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Amtseinführung des neuen Prager Erzbischofs Graubner am 2. Juli

20. Mai 2022 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Bis zur Amtsübernahme des bisherigen Olmützer Erzbischofs bleibt Kardinal Duka als Apostolischer Administrator in Prag


Prag (kath.net/KAP) Der Olmützer Erzbischof Jan Graubner wird am 2. Juli in sein neues Amt als Erzbischof von Prag eingeführt. Das hat der designierte böhmische Primas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem bisherigen Prager Amtsinhaber, Kardinal Dominik Duka, am Freitag im Erzbischöflichen Palais auf dem Hradschin bekannt gegeben. Ort der feierlichen Amtseinführung des künftigen 37. Prager Erzbischofs und 25. böhmischen Primas wird der Prager Veitsdom sein. Die für viele überraschende Ernennung Graubners durch Papst Franziskus wurde am Freitag vom Vatikan veröffentlicht

Bis zur Amtsübernahme bleibt Graubner Apostolischer Administrator in Olmütz. Von seinem Wechsel nach Prag nicht betroffen ist die Funktion Graubners als Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz, die er laut Statuten bis 2025 ausübt. Kardinal Duka fungiert bis zur Amtsübergabe am 2. Juli als Apostolischer Administrator in Prag und ist bis zu seinem 80. Geburtstag am 26. April 2023 berechtigt, an einer Papstwahl teilzunehmen.

Graubner sagte vor Medienschaffenden, er sei von seiner Ernennung "völlig überrascht" worden. Er habe gerade erst seinem Generalvikar geklagt, etwas vergessen zu haben und dass es angebracht wäre, "für den Ruhestand einzupacken". Just zwei Stunden später habe ihn dann Kardinal Duka angerufen, und mit der Nachricht konfrontiert, dass der Heiligen Vater die Nachfolgefrage für Prag entschieden habe.


Offiziell habe er von seiner beabsichtigten Ernennung in einem Telefongespräch mit dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, am vergangenen Montag erfahren. In der Zeitspanne, die ihm danach für ein Überdenken des Antrags und das Gebet gewährt worden sei, habe er sich an seine schwere Erkrankung im Herbst des Jahres 2020 erinnert, als er gelobte, im Fall seines Überlebens "nichts für sich selbst zu tun". Als er nach zwei Tagen erfahren habe, dass der Papst mit seiner Nominierung einverstanden wäre, habe er zugestimmt und dies dem Vertreter des Vatikans in einem weiteren Telefonat kundgetan.

Auf die Frage, ob nach seiner Ernennung mit weiteren Veränderungen in der tschechischen Kirche zu rechnen sei, verwies Graubner auf die anstehenden Neubesetzungen mehrerer Bischofsstühle in der Tschechischen Republik einschließlich desjenigen in Olmütz. Man sehe "in Rom derzeit einen gewissen Trend, sich damit Zeit zu lassen", die Veränderungen erfolgten aber "früher oder später".

Auf den geringen Altersunterschied zwischen dem alten und dem neuen Prager Erzbischof angesprochen - Dominik Duka ist 79, Jan Graubner 74 Jahre alt - sagte Kardinal Duka, der Papst habe "eine rationale und auch providentielle Entscheidung" getroffen, denn, "wenn die Soziologen recht haben", gehörten sie beide doch "nicht ganz derselben Generation an". Graubner ergänzte, er habe seine Wahl auch deshalb angenommen, weil er vom Kardinal vernommen habe, es handle sich "um drei, vier Jahre, auch einschließlich einer Dienstverlängerung".

Der Abschied von Olmütz falle ihm nicht leicht, habe er dort doch fast sein ganzes Leben dort verbracht, so Graubner. Wer sich aber bemühe, ein Werk Gottes aufzubauen, könne dies wo auch immer tun. Seinen Angestellten habe er gesagt: "Ihr habt nicht mich ausgesucht und ich nicht euch, aber gemeinsam haben wir den Auftrag erhalten, die Gemeinschaft der Kirche aufzubauen".

Kardinal Duka charakterisierte seinen Nachfolger als Boten der Slawenapostel Cyril und Method, aber auch seines Olmützer Vorgängers Antonin Cyril Stojan, der es nach dem Ende der Monarchie "besser verstand, mit Spannungen umzugehen als einige seiner Vorgänger"; er hoffe, dass Graubner auch einige Spannungen besser beherrschen werde, als er selbst, so Duka. Sein Nachfolger in Prag trete sein Amt in einer schwierigen Situation an; dies erfordere "eine Gestalt von mährischer Mentalität, die zusammenführen wird", so der im böhmischen Königgrätz (Hradec Kralove) geborene bisherige böhmische Primas.

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