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Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel

21. April 2024 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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„Linksfaschistische Aktivisten begrüßten emphatisch den Entzug des Grundrechtes auf Versammlungsfreiheit der zu einem großen Teil jüdischen Veranstalter, Teilnehmer und Redner des multikulturellen Nat-Con-Kongresses.“ Von Gerhard Card. Müller, Rom


Rom-Brüssel (kath.net) Vorhersehbar war die zwangsneurotische Reaktion diskursfeindlicher Ideologen auf das Treffen der National Conservatism Conference in Brüssel (17. April 2024), die von der Edmund Burke Foundation und dem Herzl-Institut veranstaltet wurde. Linksfaschistische Aktivisten begrüßten emphatisch den Entzug des Grundrechtes auf Versammlungsfreiheit der zu einem großen Teil jüdischen Veranstalter, Teilnehmer und Redner dieses internationalen und multikulturellen Kongresses.

In ihrem Siegesrausch über die von ihnen als „Rechts“ und „Nazis“ diffamierten mehreren Hundert Besucher hatten sie allerdings übersehen, dass der zuständige Ortsbürgermeister, der eine rechtswidrige Instrumentalisierung der Polizei zu verantworten hat, sogar aus der sozialistischen Partei geworfen worden ist, weil er – wie Medien berichten – den Genozid an den Armeniern geleugnet haben soll und ihm ein ungeklärtes Verhältnis zu terroristischen Gruppierungen in der Türkei zugeschrieben wird.


Zu meinem Part ist zu sagen, dass ich nicht als Politiker eingeladen war und mich auch keineswegs parteipolitisch geäußert hätte, sondern als Theologe, um mit einem Philosophieprofessor von der University of Cambrigde öffentlich über die Idee des christlichen Europa zu diskutieren. Wer in der Wahrnehmung der Wirklichkeit nicht totalitär-ideologisch verblendet ist, sondern die gottebenbildliche Würde des Menschen als Maß und Grenze der Politik anerkennt, der müsste wissen, dass die jüdisch-christliche Tradition Europas das beste Heilsmittel ist gegen den Angriff auf die grundlegenden Menschenrechte und das Abgleiten der pluralistischen Demokratien in ein totalitäre Herrschaftssysteme (vgl. dazu die Studien von Hannah Arendt und des israelischen Historikers Jacob Leib Talmon zur Alternative von liberaler und totalitärer Demokratie).

Der genannte Stadtteilbürgermeister mit seinen linksradikalen Gesinnungsgenossen hat ungewollt den ideologischen Rückfall ins absolutistische Staatsdenken geoffenbart, wenn in einem Anfall von erschütternder Selbstironie Brüssel als Rechts-Freie Zone ausgerufen wurde. Die zuständigen gerichtlichen Instanzen und viele Repräsentanten europäischer Rechtsstaaten haben seine Aktionen als antidemokratisch verurteilt. Denn der Mandatsträger in einem demokratischen Gemeinwesen ist nicht der Herr und Besitzer seines Territorium nach dem Prinzip des frühneuzeitlichen Absolutismus, „wessen das Land – dessen ist die Religion/Konfession“ (cuius regio – eius religio), also dass der Inhaber der politischen Macht das Recht habe, den Bürgern wie Untertanen und Leibeigenen sein eigenes Glaubensbekenntnis gewaltsam aufzudrängen. Dem entsprechen heute die faschistischen, nationalsozialistischen, kommunistischen, gender-wokistischen (d.h. ehe- und familienfeindlichen) und infantizid-wütigen (d.h. abtreibungswilligen) Ideologen, die allen Bewohnern des von ihnen beherrschten Territoriums vorschreiben wollen, was sie zu denken und was sie zu essen haben oder wie sie sprechen und sich kleiden müssen. Die von ihren fixen Ideen her als Dissidenten gebrandmarkten Mitbürger mit Brandmarkung, Verbannung, Freiheitsberaubung und Vermögensentzug (Sperrung von Bankkonten) bestrafen zu müssen halten sie sich ebenso berechtigt wie einst die absolutistischen Herrscher und heute die totalitären Polit- und Meinungsdiktatoren der Gegenwart, wobei deren abgründiger Mangel an Bildung die größte Tortur ist für alle, die sich ihres von Gott gegebenen Verstandes zu bedienen wissen.

Archivfoto: Kardinal Müller im Presseraum des Vatikans (c) kath.net/Michael Hesemann


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Lesermeinungen

Ulrich Motte 23. April 2024: Die Tradition

vieler christlicher Konfessionen war aber über Jahrhunderte und bis vor wenigen Jahrzehnten eher nicht für grundlegende Menschenrechte, etwa Religionsfreiheit, noch für Demokratie... Das gilt anders nur für eher kleinere Freikirchen.

Carlotta 19. April 2024: St Josse,

der Stadtteil, dessen Bürgermeister die Blockade anordnete, ist seit Jahrzehnten fest in der Hand muslimischer Immigranten aus dem Maghreb und dem Nahen Osten, dass die dort keine freie Diskussion über das christliche-jüdische Erbe eines liberalen Europas dulden wollen, überrascht nicht. Ihre links-faschistischen, politischen Gesinnungsgenossen sind auch nicht gerade Verfechter freien Denkens und freier Rede und gemeinsam wollten sie ihre ideologische Meinungsdiktatur durchsetzen. Danke sei der belgischen Justiz, die das verhindert hat.

Richelius 19. April 2024:

Kleine Anmerkung: Der neuzeitliche Absolutismus ist anders als der moderne Totalitarismus. Dem Absolutismus war das Wertekonzept vorgegeben und die Kirche genoß eine gewisse Unabhängigkeit. Der Totalitarismus ist letztlich eine Frucht der Aufklärung. Dazu gehört eine krankhafte Neigung die Welt besser zu machen (am besten nur die anderen). Ebenso gehört zum Totalismus ein demokratisches Element. Hitler, Stalin usw. konnten sich an der Macht halten, weil sich eine größere Gruppe von Menschen mit ihren „Idealen“ identifizierte. (Resultat:Denunzianten) Heute ist das ebenso. Nur wird man an den Pranger gestellt.

Herbstlicht 19. April 2024: @Johannes14,6

Kardinal Müller hat dankenswerterweise eine gute Kurzanalyse geliefert.

Aber auch Ihnen ein Danke!
Mit der Aufzählung einiger Punkte haben auch Sie das Ganze gut auf den Punkt gebracht.

Eltern möchten in der Regel ihre Kinder zu selbständig denkenden und handelnden Menschen erziehen.
Es hat den Anschein bzw. es ist sogar offensichtlich:
Einige Leute in der Politik möchten die Bürger zu gehorsamen, wenn nicht sogar hörigen Untertanen "erziehen".

Wer Augen und Ohren hat, der sehe und höre, was abläuft!

DavidH 19. April 2024: @naiverkatholik

"Mangel an Bildung" und "Dummheit" sind zwei durchaus verschiedene Dinge. Kardinal Müller hat hier seine Worte sicherlich bewusst gewählt. - Was könnte der Grund dafür sein, dass Sie das nicht erkennen?

Fink 19. April 2024: Hier zeigt sich die zunehmende Tendenz der Grün-Linken zum Totalitarismus.

Mit einem inszenierten, hysterisierten "Kampf gegen Rechts". Wobei inzwischen alles Konservative und Christliche als "rechts" gebrandmarkt wird.
Und die Antifa- Schlägertruppen zur Einschüchterung. So funktioniert das Spiel. Mögen es viele durchschauen, mögen viele standhalten!

Wirt1929 19. April 2024: AUF DEM PUNKT !!!

naiverkatholik 19. April 2024: ...anderes Wort für "dumm"

"...wobei deren abgründiger Mangel an Bildung die größte Tortur ist für alle, die sich ihres von Gott gegebenen Verstandes zu bedienen wissen." ist eine selten schöne Umschreibung für "dumm".
Faschistengelabere der Linken würde ich selber wiederum nicht mit Linksfaschisten-Wort beantworten, so nachvollziehbar die Retourkutsche ist.

Jothekieker 19. April 2024: Sozialisten dulden keine Opposition

Dieser Angriff auf fundamentale Grundrechte erfuhr weite Unterstützung. Im Deutschlandfunk wurde er gar bejubelt.
Diesmal wurde der Angriff noch von den Gerichten zurückgepfiffen, aber die Agitatoren werden es immer wieder versuchen. Wenn man sich ihnen nicht konsequent entgegenstellt, wird es bald nur noch den grün-woken Mainstream als zulässigen Meinungskorridor geben.
Sozialisten dulden nun mal keine Opposition. Das ist völlig unabhängig davon, ob sie rot, braun oder grün sind.

Johannes14,6 19. April 2024: Zurück in die Feudalherrschaft - cuius regio, eius religio. Danke, Kard. Müller !

.."Ideologen, die allen Bewohnern des von ihnen beherrschten Territoriums vorschreiben wollen, was sie zu denken und was sie zu essen haben oder wie sie sprechen und sich kleiden müssen."

..Und wie sie Auto fahren und heizen sollen - denn das GESCHLECHT kann man wählen, aber NICHT DIE HEIZUNG.

.."die totalitären Polit- und Meinungsdiktatoren der Gegenwart, wobei deren abgründiger MANGEL AN BILDUNG die größte TORTUR ist für alle, die sich ihres von Gott gegebenen Verstandes zu bedienen wissen."

SO IST ES.

Die Liste würde den Rahmen sprengen, aber um bei der Energiepolitik zu bleiben: wie kann es sein, daß man angeblich CO2 minimieren will, dann aber in D die modernsten AKWs verschrottet, den Atomstrom aber aus Frankreich importiert, wo 56 in die Jahre gekommene AKWs laufen und 14 neue gebaut werden.
1kwh wird in F mit 22g CO2 produziert, in D 150g CO2 (dank Kohle).

F fordert unsere finanz. Beteiligung am Bau der neuen AKWs, weil wir mit "Flatterstrom" darauf angewiesen bleiben.

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