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Von Freude erfüllt

16. Jänner 2021 in Jugend, 1 Lesermeinung
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Jesus bringt Stille in eine Welt, die vor lauter Lärm Gott nicht mehr hören kann. In dieser Stille unseres Herzens spricht Gott zu uns - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Dubravka Krizic


Rom (kath.net)

Als die Magier nach ihrer langen Reise endlich ankamen, was erblickten ihre Augen in dem Stall in Bethlehem? Ein Kind in einer Krippe, inmitten von Streu und Schmutz, um es herum Schafe, Kühe, Esel, Hirten und ganz nah bei Ihm Maria und Joseph, die Ihn anschauen als würden sie den Himmel in Ihm sehen. Von Ihm geht eine Wärme aus, die den ganzen Stall erwärmt; ein Licht, das in dieser dunklen Nacht wie der einzige Stern am Himmelszelt leuchtet.

Auch die Tiere spüren diese Wärme, die von dem Kind strömt. Sie sehnen sich nach dieser Wärme, als würden sie instinktiv in Ihm ihren Schöpfer erkennen. In dieser kalten dunklen Nacht bringt nur Er Wärme und Licht in die Welt, die Er so tief liebt, dass Er selbst Mensch wird um uns näher zu sein.

In dem Hochfest der Erscheinung des Herrn feierte die Kirche die Anbetung Jesu Christi durch die Heiligen Drei Könige, die Ihn als Heiland und König des Himmels und der Erde anerkennen. Diese Sterndeuter haben eines besonderen Tages am Himmelszelt einen neuen Stern aufgehen sehen, der auf den neugeborenen König der Juden hindeutet. Sie folgen ihm nach:

„Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.“ Mt 1, 9-10


Sie folgen dem Stern, denn sie erkennen das Zeichen, das Gott damit setzt und sie erkennen es als von Gott kommend, denn große Freude erfüllt ihr Herz. Wenn Gott Zeichen setzt dann meißelt Er diese in unser Herz. Er lässt sie in uns spüren. Und wer sein Herz öffnet, der kann nicht anders als Gottes Wirken in sich erkennen, denn die Freude, die von Ihm kommt, kommt nicht von dieser Welt. Diese Freude hat nichts mit unserem gewöhnlichen weltlichen Leben zu tun. Es übersteigt unser Gemütsleben. Die Freude, die Gott schenkt, ist wie ein Licht, das wärmt und erhellt und niemals erlischt.

Die Herzen der Magier sind also entflammt durch die Freude und hingezogen zu dem Ort, zu dem der Stern sie führt. Als sie in den Stall eintreten und das Kind mit seiner Mutter sehen, fallen sie nieder und huldigen Ihm. Sie erkennen Jesus Christus an als den Sohn Gottes.

Was lehrt uns dieses Fest? Wo können wir uns selbst in dieser Szene im Stall sehen? Wie die Tiere können wir uns dem Jesuskind nähern und uns friedlich erfreuen an der Wärme, die Er uns schenkt. Wir erfreuen uns schlicht und einfach an Seiner Gegenwart.

Wie die Hirten können wir niederknien vor Ihm, Ihn verherrlichen ohne weiter nachforschen zu müssen, was vor sich geht. Wir brauchen keine Fragen zu stellen, denn unsere Seele weiß: nach Ihm dürstet mein ganzes Sein.

Und schließlich wie die Magier können wir den langen Weg auf uns nehmen und unsere ganzen Kräfte aufwenden, um dem Zeichen Gottes zu folgen um schließlich Ihm – Christus, nachzufolgen. Wir fallen vor Ihm nieder und beten Ihn an, denn mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all unserem Denken bekennen wir, dass Er Gott ist.

Vor ein paar Tage feierten wir genau diese Epiphanie des Herrn, dessen Göttlichkeit durch das Huldigen der Magier sichtbar gemacht wird für die ganze Welt. Das Kommen der Drei Heiligen Könige symbolisiert alle Völker, die sich niederwerfen vor Gott, der Mensch geworden ist für den Menschen. Wenn wir uns in die Szene im Stall hineinversetzten dann spüren wir insbesondere eine Stille. Es ist diese tiefe friedliche Stille, mit der auch Maria alles in ihrem Herzen aufgenommen hat. Sie redet nicht viel, denn es gibt nichts hinzuzufügen zu der Liebe Gottes, von der sie umfangen ist und die sie voll und ganz einnimmt.

Mit der Taufe Jesu ging vor ein paar Tagen die Weihnachtszeit zu ende, was jedoch in unserem Herzen verweilen soll, ist diese heilige Stille, die uns durch die Geburt des Herrn geschenkt wird. Jesus bringt Stille in eine Welt, die vor lauter Lärm Gott nicht mehr hören kann. In dieser Stille unseres Herzens spricht Gott zu uns. Er formt uns wie eine Vase nach seinem Abbild. Wir müssen uns nur vor Ihm niederwerfen, uns lenken und formen lassen und Ihm folgen, wie die Magier dem Stern. Das Leben birgt viele Lasten und Nöte in sich, wie Maria so müssen auch wir viel ertragen und erleiden, und wie Maria mögen auch wir diese heilige Stille in uns tragen. Diese Stille führt uns in jedem Augenblick unseres Lebens zurück nach Bethlehem, in den Stall wo Gott als Kind geboren auf uns wartet. Er wartet, dass wir Ihn in den Arm nehmen damit Er uns tragen kann. Er wartet, dass wir Ihn sanft wiegen damit Er uns Seine Liebe zeigen kann.


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Lesermeinungen

physicus 17. Jänner 2021: Verweilen

Vielen Dank für diese Gedanken. So strahlt die Weihnachszeit auch in den Jahreskreis aus.

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