kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Die Ehe als das ursprünglichste Sakrament

3. April 2021 in Familie, 14 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Theologie des Leibes als Blog - Von C. Klaus - Zwölfter Blog-Beitrag


Wien (kath.net)

Paulus zitiert im Epheserbrief aus der Genesis: „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein“ (Gen 2,24). Dadurch hebt er hervor, dass die Ehe das ursprünglichste Sakrament ist, weil sie bereits im Paradies dem ersten Menschenpaar von Gott gegeben wurde. In den Sakramenten schenkt uns Gott seine Gnade. Die Sakramente helfen dem Menschen auf dem Weg zur Heiligkeit. In einer Ehe ist es nicht immer leicht, auch in den „schlechten Tagen“ das Eheversprechen umzusetzen. Aber wir müssen es nicht allein schaffen. Die christlichen Eheleute stehen durch das Ehesakrament unter der Gnade Gottes.

Im Epheserbrief werden die Frauen zur Unterordnung gegenüber den Männern aufgerufen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Unterordnung einseitig und der Mann der Herr über die Frau ist. Für beide ist Christus der einzige Herr. Beide sollen einander in Liebe dienen. Paulus betont auch die gegenseitige Unterordnung in der Ehrfurcht vor Christus. Der Mann soll seine Frau lieben, „wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat“. Das Sterben Jesu am Kreuz war der größte Beweis seiner Liebe. Die Liebe schließt jede Art von Unterwerfung aus, die eine einseitige Unterordnung der Frau wäre. Sie ist umso größer je uneigennütziger sie ist. Die Liebe verpflichtet den Ehemann für das Wohl seiner Frau zu sorgen. Der Mann soll seine Frau so lieben wie seinen eigenen Leib. Paulus schreibt weiter: „Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst“. Denn in der Liebe wird das Ich gewissermaßen zum Du und das Du zum Ich. Die eheliche Liebe schafft Einheit und Zusammengehörigkeit. Dadurch wird auch ein feineres Empfinden für die Würde der Frau im Herzen des Mannes wie auch der Würde des Mannes im Herzen der Frau bewirkt. Am Schluss dieser Bibelstelle (Eph 5,21-33) betont Paulus noch einmal: „so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber habe Ehrfurcht vor dem Mann“. Für Männer sind in einer Ehe besonders Respekt und Anerkennung wichtig. Daher empfinden sie Kritik als Verachtung. Für Frauen hingegen sind in einer Ehe besonders Liebe und emotionale Nähe wichtig. Deswegen verstehen sie das Schweigen ihrer Männer als Lieblosigkeit.


Mann und Frau wurden einander als Personen anvertraut, die nach dem Ebenbild Gottes erschaffen wurden. In diesem Anvertrauen liegt das Maß der Liebe, einer bräutlichen Liebe: Um zu einer aufrichtigen Hingabe füreinander zu kommen, muss sich jeder der beiden für diese Hingabe verantwortlich fühlen.

Durch das Ehesakrament können die Eheleute an der heilbringenden Liebe Christi und als Eltern am Geheimnis der Schöpfung teilhaben. Die Ehe soll nach dem ewigen Plan des Schöpfers gelebt werden, indem die Folgen der Sünde überwunden werden. Dazu gehört auch die Unauflöslichkeit der Ehe. Daher müssen die Eheleute im Herzen alles bekämpfen, was „von der Welt“ ist. „Denn alles, was in der Welt ist, die Begehrlichkeit des Fleisches, die Begehrlichkeit der Augen und der Stolz des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt“ (1 Joh 2,16). Die Ehe kommt jedoch als ursprünglichstes Sakrament „vom Vater“. Denn einerseits „vergeht die Welt mit ihrer Begehrlichkeit“, andererseits aber „bleibt, wer den Willen Gottes tut, in Ewigkeit“ (1 Joh 2,17). Christus ist das Vorbild für die Eheleute in Bezug auf die Selbsthingabe. Das Gute, das der Liebende durch seine Liebe schafft, ist ein Beweis dieser Liebe und ihr Maßstab.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

SalvatoreMio 6. April 2021: Regenbogenfahne zu Ostern: geht nicht!

@je suis: ich leide mit Ihnen! Es wurde einem, auf gut deutsch gesagt, auch die Osterfreude 2021 versaut - auf unterschiedliche Art! (Proklamationen gegen "ewiggestrige Gläubige" oder es gab überhaupt keine Messfeiern an Ostersonntag/montag usw.). Singen ist seit Monaten verboten. So hole ich es nach in der Wohnung und im Wald, auch auf der Straße. - Die Regenbogenfahne könnte ja überhaupt nicht als "Osterfahne" dienen; dieses Zeichen wird zu sehr missbraucht!

