Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp
18. Oktober 2020 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden
Franziskus: die Zugehörigkeit zu Christus und der daraus resultierende Lebensstil isolieren nicht von der Welt. Die Sendung der Kirche und der Christen: vor den Männern und Frauen ihrer Zeit Gott bezeugen. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) „Da hielten sie ihm einen Denar hin. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“: Angelus am neunundzwanzigsten Sonntag im Jahreskreis. In seiner Ansprache vor dem traditionellen Mittagsgebet kommentierte Papst Franziskus das Evangelium vom Tag mit dem Kriterium der Unterscheidung zwischen der politischen und der religiösen Sphäre und klaren Richtlinien für die Mission der Gläubigen aller Zeiten (Mt 22,15–21).
Das Evangelium zeige, wie Jesus mit der Heuchelei seiner Widersacher kämpfe. Sie machten ihm viele Komplimente, stellten ihm dann aber eine heimtückische Frage, um ihn in Schwierigkeiten zu bringen und ihn vor dem Volk zu diskreditieren. Sie fragen ihn: „ Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?“ (V. 17). Damals sei in Palästina die Herrschaft des Römischen Reiches selbst aus religiösen Gründen schlecht toleriert worden. Für die Bevölkerung sei der Kaiserkult, der auch durch sein Münzbild unterstrichen werde, eine Beleidigung für den Gott Israels. Die Gesprächspartner Jesu seien überzeugt, dass es zu ihrer Frage keine Alternative gebe: entweder ein „Ja“ oder ein „Nein“. Doch Jesus kenne ihre Boshaftigkeit und befreie sich aus der Falle. Er bitte sie, ihm die Münze zu zeigen, mit der die Steuern bezahlt würden, „er nimmt sie in die Hand und fragt: ‚Wessen Bild und Aufschrift ist das?’. Sie antworten, dass es Caesars, also des Kaisers, sei. So antworte Jesus: „ So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört“ (V. 21).
Mit dieser Antwort platziere sich Jesus jenseits der Kontroverse. Einerseits erkenne er an, dass die Steuer an Caesar zu entrichten sei. Vor allem aber erinnere er daran, dass jeder Mensch ein anderes Bild in sich trage, nämlich das Bild Gottes, und dass deshalb jeder nur ihm, und nur ihm allein, seine Existenz verdankt.
In diesem Wort Jesu „finden wir nicht nur das Kriterium der Unterscheidung zwischen der politischen und der religiösen Sphäre, sondern auch klare Richtlinien für die Mission der Gläubigen aller Zeiten, auch für uns heute“, so der Papst. Steuern zu zahlen sei eine Pflicht der Bürger, ebenso wie die Einhaltung der gerechten Gesetze des Staates. Gleichzeitig sei es notwendig, den Vorrang Gottes im menschlichen Leben und in der Geschichte zu bekräftigen und Gottes Recht auf das, was ihm gehöre, zu respektieren.
Daher also die Sendung der Kirche und der Christen: vor den Männern und Frauen ihrer Zeit von Gott zu sprechen und von ihm Zeugnis abzulegen. Jeder sei kraft der Taufe dazu berufen, eine lebendige Präsenz in der Gesellschaft zu sein und sie mit dem Evangelium und dem Lebenssaft des Heiligen Geistes zu beleben. Es gehe darum, sich demütig und gleichzeitig mutig zu engagieren und seinen eigenen Beitrag zum Aufbau einer Zivilisation der Liebe zu leisten, in der Gerechtigkeit und Brüderlichkeit herrschten.
„Möge die selige Jungfrau Maria allen helfen“, so Franziskus abschließend, „jeglicher Heuchelei zu entfliehen und ehrliche und konstruktive Bürger zu sein. Und sie unterstütze uns Jünger Christi in der Sendung, zu bezeugen, dass Gott der Mittelpunkt und der Sinn des Lebens ist“.
Nach dem Angelus erinnerte der Papst an den Weltmissionssonntag, der am heutigen Sonntag begangen wird. Franziskus gedachte auch der italienischen Fischer, die seit Wochen in Libyen festgehalten werden.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Stefan Fleischer 19. Oktober 2020: @ SalvatoreMio
Genau! Und das gehörte eigentlich zu den wichtigsten (und für eine heile Welt nachhaltigsten) Aufgaben der Kirche, ihre Gläubige anzuleiten, jeder an seinem Platz, nicht die Angst vor Gott, aber die Gottesfurcht zu pflegen und so in Wort und Tat und durch sein Beispiel zu verkünden. «Gottesfurcht ist Anfang der Erkenntnis» sagt die Schrift. (Spr 1,7) Zur wahren Gottesfurcht aber gelangt man nur durch eine echte Liebe zu Gott. «Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.» (Joh 14,21) Leider ist es heute aber so: «Alle wollen von Gott geliebt werden. Aber selbst Gott bewusst zu lieben, das scheint dann doch zu viel verlangt.»
SalvatoreMio 18. Oktober 2020: Kirche nicht in umstrittene Tagesfragen einmischen
@Herrn Fleischer! Das meine ich auch! Aber wir brauchen wieder mehr bekennende Christen, die je nach ihrer Ausbildung, ihren Kenntnissen, sich einmischen: also gläubige Ärzte im medizinischen Bereich; gute Kenner von Geschichte und Politik sollten aus gläubiger Sicht ihren Beitrag leisten; jeder dort, wo er wirklich Durchblick hat. Mir scheint, dass wir da derzeit auf ganz niedrigem Niveau agieren.
