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9. März 2021 in Chronik, 13 Lesermeinungen
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Rosa Luxemburg stand für eine gewaltsame Machtübernahme der Arbeiter ein und war damit Wegbereiterin der kommunistischen Diktaturen, weshalb Bestsellerautor Peter Hahne die Geschichtsvergessenheit der EKD kritisiert.
Hamburg (kath.net/mk) Die evangelische Auferstehungskirche in Hamburg-Lurup hat vergangenen Sonntag einen „Thema-Gottesdienst zum 150. Geburtstag von Rosa Luxemburg“ gefeiert. Unter der Überschrift „Mensch sein ist vor allem die Hauptsache“ wurde mit folgenden Worten zur Veranstaltung eingeladen: „Ein Gottesdienst über eine Sozialistin? Ja! Die Ehrung einer bedeutenden Frau, die uns heute noch Inspiration sein kann. Das Leben Rosa Luxemburgs als politischer Denkerin und Revolutionärin und einer zugleich sehr feinsinnigen Frau ist facettenreich und faszinierend. Unbeirrt ging sie ihren eigenen Weg.“
Heftig kritisiert wurde dieser Gottesdienst vom Bestsellerautor und ehemaligen ZDF-Moderator Peter Hahne. Hahne ist selbst langjähriges Mitglied des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland und meinte gegenüber der Jungen Freiheit, dass sich hier geballt das ganze Elend der heutigen Kirche zeige: es werde eine Ideologie (gemeint: der Kommunismus) gefeiert, die Millionen von Christen auf dem Gewissen habe. Die Geschichte der DDR, aber auch die Gulags und Guillotinen anderer kommunistischer Diktaturen hätten die Veranstalter ausgeblendet.
Rosa Luxemburg, Mitbegründerin der Kommunistischen Partei Deutschlands und Befürworterin der russischen Oktoberrevolution von 1917, ist eine sehr umstrittene Figur der deutschen Arbeiterbewegung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Während sie von sozialistischen Kreisen wie eine Märtyrerin für soziale Gerechtigkeit verehrt wird, verweist etwa die Konrad-Adenauer-Stiftung auf Luxemburgs tiefe Abneigung gegenüber der parlamentarischen Demokratie und ihrer Befürwortung einer gewaltsamen Machtübernahme durch das Proletariat. Die Institutionen des demokratischen Verfassungsstaates habe sie als „Werkzeug der herrschenden Klasseninteressen“ mit Verachtung gesehen.
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pjka 11. März 2021: Lieber Herr Hahne,
Ihre Konversion ist überfällig!
Herbstlicht 10. März 2021: @Hartmut8948
Dass Sie sich in Ihrer Kirche, nach dem, was Sie geschildert haben, nicht mehr beheimatet fühlen konnten, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Damit war der Austritt, bzw. die Konversion nur die konsequente Folge dieser Erfahrung.
Auch die Erfahrung, die Sie mit einigen Ihrer Freunde gemacht haben, war sicher ernüchternd.
Ich hoffe, die katholische Kirche durfte Ihnen zur wahren Heimat werden.
stephanus2 10. März 2021: @UlrichMotte..
.. ich bin gespannt auf Ihren Kommentar.
Hartmut8948 10. März 2021: Nichts dazu gelernt
Ende der 60er Jahre war ich Student der Religionspädagogik in der Hessischen Landeskirche. Zugleich wählte man mich zum Verbindungsmannn mit der ev. Studentengemeinde. Ich erinnere mich - als wäre es gestern gewesen: Bei einem sogn. Sonntagsgottesdienst gab es - statt ntl. Lesung - Zitate aus der Mao-Bibel und anstelle des Vaterunser sangen wir: Wohlauf zum Kampf...! Die Politisierung des Protestantismus stand hoch im Kurs. Später habe ich die Konseuqenzen draus gezogen un habe konvertiert. Das galt für einige meiner Freunde als viel schlimmer, als wäre ich aus der Kirche ausgetreten!
Diadochus 9. März 2021: Heiligenverehrung
Die Katholiken verehren ihre Heiligen. Die evangelischen Sozialisten verehren ihr Heiligen. Nur, der Kommunismus ist keine Nächstenliebe. Schärfer könnte der Kontrast nicht sein, wie Licht und Finsternis.
Chris2 9. März 2021: Nur konsequent.
Die immer stärkere Radikalisierung der deutschen Linken von (der heutigen, alle ihre Kernthemen verraten habenden) CDU bis SED - wieso sollte da die stets staatsnahe evangelische Kirche sich nicht zumindest in Teilen auch radikalisieren?
mphc 9. März 2021: @Konrad Georg
Da ist zu unterscheiden zwischen Zeitgeist (=Mainstream) und dem Geist der Zeit (Wirken des Hl. Geistes in der Zeit).
Das Konzil ist vom Heiligen Geist, was aber viele daraus gemacht haben ist vom Ungeist.
Konrad Georg 9. März 2021: Bitte betrachtet doch die nachkonziliare Entwicklung.
Die Schwächung des Glaubens durch den Geist des Konzils machteden Klerus und das Kirchenvolk anfällig für sozialistische "Wahrheiten". Bis hin zur "Ehe für Alle".
Der Synodale Weg ist in dieser Spur.
Federico R. 9. März 2021: Einer kirchlichen Gemeinschaft, ...
... in der „Gedenkgottesdienste“ dieser Art stattfinden können, vielleicht auch noch mit Rückendeckung seitens ihrer Leitung (EKD), würde ich umgehend und für immer den Rücken kehren.
Aber eigentlich bin ich fast schon verwundert, dass das bislang (soweit mir bekannt ist) nicht auch schon bei den Katholiken geschehen ist.
Eine Anregung, vielleicht für München: Wie wäre es beispielsweise im Liebfrauendom, etwa im Rahmen einer Fastenpredigt. Dazu hätte EB Marx eventuell vielleicht sogar Sarah Wagenknecht als kompetente Predigerin gewinnen können, jene unerschrockene Frau, die regelmäßig am Gedenktag für Rosa Luxenburg mit roten Nelken auf einem Friedhof in Berlin gemeinsam mit anderen Unvewrbesserlichen Linken ihren Medienauftritt zelebriert, hingegen den Opfer der roten Diktatur(en) keines Blickes würdigt.
Aufkl?rung 9. März 2021:
Was sich bei Protestanten so Gottesdienst nennt. Warum muss man überhaupt darüber reden?
tarsus 9. März 2021: EKD kein Geschichtsbewußtsein.
aufgrund der fehlenden führung der ev.kirche gibt es nur sowas wie ein verband der EKD. wir haben geweihte bischöfe und den HL. VATER, den PAPST, die gemeinsam die herde gottes führen, dies ist der grund dafür, daß die rkk immer die geschichte betrachtet. das hat sich in der nazizeit bezahlt gemacht.in der ostzone, fälschlicherweise dann zur ddr deklariert, ist die ev.kirche den kommunisten in den hintern gekrochen. die katholiken haben auf privilegien verzichtet und sind somit weitgehenst in ruhe gelassen worden. zum gottesdienst rosa l. muss man als katholik nichts kommentieren, weil das einfach hirnrissig ist. vlt halten ja mal die linken einen gedenkabend für luther.. .grinssssssss
Herbstlicht 9. März 2021:
Eine Menschen-zentrierte Kirche zu schaffen scheint heute das höchste anzustrebende Ziel zu sein.
GOTT - nur noch als Nebenfigur von einiger Bedeutung, zumindest könnte man das so auffassen.
mphc 9. März 2021: Ist dieser Thema-Gottesdienst
nicht ein Symptom dafür, dass diese Kirche keine innere Mitte mehr hat??? Es macht mir ganz den Eindruck, dass diese Kirche innerlich und äußerlich leer ist und deshalb auf außergewöhnliche Zeichen angewiesen ist.
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