Zeitzeuge 5. April 2021: Die Ehe per se entspringt dem Schöpfungswillen Gottes, Christus hat sie

zur Würde eines Sakramentes erhoben, vgl. Link!

Laudetur Jesus Christus!

www.kathpedia.com/index.php?title=Katholische_Glaubenslehre_(Graf_von_Galen)#Die_Ehe

SalvatoreMio 4. April 2021: Es gibt unbekannte Heilige

Ja, @girsberg74: diese Frau Gerda war eine Märtyrin! Sie hatte an ihrem Einfamilienhaus eine Leiter aufgestellt. Wenn der Ehemann tobte, die Kinder umbringen zu wollen, dann stand sie mit einer Taschenlampe im 1. Stock und blinkte, wenn die Kinder heimkamen. So gingen diese nicht durch die Haustür, sondern kletterten die Leiter empor. Manchmal war sie bei mir und sagte: "Ohne den Glauben an Christus wäre ich schon ins Wasser gegangen!"

girsberg74 4. April 2021: Wahres Heldentum!

@SalvatoreMio „Das 1. Sakrament“

Ich bin beeindruckt von dem Beispiel, das Sie berichtet haben. Danke!

laudeturJC 4. April 2021: Sicher sind das gute Gedanken

aber die Bezeichnung „ursprünglichstes Sakrament“ ist, erst recht im Komparativ, übertrieben und irgendwie schief. Alle Sakramente sind bedeutsam, weil sie „ursprünglich“ auf die Einsetzung Christi zurückgehen. In gewisser Weise scheint das Allerheiligste Altarsakrament besonders zu sein, aber auch das setzt das Taufsakrament voraus

Ob Adam und Eva wirklich für das Ehesakrament stehen oder nicht doch erst die Deutung „Christus und Kirche“, überlasse ich gerne professionellen Theologen....

SalvatoreMio 4. April 2021: Das 1. Sakrament

@Sehr geehrter Cölestin! Gewiss, die 7 Sakramente, beginnend mit der Taufe, sind Geschenke Christi an uns; in ihnen schenkt er uns seine Gegenwart. Das "ursprünglichste Sakrament, die Ehe" beschreibt C. Klaus auf wunderbare Weise und betrachtet es aus der Sicht des Neuen Bundes mit Gott. Und darin steckt eine tiefe Wahrheit: Christus, Gott von Gott, "ruht am Herzen des Vaters" - seit jeher. Die Liebesgemeinschaft zwischen Mann und Frau in der Ehe gilt in allen Religionen als heiliger Bund. - Nur unsere eigene Unvollkommenheit und Unfähigkeit, Gottes Liebe im Alltag zu verwirklichen, spiegelt sich in so manchen Ehetragödien wider. (Ich denke an eine Ehefrau und Mutter, die den Ehemann bis zum Schluss ertrug, während er sich mit Alkohol volllaufen ließ; sie arbeitete zusätzlich, damit Brot auf dem Tisch stand; er beschimpfte sie mit: "Du Hure" usw. Seinetwegen war sie kath. geworden. Er hatte es ihr zu verdanken, dass er die Sterbesakramente empfing und in Frieden starb.)

SalvatoreMio 3. April 2021: Männer empfinden Kritik als Verachtung?

@myriam: Paulus wird zuletzt zitiert mit: „So liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber habe Ehrfurcht vor dem Mann“. Das, was nach den "Gänsefüßchen" kommt in den letzten beiden Sätzen, ist wohl Feststellung von C. Claus; er will darauf aufmerksam machen, dass Männer, die Anerkennung und Respekt suchen, "Kritik verachten". Da kann man nur sagen, solche Männer sind wohl schlecht erzogen und haben auch vom Glauben nichts verstanden. Die gibt es, aber hierzulande wohl eher weniger. Es gibt jedoch auch keifende, rechthaberische Frauen, die ihre Ehemänner das Fürchten lehren, so dass diese sich zurückziehen und gar nichts sagen.

Cölestin 3. April 2021: Das ursprümglichste Sakrament ist die Taufe.

physicus 3. April 2021: @myriam

M.E. geht es im obigen Text darum, dass die Empfindlichkeiten von Mann und Frau typischerweise etwas unterschiedlich sind (was sich in den Aussagen von Paulus widerspiegelt).
Der Mann reagiert empfindlich auf Kritik ("ständig nörgelst Du"), wenn er fehlende Achtung vermutet.
Die Frau reagiert empfindlich auf Schweigen / fehlende Zuwendung ("nie sagst Du was"), wenn sie fehlende Liebe vermutet.

