kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Gott ist treu!

16. März 2024 in Jugend, 3 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Du musst nicht fehlerlos leben, du musst nur probieren, immer an Gott und seinen Plänen für dein Leben festzuhalten - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Gott ist treu. Wie oft hast du diesen Satz oder einen Satz mit dieser Aussage schon einmal gehört?

Gott ist treu. Die ganze Bibel verkündet das – angefangen davon, wie Gott den Menschen nach seiner Sünde nicht verwirft, über die Bundesschlüsse im Alten Testament bis dorthin, dass er für den Menschen in seiner Sünde ans Kreuz geht, uns bleibend erlöst hat und uns in der Beichte jede Schuld vergibt und sich noch immer – in der Eucharistie – für uns hingibt. Unser ganzer Glaube verkündet das.

Gott ist treu.

Lass diese drei Worte mal sickern.

Gott ist treu.

Diese drei Worte haben für dein Leben existenzielle Bedeutung – beziehungsweise sollten sie es haben, denn es sind Worte, auf denen du dein Leben aufbauen darfst, und Worte, die dich zu einer Reaktion auffordern.

Wenn Gott treu ist, was ist dann mit dir?

Du kannst die Beziehung mit Gott wie eine Ehe sehen – jede Ehe verweist schlussendlich auch auf den Bund mit Gott, für den wir geschaffen sind. Eine gute Ehe braucht, dass beide Eheleute treu sind – ansonsten wird immer einer verletzt werden.

Gott selbst kann nicht anders, als dir treu zu sein: „Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ (2 Tim 2,13).


Das heißt, Gott ist treu – Gott ist ganz persönlich dir treu. Es ist eine seiner tiefsten Charaktereigenschaften – halte dir das einmal vor Augen: Wenn Gott dich auch nur einen Moment nicht mehr lieben würde, nicht mehr an deiner Seite wäre und dich fallen lassen würde – dann würde er sich selbst verleugnen, weil er nicht nur treu ist, sondern die Treue selbst.

Diese Treue wartet darauf, von dir eine Antwort zu bekommen, eine Antwort durch dein Leben. Viele Heilige haben uns vorgelebt, wie das geht. Sie gaben sich hin,  suchten ihn selbst in schwerstem Leid ihn und hielten an ihm fest, er war das Höchste und die Kernaussage ihres Lebens war die Gottesliebe. Sie waren treu. Sie haben auf jenes „Eheversprechen“ geantwortet, das wir in Hos 2,21f lesen dürfen:

„Ich traue dich mir an auf ewig; ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an um den Brautpreis meiner Treue: Dann wirst du den Herrn erkennen.“

Die Treue ist sein Brautpreis für dich. Er bezahlt mit seiner Treue – das siehst du am Kreuz, so radikal liebt er dich. Seine Treue darf dich zu der Erkenntnis darüber führen, dass er der Herr ist, der so vieles für dich bereit hält: Liebe und Erbarmen, Gerechtigkeit und Recht. Das sind lauter Dinge, nach der unsere Welt und all unsere Seelen so sehr dürsten. Sie sind nicht unerreichbar, sondern durch den Glauben wissen wir: Gott ist nicht nur ihr Ursprung, sondern für uns auch eine nie enden wollende Quelle davon.

Alles, was es braucht, ist es, Ja zu sagen. Wir sollten Ja wie Maria sagen, die selbst unter dem Kreuz noch bei ihrem Sohn stand. Weder das Schwert, das ihre Seele durchdrang, noch die Lanze, die das Herz ihres Sohnes durchdrang, konnten sie davon abhalten, Gott treu zu sein. Ihr Ja war ein bleibendes Ja – so sehr, dass sie heute noch begehrt, Seelen zu ihm zu führen.

Wie ist dein Ja beschaffen?

Du musst nicht fehlerlos leben, du musst nur probieren, immer an Gott und seinen Plänen für dein Leben festzuhalten.

Du musst nicht fehlerlos leben, aber du musst immer wieder die Demut haben, umzukehren.

Du musst nicht fehlerlos leben, aber du musst bereit sein, an ihm festzuhalten, bis du ihm eines Tages gegenüber stehst.

Das ist gar nicht so einfach, aber es ist der Weg der Treue. Das ist die Treue, die sich in den kleinen Dingen erweist – dort, wo du von deinem menschlichen Willen abgehst, wenn du erkennst, dass sein Wille ein anderer ist. Es ist dort, wo du bereit bist, Zeugnis von ihm zu sein – möge dein Leben wie ein Ehering von dem Bund Gottes mit seinem Volk zeugen.  Es ist dort, wo du mit Tränen in den Augen flüsterst: „Ich liebe dich. Dein Wille geschehe.“

Es ist dort, wo du an die Seite Marias unter dem Kreuz trittst. In jedem Moment deines Lebens, sei er noch so klein, kannst du dich entscheiden, bei ihm zu sein und für ihn zu leben.

Vom Kreuz blickt er voll Liebe und Hoffnung auf dich herab. Welchen Blick schenkst du ihm, welches Herz schenkst du ihm? Ist es jenes, das voll Glauben die Treue erwählt und sich mit dem Herz seiner Mutter brechen lässt, um ganz ihm zu gehören?

Gott ist treu. Sei du es auch – besonders in den scheinbar unbedeutsamen Momenten und in den verborgensten Momenten, dort, wo nur der Herr und seine Mutter sehen, dass du bei ihnen stehst. Lass dein Leben die Treue Gottes mit deiner eigenen Treue beantworten, denn er ist es wert.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

gebsy 16. März 2024: sich helfen lassen,

treu sein zu können.

Treue und Liebe haben den Gehorsam im Bunde ...

matthieu 16. März 2024: Und wie tröstlich

Grandios, ja wirklich, drucke ich mir gleich aus. Der Text hat mir die Bedeutung intensiv klargemacht. Und auch die Verpflichtung - nein den Wunsch, Ihm mit Treue zu antworten. Danke.

modernchrist 16. März 2024: Grandioser Text!

Vielleicht zur Ehe noch den Gedanken: Wenn sich im Ehesakrament Gott als drittes, gleichsam goldenes Seil in das Tau aus blauem und rotem Seil (Mann und Frau) zusammen verdrillt, so ist dieses Band unzerreißbar, da das goldene Seil Gottes, der Dritte im Bunde, niemals reißt, auch wenn die beiden anderen Seile oder eines davon reißen sollten: Er ist die Treue, er ermöglicht die Heilung von den beiden anderen Bändern, er gibt Halt für ewig. Daher ist die sakramentale Ehe unauflöslich, da "Gott als goldenes Band" nicht einfach entsorgt werden kann! Im At steht an einer Stelle, "das dreifache Band zerreißt nicht".

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz