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Papst kritisiert Verweigerung von Sakramenten an Behinderte

26. November 2021 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
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Vatikan veröffentlicht Papstbotschaft zum bevorstehenden Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Papst hat eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderung auch in der Kirche beklagt. In seiner am Donnerstag veröffentlichten Botschaft zum bevorstehenden Welttag der Behinderten (3. Dezember) kritisierte er besonders Fälle "einer Verweigerung des Zugangs zu den Sakramenten". Dabei könne jeder getaufte Mensch "ohne Ausschluss und Diskriminierung" sagen: "Ich bin Kirche!". Als solche sei auch jeder eingeladen, "seinen eigenen Beitrag mit auf die synodale Route zu bringen".


Die Evangelien mit ihren Berichten über das Leben Jesu bezeugen laut Franziskus vielfach, "dass eigene Gebrechlichkeit kein Hindernis darstellt, um das Evangelium zu leben und weiterzugeben". In dem persönlich gehaltenen sechsseitigen Schreiben bekräftigt der Papst mehrfach, die Kirche stehe aufseiten der Menschen mit Behinderung und brauche sie, um die Sendung zu erfüllen.

Zugleich beklagt Franziskus, viele Menschen in Betreuungseinrichtungen hätten besonders unter der Covid-19-Pandemie gelitten. "An diesen Orten hat das Virus sehr gewütet und trotz des aufopfernden Dienstes des Personals zu viele Opfer gefordert", heißt es in dem Schreiben. Zudem hätten auch in Wohngemeinschaften viele durch "die erzwungene Isolierung" von lieben Menschen gelitten.

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wird jährlich am 3. Dezember begangen. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Gedenk- und Aktionstag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wachhalten und den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern. Bereits in den vergangenen Jahren hatte sich der Papst aus diesem Anlass zu Themen wie Behinderung, Medizin und Integration geäußert.

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Lesermeinungen

lukas.l 28. November 2021: @winthir

Vielen Dank @winthir für die Schilderung dieses Erlebnisses.
Möglicherwiese hat dieser von Ihnen genannte evang.-luth. Pastor etwas von dem, was unser aller Papst Franziskus unter Seelsorge versteht.

winthir 26. November 2021: danke, bruder chris.

Mein bester Freund (evang.-luth. Pastor) war hauptamtlich zuständig für die Seelsorge in einem psychiatrischen Landeskrankenhaus. _Alle_ Patienten durften dort bei ihm zur Kommunion gehen.

Ein Erlebnis: Ein Patient (dort: Kelchkommunion, weil lutherisch) fand den den Kelch wohl einfach so schön, daß er mit dem Kelch Richtung Kirchenausgang strebte.

Pastor rief ihm nach: "Halt! Stop! zurück! den Kelch brauchen wir noch!

Patient brachte brav den Kelch zum Altar zurück.

:-)

bruder chris 26. November 2021: Ich durfte....

vier Jahre als Priester in einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung tätig sein.
Es waren für mich mit die schönsten Gottesdienste und Heilige Messen, die ich mit diesen lieben Menschen feiern durfte.
Die Ehrfurcht und Freude mit der die allermeisten die heilige Kommunion empfingen hat mich ganz tief beeindruckt.

Zunächst dachte ich bei den Papstworten auch, na, das gibts es doch gar nicht.
Aber tatsächlich tun sich auch manche Priester schwer im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Priester sind halt auch nur Menschen und es gibt ja auch bei vielen anderen sehr eigenartige Reaktionen auf "special needed Persons" wie es in Amerika so schön heißt.

Also ich denke, bei vielen ein ganz tiefes Verständnis da. Im übrigen, wir schon in einem anderen Post erwähnt: Hl. Kommunion in der Ostkirche bei der Taufe.....

winthir 26. November 2021: "der Behinderte könne nicht erfassen, was die Kommunion ist"

nun ja.

ich bezeichne mich nicht als "behindert".

doch kann ich immer noch nicht ganz erfassen, was Kommunion ist.

Laßt uns bitte nicht vergessen, daß in den orthodoxen Kirchen die Erstkommunion (bei Säuglingen) sofort nach der Taufe gereicht und empfangen wird.

ich würde mal sagen: "Geheimnis des Glaubens".

ja.

Mehlwurm 26. November 2021: @anjali

Diese Situation kam tatsächlich im unserer Pfarrei vor.
Geistig Behinderten wurde vom Priester die Kommunion verweigert. Es kam dann während des Gottesdienstes zum Eklat mit einem Betreuer.
Das Ganze hätte verhindert werden können, wenn die Betreuer vorher mit dem Pfarrer geredet hätten. Die Gruppe war zu Besuch in der Jugendherberge, es war eine unfaire Überforderungssituation.

winthir 26. November 2021: doch, anjali.

Seeker2000 26. November 2021: Doppelmoral!

Hier beklagt PF, dass man behinderten Menschen Sakramente verweigert, im gleichen Zug sieht und sah er aber kein Problem, wenn "anderen" Menschen wegen fehlenden Covid-Passes, Impfung, oder einfach wegen eines Lockdowns Sakramente - grundlos !!! - verweigert werden.
Das möge mir bitte jemand mal erklären.

Uwe Lay 26. November 2021: Unterscheiden!

Es müßte hier zwischen körperlich und geistig Behinderten unterschieden werden. Unproblematisch dürfte dann die Spendung des Taufsakramentes an geistig Behinderte sein, aber wenn der Behinderte nicht in der Lage ist, auch nur rudimentär das Eucharistiesakrament oder die Firmung zu verstehen, wird es problematisch!
Uwe Lay Pro Theol Blogspot

Rosenpsalter 26. November 2021: Hmmm

Ich stimme zu. 2G und 3G sind aber okay? Geschlossene Kirchen während Lockdowns.(Die Menschen müssten in vielen Ländern appellieren:„Gibt uns die Hl. Messe zurück“) Sind nicht diese Dinge auch eine Form von Diskriminierung/Ausschluss?

Komm Heiliger Geist... erneuere Deine Kirche!

Dr Feingold 26. November 2021: oh ja

das kommt schon vor es gibt immer wieder Priester die die Kommunion verweigern, weil sie der Meinung sind, der Behinderte könne nicht erfassen, was die Kommunion ist
Johannes PaulI. hat als Patriarch von Venedig diese Haltung verboten

anjali 26. November 2021: Sakramente

Ich wusste nicht dass Sakramente an Behinderte verweigert wurden ???Davon habe ich jedenfalls noch nie gehört.

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