kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Die Erlösung des Leibes

20. März 2021 in Familie, 2 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Theologie des Leibes als Blog - Von C. Klaus - Zehnter Blog-Beitrag


Wien (kath.net)

Aufgrund seiner persönlichen Erfahrung hatte Paulus ein besonderes Verständnis von der Auferstehung. Als er noch die Christen verfolgte, begegnete ihm vor Damaskus Jesus, der  bereits auferstanden war. Das bewirkte eine radikale Änderung im Leben von Paulus. Nun wusste er, dass das Christentum keine Aufruhr stiftende Sekte war, für die er es zuvor gehalten hatte. Und er hatte die Gewissheit, dass Jesus wirklich der Retter im Heilsplan Gottes ist. Die Auferstehung Christi war auch für ihn offensichtlich geworden. Paulus beendete seine Christenverfolgungen und wurde zu einem der wichtigsten frühchristlichen Verbreiter des Evangeliums. Bis heute vermittelt er uns durch seine Briefe an die frühchristlichen Gemeinden ein sehr tiefgehendes Verständnis vom Christentum.

In seiner Argumentation zur künftigen Auferstehung berief er sich vor allem auf die Wahrheit Christi. Denn wenn Christus nicht auferweckt worden wäre, wäre unser Glauben sinnlos. Durch die Auferstehung wird die Sünde besiegt, und damit das, was das Geschöpf dem Schöpfer entgegensetzt. Dadurch wird auch der Tod besiegt. Die Auferstehung Christi ist der Beginn der eschatologischen Erfüllung, bei der alles zu Gott Vater zurückkehrt. Sie ist die vollkommenste Bestätigung der Wahrheit über Gott.


Seit dem Sündenfall ist die gesamte Schöpfung vergänglich und eine gefallene Schöpfung, in der es Leid und Naturkatastrophen gibt. Paulus schreibt, dass sie „seufzt und in Geburtswehen liegt“ (Röm 8,22) und „sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes wartet“, damit auch sie „von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden soll zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes“. Die Erlösung des Leibes hat also auch eine „kosmische“ Dimension, da gleichzeitig die Welt erlöst wird. Bereits in der Genesis wird der Heilsplan Gottes verkündet. Daher besteht seit der ersten Sünde auch die Hoffnung auf die Erlösung. Christus offenbarte bei der Verkündigung des Evangeliums dieses Geheimnis der Erlösung und wurde selbst zum Erlöser. An die Korinther schreibt Paulus: „ wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor, 2,9). Im Evangelium führt Jesus die Menschen auch zum Verständnis ihrer höchsten Berufung. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat sich in ihm bereits die Erlösung des Leibes gezeigt und dadurch die Hoffnung erfüllt.

Den Körper des irdischen Menschen beschreibt Paulus als „verweslich“, „schwach“, „materiell“ und „armselig“. Dadurch weist er auf die Folgen der Sünde hin, durch die die ganze Schöpfung der „Knechtschaft der Vergänglichkeit“ unterworfen ist. Der irdische Leib bringt den Zustand der Schöpfung nach dem Sündenfall zum Ausdruck.

Durch die Gabe des Heiligen Geistes ist die Erlösung in der Seele des Menschen am Werk. Die Erlösung ist der Weg zur Auferstehung. Die Auferstehung ist die endgültige Vollendung der Erlösung des Leibes. Beim auferstandenen Christus hat Paulus den verherrlichten Leib gesehen. Er bezeichnet den Leib in der „künftigen Welt“ als „unverweslich, herrlich, stark und überirdisch“. Die Erlösung des Leibes bedeutet nicht nur den Sieg über den Tod, sondern auch den Sieg über die Sünde, indem der Mensch die Begehrlichkeit überwindet.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

urmet 21. März 2021: @Uwe Lay

Vielleicht weil diese Seelenlehre ein Produkt der griechisch-heidnischen Philosophie (der pythagoräischen Schule) ist und erst später von Christentum rezipiert worden ist ?

Uwe Lay 20. März 2021: Ostern und die Hoffnung auf eine allgemeine Totenauferstehung

1. Paulus glaubt als Pharisäer an die Auferstehung der Toten. Jesu Christi Auferstehung bestätigt ihm diesen Glauben, nicht gründet er in ihm, zumal die Aufersthung eines nicht die Auferstehung aller begründen kann. So begründet die Aufnahme Henochs in den Himmel ja auch nicht, daß alle wie er ohne zu sterben, entrückt werden.
2. Warum vergißt dieser Artikel wieder die katholische Seelenlehre, daß der Verstorbene als Seele schon vor der allgemeinen Totenauferstehung bei Gott ist?
Uwe Lay

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz