich als r.-k. Christ verfolgen werde.
Mein Votum hat keine Prominenz. Aber ich denke, dass zumindest die Aufmerksamkeit auf diese Nachricht hin dem Jüdischen Komitee stellvertetend für ihr aktuel schwer bedrängtes Volk gut tut.
ottokar 28. Oktober 2025: Warum nur bringen die Söhne des hlg.Ignatius von Loyola immer wieder so viel Unruhe in unsere Kirche
SalvatoreMio 28. Oktober 2025: Und immer wieder die Jesuiten...
@confiteor: wirklich seltsam! Ich hatte immer gehört, dass sie eine besonders gute Ausbildung genössen, wobei mich seit einigen Jahren starke Zweifel plagen. Im übrigen wollte der Orden doch eigentlich den Päpsten dienen, nicht selbst aber diesem hohen Amt zur Verfügung stehen. - Das hatte
ich wohl nur geträumt.
Stephaninus 28. Oktober 2025: Jesuiten / NS-Vergleiche
Wir sollten den Jesuitenorden nicht pauschal verurteilen. Es sind mir ausgezeichnete Personen des Jesuitenordens bekannt
NS-Vergleiche: Bei aller berechtigter Kritik an Israel. Der NS-Vergleich ist irrig und vollkommen skandalös!
MPDE 28. Oktober 2025: Ich glaube es nicht!
Angefangen hat es mit dem größten Massaker an Juden seit der Shoa. Lange genug hat der Vatikan gebraucht, um Israel wirklich anzuerkennen. Der heilige Papst Johannes Paul II. hat sich hier enorme Verdienste erworben. Auch Papst Benedikt, dem man zu Unrecht eine reaktionäre Haltung vorgeworfen hat, hat den Kontakt mit dem jüdischen Volk sehr gepflegt. Papst Franziskus als explizit linker politischer Papst förderte die Distanz zu Israel und es ist schockierend, dass im Vatikan anscheinend Sympathien für die religiösen Extremisten der Hamas bestehen…
Uwe Lay 28. Oktober 2025: Zum Jesuitenorden
Ohne eine Auflösung des Jesuitenordens kann es wohl keine Gesundung der Kirche geben.
Uwe Lay Pro Theol Blogspot
doda 28. Oktober 2025: Die Folgen der Unterwanderung der Jesuiten schädigt das Ansehen der Weltkirche
antony 28. Oktober 2025: Seit dem 7. Oktober 23 beschämt mich die Kommunikation der Kirche.
Papst Franziskus sprach ebenfalls von Genozid und tat in seiner Kommunikation so, als sei es ein symmetrischer Konflikt mit zwei geleichermaßen schuldigen Seiten.
Papst Leo macht das sicherlich besser.
Aber nun dieser Vergleich der Israelis mit dem NS-Regime.
Ich schäme mich langsam vor meinen israelischen Freunden.
Confiteor 28. Oktober 2025: Und immer wieder die Jesuiten...
Ist die Gesellschaft Jesu in ihrer Geschichte nicht zweimal aufgelöst worden? Das wird schon seinen Grund gehabt haben! Und hoffentlich bleibt der Jesuit Jorge Mario Bergoglio auf dem Stuhl Petri die einzige Ausnahme in der Geschichte des Papsttums. Bis zum Bergoglio-Pontifikat hat es einen Jesuiten als Papst ja bekanntlich niemals gegeben.
antony 28. Oktober 2025: Der schweizer Jesuit hat definitiv einen Knall.
Was für ein ideologischer Geisterfahrer muss der Mann sein, den Kampf gegen Terroristen, die sich feige hinter Zivilisten verstecken, mit der Shoah zu vergleichen?
Mir ist sehr danach zumute, mich bei den jüdischen Teilnehmern der Veranstaltung stellvertretend zu entschuldigen.
Vielleicht hat der Jesuit die Satire im Link zu ernst genommen?
www.youtube.com/watch?v=VYUL1R4pupU
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