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Umfrage: Österreicher sind vorsichtig geworden, die eigene Meinung zu sagen

16. März 2021 in Österreich, 6 Lesermeinungen
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In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des „Standard“ stimmten 53 Prozent der Aussage zu: „Das, was ich wirklich denke, behalte ich lieber für mich.“


Wien (kath.net) Viele Österreicher sind bezüglich der Meinungsfreiheit vorsichtig geworden. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des „Market-Instituts“ im Auftrag des „Standard“. 57 Prozent bejahen die Aussage: „Es geht mir auf die Nerven, dass einem immer mehr vorgeschrieben wird, was man sagen darf und wie man sich zu verhalten hat.“ 50 Prozent bejahen: „In Österreich kann es einem leicht passieren, dass man ungerechtfertigt ins RECHTE Eck gerückt wird“, demgegenüber bejahten nur 34 Prozent die Aussage „In Österreich kann es einem leicht passieren, dass man ungerechtfertigt ins LINKE Eck gerückt wird.“ Der „Standard“ schreibt dazu: „Das Internet und der engste private Kreis gilt der österreichischen Bevölkerung als Platz, wo man am ehesten seine Meinung sagen darf – abgesehen davon ist man eher vorsichtig geworden“.



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Lesermeinungen

Herbstlicht 16. März 2021: Chris2

"Kein Wunder, denn welcher Dissident / Andersdenkender will sich schon als "Nazi", "Rassist" ... abstempeln lassen."

Das genau ist das Problem!
Aus Angst, diesem manipulativ verwendeten Vorwurf ausgesetzt zu sein, lassen sich die Menschen einschüchtern.
In die rechte Ecke geschoben zu werden, ungeachtet dessen, was er sagt, will niemand.

Wenn ich z.B. in einer Diskussion eine Meinung äussere, die aus meiner überwiegend konservativen Einstellung resultiert, deswegen von meinem Gegenüber als rechtsradikal oder gar "Nazi" bezeichnet würde, so hoffe ich in diesem Falle, gelassen reagieren zu können.
Ich wünsche mir dann die nötige Souveränität und innere Freiheit, unaufgeregt antworten zu können: "Na gut, wenn Sie dieser Meinung sind, dann ist es eben so. Hauptsache, Sie fühlen sich gut dabei."

Ähnliches ist mir noch nicht untergekommen, aber es könnte ja mal passieren.
Dann zeigen, dass man sich nicht fürchtet und zu seiner Meinung steht.

Chris2 16. März 2021: @Herbstlicht

In Deutschland war die Zahl vor ein paar Monaten noch viel höher. Kein Wunder, denn welcher Dissident / Andersdenkender will sich schon als "Nazi", "Rassist" oder quasi-potentieller Mörder abgestempelt sehen? Dumm nur, dass längst nicht mehr nur die Politik, sondern die ganze Gesellschaft fast nur noch nach diesem Diskurs- und Argumentationsprinzip funktioniert. Mein Gott, und noch vor ein paar Jahren brach man selbstherrlich und spontan den Stab über einfache Leute, die im Nationalsozialismus schwiegen, um Frau und Kinder zu schützen...

Herbstlicht 16. März 2021: Nur Österreicher?

Es ist davon auszugehen, dass eine solche Umfrage in Deutschland ein ähnliches Ergebnis zeigen würde.
Welch ein Armutszeugnis für die etablierten Parteien und deren Politiker!
Diese reden doch so gerne von "gelebter Demokratie".
In einer solch angeblich "gelebten Demokratie" sollte, nein müsste es aber eine Selbstverständlichkeit sein, äussern zu dürfen, wie man etwas beurteilt.
Das Gesagte muss dem Gegenüber ja nicht zwangsläufig gefallen und es ist ihm auch nicht verboten -wenn er das möchte- argumentativ dagegenzuhalten.

grumpycath. 16. März 2021: Über die sog. "Schweigespirale",

die sich ja bzgl. des dadurch unterbleibenden für lebendige Demokratien an sich lebensnotwendigen gesellschaftlichen Diskurses geradezu verheerend auswirkt, schrieb schon vor Jahren die berühmte Meiningsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann.

Chris2 16. März 2021: Das Problem mit solchen Entwicklungen ist,

dass sie Selbstläufer sind. Jemand schrieb sinngemäß, dass Konservative sich selbst ändern wollten (klassisch katholisch), Linke aber die Gesellschaft. Beispiel: Katharina Schulze von den bayrischen "Grünen". Predigt Wasser, trinkt aber selbst Wein (sprich: Fliegt im Urlaub auf schön mal nach Kalifornien). Darum sind Linke auch viel besser vernetzt und gehen geradezu inquisitorisch gegen Abdersdenkende vor.

Uwe Lay 16. März 2021: Ein beachtlicher Erfolg

Man kann nicht umhin, daß diese wahrgenommene Einschränkung der Meinungsfreiheit ein großer Erfolg der "Politischen Korrektheit" ist. Die "Politische Korrektheit" diktiert eben, was wir zu denken und zu sagen haben und was nicht. Wenn sie inhaltlich mit ihren Vorgaben auch nicht alle überzeugt, so schafft sie doch ein Klima, in der "Abweichler" sich nicht mehr trauen, das zu äußern.
Uwe C. Lay

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