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„Dauerauftrag für Kirche/Deutschland, die verfolgten Christen weltweit nicht aus Blick zu verlieren“

20. September 2021 in Deutschland, 1 Lesermeinung
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Augsburger Bischof Meier beim Gebets- und Solidaritätstag für verfolgte Christen: „Gerade in den leidenden Christen lebt der Leib Christi. Weniger auf Kirchenparlamenten oder Synodalen Wegen und mehr auf den Stationen des Kreuzwegs“


Augsburg (kath.net/pba) Der Leib Christi ist verwundet, er blutet und wird immer wieder verletzt. Daher sei es Dauerauftrag für die Kirche in Deutschland, die verfolgten Christen weltweit nicht aus dem Blick zu verlieren, betonte Bischof Dr. Bertram Meier beim Gebets- und Solidaritätstag an diesem Sonntag in Augsburg. „Gerade in den leidenden Christen lebt der Leib Christi; dort bildet er sich ab: weniger auf Kirchenparlamenten oder Synodalen Wegen und mehr auf den Stationen des Kreuzwegs; weniger im Kreisen um sich selbst und mehr im geistlichen Miteinander und in der Solidarität mit der Kirche in Not.“

Bei der Begrüßung der Teilnehmer der Infoveranstaltung, zu der das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ zum wiederholten Mal in das Haus Sankt Ulrich einlud, stellte Bischof Bertram fest, dass verfolgte Christen oft nur im toten Winkel seien und keine Schlagzeilen machten. Daher sei dieser Nachmittag mit dem abschließenden Kreuzweg für die verfolgte Kirche im Augsburger Dom „ein Dienst des Friedens“.


Mit dem ehemaligen Oberhaupt der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, Patriarch Gregorius III. Laham, war an diesem ein glaubwürdiger Botschafter für Frieden und Versöhnung zu Gast. Mit eindrücklichen Worten sprach er über die positive Entwicklung des Zusammenlebens von Christen und Muslimen, schilderte die Gefahren des islamistischen Terrors und warb für ein Leben der Religionen, das sich in einem „Füreinander und Miteinander“ widerspiegele. Um dieses Ziel zu erreichen, gelte es die Präsenz der Christen im Nahen Osten lebendig zu halten, so der Patriarch. Dies sei für ihn die Grundlage für Zusammenarbeit, Dialog und Frieden in dieser Region, aber auch wichtig für die Zukunft Europas.

Auf der einen Seite müssten wir als Christen unsere eigene Identität wahren und die Werte des Evangeliums leben, auf der anderen Seite offen sein für andere, so wie es Papst Franziskus einmal formulierte. „Haben Sie keine Angst, Licht, Salz und Sauerteig zu sein, appellierte Patriarch Gregorius an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Infoveranstaltung. Denn es sei Pflicht für uns alle, Zeugnis für Christus zu geben, und persönlich Verantwortung für unseren Glauben zu tragen. Gegen alle Konflikte und Kriege, bei allen vorherrschenden Problemen wie Hunger, Armut und Kriminalität sei die einzige und gleichzeitig hochwirksame Arznei der Frieden, für den es sich als Kirche einzusetzen lohnt.

Ein Zeichen der Verbundenheit mit den verfolgten Christen weltweit setzten zum Abschluss des Solidaritätstags die Beterinnen und Beter, die im Hohen Dom den von Radio Horeb live übertragenen Kreuzweg Jesu nachgingen, „stellvertretend und im Glauben tief verbunden mit jenen Millionen Menschen auf der Welt, die mit letzter Kraft und Todesmut dem Schmerzensmann nachfolgen, die ihr Kreuz, ihre Not kaum mehr tragen können“, wie es Bischof Bertram zu Beginn formulierte. In seiner kurzen Ansprache lenkte der Bischof den Blick der Beter und Zuhörer auf Simon von Zyrene und Veronika, die als „Passanten“ zu zentralen Wegbegleitern Jesu werden.

Denn auch heute gebe es immer häufiger Menschen, denen Anpassung über alles gehe, so Bischof Bertram. „Nur nicht auffallen, in der Masse abtauchen, mit den Wölfen heulen. Manche Straßenszene der letzten Monate erinnert in fataler Weise an Tage, die wir längst überwunden glaubten!“ So hätten wir allen Grund, uns zusammenzutun und diesen Tag wie einen Stachel im Fleisch zu spüren, damit wir in der Gewohnheit des Alltags nicht abstumpften, sondern wach und bereit zu sein, wenn jemand unsere Hilfe braucht, ermutigte der Bischof zu Gebet und Einsatz für die Kirche in Not.

Foto (c) Bistum Augsburg/Nicolas Schnall


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Lesermeinungen

Chris2 20. September 2021: Die Christenverfolgungen sind kein Thema,

ebensowenig wie die ganz spezielle religiöse Prägung der meisten Täter.

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