SalvatoreMio 18. Oktober 2020: Jeder sei kraft der Taufe dazu berufen, eine lebendige Präsenz in der Gesellschaft zu sein
sagt Papst Franziskus, also sind Frauen selbstverständlich mitgemeint @ Herr Hansjoer07. Keiner wird getauft nur für sein eigenes Heil, sondern in dem Geschenk ist eine Aufgabe enthalten, selber Christi Güte weiterzuschenken als Ehepartner, als Mutter und Vater, als Chef, im Büro, als Verkäufer oder was auch immer. Jeder prüfe sein eigenes Gewissen: bemühe ich mich, "Christus anzuziehen", bete ich für andere. DAS SIND die wirklich DRÄNGENDEN FRAGEN!
laudeturJC 18. Oktober 2020: Trolle nicht füttern...
...sondern höchstens ignorieren:-)
phillip 18. Oktober 2020: Das Bild Gottes (der Götze, den der aktuelle Papst verehrt) – eingeprägt
in eine vatikanische Silbermünze; er - der Papst - wird auch das bekommen, was ihm gehört!
Diadochus 18. Oktober 2020: Bild Gottes
Langsam werde ich etwas stutzig. Von wem spricht Papst Franziskus? Wer ist für Papst Franziskus Gott? Auf der neuen Gedenkmünze des Vatikans ist die Andengöttin Pachamama eingeprägt, das neue moderne Münzbild des Vatikan. Gebt Gott, was Gott gehört, bzw. gebt der Pachamama, was der Pachamama gehört. „Möge die selige Jungfrau Maria allen helfen“, so Franziskus abschließend, „jeglicher Heuchelei zu entfliehen...", bzw. dem Götzenkult des Vatikan zu entfliehen.
Stefan Fleischer 18. Oktober 2020: Korrektur
Der Titel wurde falsch übernommen. Er sollte einfach heissen:
Ich persönlich
Stefan Fleischer 18. Oktober 2020: Mein persönliches "Geheimnis"
sehe in diesem Evangelium auch noch den Hinweis, dass sich die Kirche nicht in umstrittene Tagesfragen einmischen darf. Damit riskiert sie immer in eine Falle zu tappen, welche ihr ihre Gegner – unter Leitung des Widersachers – zu stellen versucht. Die Folge davon wäre meist Unfrieden und Spaltung innerhalb der Kirche und so Verlust an Glaubwürdigkeit. Dies schadet dann ihrem Auftrag, «den Vorrang Gottes im menschlichen Leben und in der Geschichte zu bekräftigen und Gottes Recht auf das, was ihm gehöre, zu respektieren» (und so zu verkünden, dass der Einzelne jeden seiner Entscheide – auch seine politischen - vor Gott und seinem gut geschulten Gewissen zu verantworten verma - möchte man anfügen). Das ist es, was ich Mündigkeit der Laien, oder besser gesagt aller Christen, nennen würde, ein Leben im Bewusstsein seiner persönlichen Verantwortung vor Gott. Dies zu fördern gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Kirche.
galil?a! 18. Oktober 2020: Christus will nicht, dass wir stolz gegen
die bestehenden Gesetze und gegen die herrschende Staatsgewalt aufbegehren. Es ist gut möglich, den Menschen zu leisten, was ihnen gebührt und zugleich Gott zu geben, was man ihm schuldet. Sicherlich sind nur solche Leistungen an die Obrigkeit zu erbringen, die der Gottesfurcht in keiner Weise beeinträchtigen. Christus lässt die Heuchler auch wiederum durch ihre Antwort ihr eigenes Urteil sprechen. Steuer müssen gezahlt werden es ist eine Pflicht. Aber Gottes ist es Almosen an die Armen zu geben so viel wie möglich. Gott hat aber keine Steuereintreiber nein er lässt uns frei die Wahl wie viel mehr geben. Es hießt ja auch, dass die Liebe zu Gott die Laster überwindet lässt. Wer Gott liebt wird die Habsucht überwinden und reichlich Almosen aussähen welche Schätze sind im Himmelreich. Der Geber wird durch sein Almosen zum Nächsten um Christi Willen. Und erinnern wir uns an die alte Witwe die von ihrem Mangel gab nicht von ihrem Überfluss und von Herrn zu gelobt wurde dafür! Luk 21
G.T. 18. Oktober 2020: Weltmissionstag mit Franziskus, wirklich?
Wenn diese Zusammenfassung der Worte des Papstes repräsentativ ist, dann fällt wieder auf, dass zwar - das ist gut - von Gott als Mittelpunkt des Lebens die Rede ist, aber das eigentlich transzendente Element und die Rolle Christi als Erlöser (!) durch den Tod am Kreuz(!)erneut fehlen, wenn ich richtig sehe. Lässt man das aber weg, sollte man nicht von Mission sprechen. ("Heuchler" sind wohl mal wieder die, die diese bei Franziskus ausgeblendeten Dinge ernst nehmen.)
Hansjoerg07 18. Oktober 2020: Jeder sei kraft der Taufe dazu berufen...
Sind mit JEDER auch die Frauen gemeint?
Die Frauen sind in der kath. Kirche immer noch nicht gleichberechtigte Menschen. Sie dürfen weder Pfarrerin, Bischöfin, noch Päpstin werden!
Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz