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Das Lobgebet

13. Jänner 2021 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus: erste Generalaudienz 2021. Lobpreis – gerade in den schwierigen Momenten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Ein Loblied Davids. Ich will dich erheben, meinen Gott und König, ich will deinen Namen preisen auf immer und ewig. Jeden Tag will ich dich preisen und deinen Namen loben auf immer und ewig. Groß ist der Herr und hoch zu loben, unerforschlich ist seine Größe [...] Das Lob des Herrn spreche mein Mund, alles Fleisch preise seinen heiligen Namen auf immer und ewig“ (Ps 145, 1-3.21).

Erste Generalaudienz 2021, die Gespensteraudienzen aus der Bibliothek der ehemaligen Papstwohnung des Apostolischen Palastes gehen weiter. Der Papst setzte seine Katechesenreihe zum Gebet fort. In der 21. Katechese ging Franziskus auf das „Lobgebet“ ein.

Im Matthäusevangelium sei ein Lobpreis Jesu auf den Vater zu finden, der sich den Unmündigen offenbare (vgl. 11,25). Es überrasche, dass der Herr diesen Lobpreis in einem Moment anstimme, da er in seiner Verkündigung auf Ablehnung stoße. Jesus preise freudig im Geist, weil er wisse, dass Gott der Vater der Herr des Himmels und der Erde sei und ihm, seinem Sohn, alles übergeben habe.

Sodann preise Jesus den Vater, weil dieser die Unmündigen in besonderer Weise liebe. Auch wir sollten Gott loben, „dass die Einfachen und Demütigen seine Botschaft annehmen – diejenigen, die sich nicht für besser als die anderen halten, die sich ihrer Grenzen und Sünden bewusst sind und die sich im Vater alle als Geschwister erkennen“.


Schließlich sei es ein Geschenk Gottes, dass wir ihm danken dürften. Unser Lobpreis könne seine Größe nicht mehren, doch uns bringe er Segen und Heil (vgl. Präfation für Wochentage IV). Deswegen sollten wir Gott nicht nur in frohen Stunden loben, sondern auch in schwierigen Augenblicken.

Gerade da sei die Zeit für das Lobgebet, um auf unserem Weg mit Gott weiterzugehen. Dies lehrten uns viele Heilige, so auch Franz von Assisi, der selbst in der Krankheit singe: „Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen“.

Das Lobgebet diene uns. Der Katechismus definiere es als Teilhabe an der Seligkeit der reinen Herzen, die Gott im Glauben lieben, bevor sie ihn in der Herrlichkeit schauten (vgl. 2639). Paradoxerweise solle es nicht nur dann geübt werden, wenn das Leben uns mit Glück erfülle, sondern besonders in schwierigen Momenten, wenn der Weg bergauf führe. Das sei auch die Zeit für den Lobpreis. Denn wir lernten, dass wir durch diesen Aufstieg, diesen anstrengenden Weg, diese herausfordernden Passagen ein neues Panorama, einen offeneren Horizont sähen.

Es gebe eine große Lehre in jenem Gebet, das seit acht Jahrhunderten nie aufgehört habe: der „Sonnengesang“ oder der Gesang „der Schöpfung“. Der „Poverello“ habe dies es nicht in einem Moment der Freude, des Wohlbefindens komponiert, sondern im Gegenteil inmitten der Not. Franziskus sei inzwischen fast blind gewesen und spüre in seiner Seele das Gewicht einer Einsamkeit, die er noch nie gespürt habe. Die Welt habe sich seit dem Beginn seiner Verkündigung nicht verändert, es gebe immer noch Menschen, die sich von Streitereien zerreißen ließen, und außerdem spüre er die Schritte des Todes näher kommen. Es könnte der Moment der extremen Enttäuschung und der Wahrnehmung des eigenen Versagens sein. Aber in diesem Augenblick bete Franziskus: „Laudato si', mi Signore...“. Franziskus preise Gott für alles, für alle Gaben der Schöpfung und sogar für den Tod, den er mutig „Schwester“ zu nennen vermag.

Die Heiligen zeigten uns so, dass man immer loben könne, in guten und in schlechten Zeiten, „denn Gott ist der treue Freund, und seine Liebe versagt nie“.

Die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Von Herzen grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Das Lob trägt unser Gebet zu seiner Quelle und seinem Ziel: den „einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles und wir leben auf ihn hin“ (1 Kor 8,6). Wollen wir auch in diesem Jahr Gott loben, in den schönen wie in den schwierigen Momenten, und so als seine Kinder seiner Güte vertrauen. Der Herr segne und behüte euch allezeit.

 


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Lesermeinungen

Mariat 13. Jänner 2021: Der Lobpreis erhebt die Seele zu Gott!

Er sollte stets auf unseren Lippen sein. Durch den Lobpreis öffnet sich unser Herz - die Liebe fließt - über die ganze Erde, über alle Geschöpfe - bis zum Himmel. Auch ist er ein sehr guter Weg gegen die Dunkelheit - gegen das BÖSE, die Anfechtungen, das jammern, die Ängste - zu siegen.
Wir loben und preisen Dich, Herr Jesus Christus, denn durch Dein Hl. Kreuz hast Du die Welt erlöst.
Amen. Halleluja.

Karlmaria 13. Jänner 2021: Schwierige Zeiten

Das hat auch sein Gutes. So wie alle Dinge denen zum Besten dienen müssen die Gott lieben. Die Enttäuschung hat den Vorteil das man vorher getäuscht war. Dann ist man Ent-Täuscht. Es ist ja der große Betrug dass man denken könnte das Leben hier auf der Erde wäre das eigentliche Ziel. Das ist aber eine ganz große Täuschung. Da ist es schon ganz gut mal Ent-Täuscht zu sein. Und immer daran denken Gott gleicht aus. Gott gleicht aus ist für mich ein ganz wichtiges Wort. Ob das überhaupt in der Bibel vorkommt ist ja je nach Ausleger oder Übersetzer. Das Wort Sela das oft am Ende eines Psalm Verses steht könnte bedeuten Gott gleicht aus. Gott kann die größte Freude schenken inmitten aller Betrübnis. Das ist völlig unabhängig von den äußeren Ereignissen!

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