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'Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes'

7. März 2024 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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Die Börsen-Legende Warren Buffet zeigt, welch Leidenschaft für eine Sache die "Kinder dieser Welt" haben und woran es bei uns in der Kirche scheitert - Von Roland Noé


Linz (kath.net/rn)
„Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes“ (Lk 16,8). Vergangene Woche entdeckte ich auf YouTube einen Vortrag des bekannten US-amerikanischer Investor Warren Buffett, einem der reichsten Menschen der Welt und bekannter CEO der Investmentfirma Berkshire Hathaway. Sein Vermögen beträgt derzeit deutlich mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Buffett selber lebt persönlich bescheiden und sparsam. So lebt er noch immer in seinem kleinen Einfamilien-Haus, das er sich vor Jahrzehnten gekauft hat. Er brauche nichts größeres, lässt er immer wieder mitteilen. Sein Vermögen möchte er zu 99 % verschenken, darunter soll leider so manches auch an linke Pro-Abtreibungs-Gruppen gehen. Doch Buffett zeigt, was Leidenschaft für eine Sache ist und wie sehr das andere anlockt. Bereits mit elf Jahren kaufte er seine erste Aktie, bereits als Kind und Jugendlicher verdiente er sich durch kleine Geschäfte etwas Geld. Jetzt mit 93 geht er fast noch immer täglich in seine Firma. In einem seiner legendären Vorträge erzählt er von zwei Persönlichkeiten in seinem Umfeld, die von Null auf und mit großer Leidenschaft erfolgreich wurden.


1917 landete eine Frau in Seattle namens Rose Blumkin, die kein Wort Englisch verstand und erst durch ihre Tochter die Sprache erlernte. Sie konnte nicht lesen und nicht schreiben. Sie zog ihre Kinder auf und sparte nebenbei etwas Geld an. Mit diesem Geld startete sie später ein Möbelgeschäft auf, das damals das größte einzelne Einrichtungshaus der Vereinigten Staaten wurde. Sie kümmert sich unglaublich um ihre Kunden, arbeitete fast rund um die Uhr. Später verkaufte sie es Berkshire Hathaway für 160 Millionen US-Dollar und arbeitete noch bis 101 Jahre als Geschäftsführerin. Was für eine Leidenschaft für eine Sache und was für eine Hingabe! Haben Sie das Gefühl, dass in unsere Kirche Kirchenvertreter mit so einer Leidenschaft sich für eine Sache hingeben?

Warren Buffet, der alte Geschäftsmann, erzählte dann auch, was ihn immer schwer beeindruckt. Nein, nicht der Preis eines Produkts bleibe in Erinnerung sondern wie man behandelt werde. Auch hier gibt es in unserer katholischen Kirche sehr prägende gute und schlechte Erlebnisse. Unser Pfarrer beispielsweise lebt in unglaublicher Hingabe bei der Hl. Messe auf, begrüßt dann freundlich am Schluss noch an der Kirchentür alle Gläubigen beim Ausgang. Dann kommt man nach Hause und bekommt ein paar Tage später wieder einmal einen Zahlschein der Kirchenleitung. Ein ganzes Jahr hört man nichts von denen. An der Seele haben sie kein Interesse in der Zentrale, sie wollen nur Dein Geld, denkt man sich. Dann hört man eine Predigt eines durchschnittlichen deutschsprachigen Bischofs, die man sich als katholischer Journalist nur mehr aus beruflichen Gründen anhören muss und denkt sich wie Gandalf in "Herr der Ringe" "Flieht ihr Narren!". Wen will man mit so einer "Performance" und so leeren Worthülsen noch überzeugen?

Warren Buffet erklärt dann in seinem Video, dass es unglaublich wichtig sei, dass man sich mit Menschen umgebe, die besser als einer selbst sind. Das sei sehr wichtig. Da denke ich gerade daran an meine Frau, meine Schwester, meine Familie, meine besten Freunde und auch an die Heiligen, die einem zur Orientierung zur Verfügung stehen. „Das Beste kommt noch!“, beendete Buffet dann seine viel bejubelte Rede und man fragt sich, wo ist diese Leidenschaft für eine Sache und diese Hingabe bei uns in der Kirche zu finden?  Wie am Beginn schon gesagt: „Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.“ – Einfach zum Nachdenken!


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Lesermeinungen

Aventinus 9. März 2024: Wir habens schon verstanden, was mit dem Jesuswort gemeint ist ...

..., @Gandalf, das der pro-choice-Börsenmogul Buffet hier durchaus treffend ins Spiel bringt: aber gilt für uns alle und im Speziellen für diesen Zehntel-Billionär nicht viel mehr das "Ihr könnt nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen!" ?

lakota 8. März 2024: Beeindruckende Persönlichkeit

Recht hat er, das, was einem wichtig ist, muß man mit Leidenschaft vertreten, gerade auch im Glauben, in der Kirche. Mit "Lauheit" erreicht man nichts.

Gandalf 7. März 2024: @stephaninus.

DANKE, sehr gerne, einer hats verstanden, was der Sinn ist ;-)

Stefan Fleischer 7. März 2024: Ja, die Leidenschaft für das Heil der Seelen

Es gibt viele "engagierte" Menschen in der Kirche, auch leidenschaftlich für dies oder jenes engagierte. Doch eine Spur von Leidenschaft für das ewige Heil der Menschen ist - das ist wenigstens meine persönliche Erfahrung - das sucht man oft vergebens. "Sucht zuerst das Reich Gottes" sagt der Herr. Ob er aber damit jenes irdische «Reich Gottes» meinte, für da sich so viele heute aufreiben, das wage ich zu bezweifeln. Doch dass man dabei das ewige Heil der Seelen sträflich vernachlässigt, wenn nicht gar - bewusst oder unbewusst - als Bringschuld Gottes darstellt, das ist sicher nicht gemeint.

Stephaninus 7. März 2024: Sehr schön

Ja, da können wir in der Kirche (und ganz persönlich) wirklich viel lernen! Danke für diesen Beitrag.

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