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Slowakei: Feiern zur Klostergründung in Skalka vor 800 Jahren

8. April 2024 in Chronik, keine Lesermeinung
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Das Felsenheiligtum von Velka Skalka (großer Felsen) bei Trencin gilt heute als ältester Wallfahrtsort des Landes


Trencin/Wien (kath.net/KAP) In Skalka bei Trencin beginnen am Sonntag (7. April) die Feiern aus Anlass der Gründung der einstigen Benediktinerabtei vor 800 Jahren. Die Diözesanwallfahrt zur Barmherzigkeit Gottes leitet der Bischof von Nitra, Viliam Judak (66). Die Feierlichkeiten beginnen bei der Kapelle zur Barmherzigkeit Gottes, wo Bischof Judak eine neue Kopie des weltweit bekannten Gemäldes des Barmherzigen Jesus der heiligen Faustyna Kowalska segnet. Nach einer Prozession zum Diözesanheiligtum zelebriert Judak einen Festgottesdienst zum Beginn des Benediktjahres in Skalka. Bestandteil der Feiern ist auch die Präsentation einer Briefmarke der Slowakischen Post.

An der Stelle, an der im Jahr 1034 der heilige Einsiedler Benedikt verstorben war, gründete Bischof Jakub I. von Nitra im Jahr 1224 ein kleines Kloster. Herzstück des Klosters waren die Höhlenräume, die der Einsiedler bewohnt hatte und in die sich die einzigartige Kapelle auf ihrer dritten und höchsten Ebene öffnet. Nach seiner Ermordung wurde Benedikts Leichnam in die nah gelegene Waag (Vah) geworfen. Aber auch das Leben der Benediktinermönche gestaltete sich alles andere als idyllisch, auf Einfälle des regionalen Granden Matus Cak von Trencin (um 1260-1321) folgten ebensolche der Hussiten aus dem nahen Mähren. 1528 setzte der in habsburgischen Diensten stehende General Hans Katzianer (1492-1539) dem ursprünglichen Kloster ein frühes Ende.


Einen Neubeginn setzten 1644 die Trentschiner Jesuiten, denen das Areal von König und Kaiser Ferdinand III. bzw. Bischof Jan V. Püsky anvertraut wurde. Kaum war die Barockisierung 1768 abgeschlossen, wurde der Orden auf Geheiß Maria Theresias 1773 in der gesamten Monarchie aufgelöst. Nach dem Abzug der Jesuiten verfiel der Klosterkomplex zusehends. Zwar kam es vor dem Ende des Ersten Weltkriegs und sogar nach der kommunistischen Machtergreifung zu Instandhaltungsarbeiten des beliebten Wallfahrtsortes, die umfassende Renovierung erfolgte jedoch erst ab 2000 nach Ausrufung der selbständigen Slowakischen Republik. In der Sakristei unter der gotischen Kapelle befindet sich heute eine große Weihnachtskrippe und im untersten Geschoß ein Heiliges Grab.

Ältester Wallfahrtsort der Slowakei

Das Felsenheiligtum von Velka Skalka (großer Felsen) gilt heute als ältester Wallfahrtsort des Landes. Die Heiligen Andreas (Gorazd, um 830-nach 885) und sein Schüler Benedikt (Benadik), denen die Kapelle geweiht ist, werden nach den aus dem heutigen Griechenland zugewanderten Zyrill und Method als die ersten in der Region geborenen Heiligen verehrt. In der Höhle, die durch ein schmales gotisches Portal zugänglich ist, wurde im Felsen ein Abdruck der Elle des heiligen Einsiedlers Benedikt entdeckt.

Das Areal ist zu bestimmten Zeiten, in der Sommersaison außer montags ganztägig, kostenlos zugänglich. Näheres ist auf der Website www.putnickomiestoskalka.sk ersichtlich. Im Sommer findet im Pilgerhaus des Felsenheiligtums (Mala Skalka, kleiner Felsen) zudem ein Symposium bildender Künstler und Literaten unter dem Motto "Ora et Ars" statt.

Die Förderung des Wallfahrtswesens ist ein besonderes Anliegen von Bischof Judak, der Skalka mit Billigung Roms zum zentralen Wallfahrtsort der Diözese Nitra erhoben hat. Sein Weihbischof Peter Beno (51) war bis zu seiner Bischofsernennung im Jahr 2021 seit 2016 Pfarrer von Skalka nad Vahom und seit 2018 Rektor des Diözesanheiligtums der Heiligen Svorad und Benedikt.

Skalka nad Vahom (an der Waag) ist zu unterscheiden von der Benediktinerabtei und Basilika Hronsky Benadik (am Gran), die dem heiligen Benedikt von Nursia geweiht ist, sowie von Skalka (Skalken), dem Geburtsort des Wiener Erzbischofs Kardinal Christoph Schönborn (78) in der tschechischen Diözese Leitmeritz (Litomerice).

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