Dabei kann die Kritik berechtigt und auch Schweigen ein Zeichen von Liebe sein. Gemeinsam kann man in der Unterschiedlichkeit reifen.

myriam 3. April 2021: Männer empfinden Kritik als Verachtung?

Genau das verstehe ich nicht. Paulus sagt auch, dass wir hingehen sollen u. ggf. einen Mitchristen auf seine Sünden aufmerksam machen sollen. Wenn ein Ehemann heimlich oder offen gegen GOTTES GEBOTE verstößt, warum sollte dann seine ihn liebende Frau ihn NICHT liebevoll darauf aufmerksam machen, dass er in Sünde lebt?
Soll sie etwa aushalten, wenn er fremd geht, Pornos schaut oder sie gar schlägt? Und wie lange...schweigend? Und wie wirkt all das auf die Kinder?

je suis 3. April 2021: ES IST ZUM IN DIE LUFT GEHEN.... (Nachtrag)

"Stadtdechant Jörg Hagemann (Pfarrer in der Pfarrei St. Nikolaus): Es wird offensichtlich, dass in unserer Kirche Dinge schieflaufen. Die Regenbogenfahne an der Überwasserkirche signalisiert, dass wir auch als Seelsorgerinnen und Seelsorger mit Vielem nicht einverstanden sind"
Was bitteschön Herr "Pfarrer" ist die Bedeutung des Regenbogens in der HL. SCHRIFT? LGBT (und anderen Buchstabensalat)?
NEIN! GOTT hat mit uns Menschen einen Bund geschlossen - einen Bund, der auf GOTTVERTRAUEN und auf GEHORSAM gegenüber GOTTES GEBOTEN unsererseits und auf GOTTES grosse LIEBE und VERBUNDENHEIT uns Menschen gegenüber gegründet ist. JESUS ist der leuchtende Regenbogen, der uns mit GOTT DEM ALLMÄCHTIGEN verbindet.
Gerade zu Ostern sollten wir uns daran erinnern - der Tod ist besiegt - JESU AUFERSTEHUNG zeigt uns das ewig Leben - dafür und nur dafür sollte die Regenbogenfahne flattern Herr "Pfarrer"!
Ich wünsche Allen ein FROHES UND GESGNETES OSTERFEST!

je suis 3. April 2021: LESE GERADE DIE SCHLAGZEILEN der WN von heute:

"Segnungsverbot für Homosexuelle: Gegner-Unterschriftenliste"
„Es wird offensichtlich, dass in unserer Kirche Dinge schieflaufen“
NEIN!!! Es läuft nicht einiges in unserer Kirche schief, sondern es läuft gewaltig unter vielen Mitgliedern unserer Kirche schief - diese verstehen offensichtlich nicht "WELT" und "GLAUBEN" zu differenzieren. Studium der HL.SCHRIFT wäre anzuraten statt Lesen des "weltlichen" Blätterwaldes und irgendwelcher Unterschriftenlisten. Auseinandersetzen mit dem Glauben ist wichtig - aber dabei nie vergessen: GOTTES WORT IST OBERSTES GEBOT!
Dass dies unsere "Hirten" zu einem Grossteil vergessen zu haben scheinen ist nicht nur bedenklich, nein, so mancher ihrer Äusserungen werfen die Frage auf: SIND SIE ÜBERHAUPT NOCH GLÄUBIG - VERTRETEN SIE ÜBERHAUPT NOCH GOTTES WORT UND LEHRE?
Ja, dass sind die Dinge, die in unserer Kirche schieflaufen, schieflaufen auf dem "Synodalen Weg" - abkommen vom Weg der Kirche, abkommen vom Weg des Glaubens, abkommen vom Weg JESU CHRISTI!

mphc 3. April 2021: So schöne Gedanken...

Durch das Ehesakrament können die Eheleute an der heilbringenden Liebe Christi und als Eltern am Geheimnis der Schöpfung teilhaben...
Dazu gehört auch die Unauflöslichkeit der Ehe. Daher müssen die Eheleute im Herzen alles bekämpfen, was „von der Welt“ ist

Stefan Fleischer 3. April 2021: Sehr richtig und wichtig

Vor längerer Zeit habe ich diese Gedanken auf meine Art entwickelt:

www.stefanfleischer.ch/EINZELTEXTE/unterordnung.html

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz