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,Evangelische Kirche ist einseitig parteiisch‘

25. April 2024 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
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Kein kirchliches Amt für AfD-Mitglieder, beschloss die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg. Menschen werden „nach ihrer Gruppenzugehörigkeit verurteilt“, kritisiert die „Bild“.


Berlin (kath.net / pk) Dieser Beschluss sorgt für Unmut: Wer Mitglied der AfD ist oder sich für diese Partei engagiert, darf künftig kein Amt mehr in der Gemeindearbeit und im Gottesdienst bekleiden. Was die Gesamtvertretung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, die insgesamt rund 830.000 Mitglieder hat, nun beschlossen hat, schlägt hohe Wellen.

„Würde das Verbot für einzelne AfD-Politiker gelten, die sich vielleicht verfassungsfeindlich und menschenverachtend hervorgetan hätten, wäre es nachvollziehbar“, heißt es in einem Kommentar der „Bild“ von Gunnar Schupelius. „So aber werden Menschen nach ihrer Gruppenzugehörigkeit verurteilt und das ausgerechnet von der christlichen Kirche, die dem Individuum die größte Beachtung schenkt und nicht der Gruppe.“


Die Maßnahme werde begründet, dass „immer stärkere menschenfeindliche Ziele“ bei der AfD zu finden seien. Dies gehe jedoch aus dem Parteiprogramm nicht hervor, kritisiert Schupelius. Es würden auch keine konkreten Beispiele dafür von Seiten der Synode genannt.

„Die Evangelische Kirche ist so einseitig parteiisch, dass es jeder Beschreibung spottet“, schreibt er. „Beachtenswert am synodalen Beschluss ist auch die Tatsache, dass die Kirche bisher noch nie gegen Mitglieder einer zugelassenen Partei ein Betätigungsverbot ausgesprochen hat.“

Dazu hätte es in der Vergangenheit Anlass gegeben, denn: „Innerhalb der Grünen gab es zur Anfangszeit starke kommunistische, maoistische und sozialistische Strömungen, die wegen ihrer totalitären Ideologie menschenfeindlich waren. Das gilt auch für die Jusos, die Jugendorganisation der SPD. Auch in der Linkspartei tummelten sich jahrzehntelang die Verfassungsfeinde, aber nie ist die Kirche diesen Parteien mit einem Verbot begegnet, immer wurde der einzelne Mensch beurteilt.“

Die Evangelische Kirche folge mit ihrem AfD-Verbot „voll und ganz dem Zeitgeist“, heißt es in dem Kommentar. „Überall werden AfD-Politiker systematisch ausgeschlossen, nicht einmal zur Berlinale oder zum Bundespresseball durften sie noch kommen, wo sie immer eingeladen waren.“

Immer heiße es, die AfD sei gefährlich für die Demokratie. „Wenn dem so wäre, müsste sie verboten werden. Niemand aber stellt einen Verbotsantrag, die Vorwürfe bleiben diffus. Eines aber ist klar: Der Wille der Wähler, die die AfD gewählt haben, wird übergangen. Dieses Verhalten ist undemokratisch im Sinne unserer Verfassung.“


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Lesermeinungen

KatzeLisa 25. April 2024: @Jothekieker

Daß die Grünen nur waschechte Ideologen einstellen, ist ihre Sache.

Daß aber die evangelischen Kirchen und die DBK eine solche Distanzierung von einer demokratischen Partei und ihren Mitgliedern durchzieht, ist ein Skandal, zumal die AfD die einzige Partei ist, die am traditionellen Familienbild festhält und den Gender-Irrsinn ablehnt.

Mehr und mehr entwickeln sich die Kirchen zu regierungstreuen NGOs und machen jeden Unfug mit, den die Politiker anzetteln.

Jothekieker 25. April 2024: Man kann von den Grünen nicht verlangen, ein AfD-Mitglied zu beschäftigen

Das gilt natürlich auch für die Vorfeldorganisationen der Grünen.

clavigo 25. April 2024:

diese Partei unterstützt
keine Leihmutterschaft,
keine Abtreibung
und keine Unterstützung für dieses katastrophale "Selbstbestimmungsgesetz" und DAS bei Jugendlichen mitten in der Pubertät
WO.... bitte steht die Partei mit dem C - im Namen???

Herbstlicht 25. April 2024: Gunnar Schupelius sei herzlich gedankt für seine Einschätzung, ...

... der evangelischen Kirche ausdrücklich nicht!

Wäre ich evangelisch, was Gott sei Dank nicht der Fall ist, würde ich umgehend austreten.

Ausgrenzen! - Ist dies ein erstrebenswertes Verhalten einer Gemeinschaft, die sich Kirche nennt?

Sich besser und erhabener fühlen als bestimmte Parteimitglieder?
Was konkret wirft man ihnen vor?
Welcher Vergehen haben diese sich schuldig gemacht?

Können sich die evangelischen Kirchenoberen nicht vorstellen, dass es unter AfD-Parteimitgliedern und auch -Wählern viele Gläubige geben könnte?
Sie auszugrenzen und damit vor den Kopf zu stoßen, ist nicht christlich.

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