kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Es hängt alles von Gott ab

24. September 2022 in Jugend, 7 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Ich halte meine Unvollkommenheit Gott hin und überlasse es ihm, vollkommen gut zu sein und an mir zu vollenden, was er begonnen hat - Die Jugendkolumne von kath.net von Lucia Zimmermann


Salzburg (kath.net)

Als Mama beginnt für mich gerade ein neuer Lebensabschnitt. Und als sehr sensible Person neige ich dazu, mir übermäßig viele Gedanken zu machen. Ich will soweit es geht, alles richtig machen. Aber meine schönen Ideale prallen auf die raue Realität und lassen mich ganz demütig werden. Wahrscheinlich ist das die erste Lektion als Mama —> „Du kannst nicht alles richtig machen. Du bist immer noch ein Mensch.“

Natürlich flehe ich Gott gerade immer wieder an, mir zu helfen. Und mittlerweile fällt mir richtig auf, wie er mir regelmäßig genau die Personen schickt, die ich brauche, um zu lernen, was wirklich wichtig ist.


Die liebe Mama einer Freundin zum Beispiel, die mich lehrt, nicht alles so tragisch zu nehmen. Unkompliziert sein, es einfach auf sich zukommen lassen und fröhlich auf Gott vertrauen.

Oder meine Schwester, die so für das Reich Gottes brennt und sich mit Leib und Seele engagiert.

Sie erinnert mich, auch mal wieder aus meiner eigenen Blase hinaus in die Welt zu schauen und danach zu fragen, was Gott tut und wo ich gebraucht werde.

Meine beste Freundin, die so eine Sehnsucht nach MEHR von Gott hat. Sie inspiriert mich, Gott zu suchen und mich auszustrecken nach Glaubenskraft und Wundern.

Mein Mann, der mutige Entscheidungen trifft und mir zeigt, wie wichtig es ist, mich meinen Ängsten zu stellen und etwas zu wagen, auch wenn ich im Vorhinein nicht weiß, wie es ausgehen wird. Einfach einen nächsten Schritt setzen und nicht ängstlich stehen bleiben.

Meine Neffen und Nichten, die mein Herz so berühren und kein einziges Mal um Perfektion bitten, nur um Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit.

Die Klosterschwestern in meiner Arbeit, die so viel Rücksicht nehmen. Ich lerne: „Grenzen setzen ist erlaubt und sinnvoll und tut gut.“

Mein Baby, das einfach wächst und sich entwickelt, ganz ohne groß darüber nachzudenken. Ich lerne: „Gott lässt auch mich wachsen, es hängt nicht alles von mir ab. Es hängt alles von Gott ab.“

In dem ganzen Strudel von Gefühlen, Wehwehchen, Sorgen und Entscheidungen bin ich nicht allein. Da sind wundervolle Menschen, die genauso ringen wie ich. Jeder versucht es, so gut er kann. Ich kann mich fertig machen und weiter einen Kampf kämpfen, den ich nicht gewinnen kann oder in Demut einsehen, dass ich unvollkommen bin und Frieden damit schließen. Ich halte meine Unvollkommenheit Gott hin und überlasse es ihm, vollkommen gut zu sein und an mir zu vollenden, was er begonnen hat.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

Stefan Fleischer 25. September 2022: Apropos Zitat von Ingnatius von Loyola

Wenn wir z.B. in Google suchen, finden sich beide Varianten dieses Zitat. Was effektiv das Original ist, habe ich jetzt, bei einer kurzen Suche, nicht heraus finden können. Interessant ist vielleicht der beil. Artikel, wobei ich sagen muss, dass auch ich ihn noch nicht gründlich gelesen habe.
Wichtig scheint mit auf alle Fälle, dass unsere Beziehung zu Gott auf "Gegenseitigkeit" beruht. Gott ist es, der uns zuerst liebt. Er erwartet aber, dass wir diese Liebe nach unseren Kräften und Möglichkeiten erwidern. Uns einfach von Gott "bedienen" zu lassen und uns dabei nicht um den uns aufgetragenen Dienst zu bemühen, ist sicher genau so falsch, wie Gott all unsere Gebete und guten Werke vorzulegen und unseren «Lohn» einzufordern.

www.bistum-magdeburg.de/upload/2014/140415_dies.pdf

lesa 25. September 2022: Euer Vater im Himmel weiß, was ihr braucht (vgl Mt 6)

Danke für das Zeugnis Ihrer Vertrauensübungen!
Hier ein Lied des Vertrauens:
O mein Christ, lass Gott nur walten

1) O mein Christ, lass Gott nur walten
bete seine Vorsicht an
liebreich wird er dich erhalten
da er nichts als lieben kann.
Wer auf ihn sich ganz verlässt,
dessen Glück steht felsenfest.

2) Gott weiß alles wohl zu lenken
von ihm kommt der beste Rat
welcher Mensch wollt sich noch kränken
da er Gott zum Vater hat!
Er ist Vater, der uns liebt,
wann er nimmt und wann er gibt.

3) Führt er dich durch rauhe Wege
sendet er dir Leiden zu
treffen dich gleich harte Schläge
deine Seele bleib in Ruh!
Dulde still und denk daran:

lesa 25. September 2022: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi (vgl Röm 8)

Fortsetzung d. Liedes:
4) Lass du nur den Vater sorgen
trau auf ihn, verzage nicht!
Wie das Sonnenlicht am Morgen
auch durch trübe Wolken bricht:
So, und nicht von ungefähr
kommt von Gott die Hilfe her.

5) Alle Tränen und Beschwerden
alle Leiden dieser Zeit
wenn sie Gott gewidmet werden
bringen Frucht und Seligkeit.
Nimm das Kreuz geduldig an
folge, Jesus geht voran!

6) Gott weiß alles, was dir fehlet
weiß, was dich zum Besten führt
er, der deine Haare zählet
und des Feldes Blumen ziert.
Drum befiehl in Gottes Plan
deine ganze Lebensbahn!

7) Bitte nur um seinen Segen
tu das Deine nur getreu
so wird dir auf allen Wegen
seine weise Führung neu.
Gott ist Vater, Gott ist gut
gut ist alles, was er

St. Hildegard 24. September 2022: @Stefan Fleischer

Entschuldigung, aber ich glaube, der Satz heißt eigentlich so:
"Bete, als hinge alles von dir ab, handle, als hinge alles von Gott ab."
Diese Verschränkgung gefällt mir besser, zeigt sie doch noch mehr, dass beides zusammengehört: Beim Beten muss man sich immer darüber im Klaren sein, dass man selbst auch Verantwortung trägt und etwas tun muss (in vielen Fällen jedenfalls). Und ich möchte noch ergänzen: Selbst wenn ich gar nicht mehr weiter weiß, dann kommt es unter Umständen auf mein Engagement beim Beten an, denn auch Beten ist Arbeit.
Und beim eigenen Handeln gilt: Gerade hier zählen nicht nur meine eigenen Kräfte, sondern ich brauche Gott! (Das passt dann auch wieder zum Text).

gebsy 24. September 2022: ABSOLUT

das richtige Maß an Herausforderung, um einen Schritt auf IHN hin zu machen, mutet Gott jedem von IHM vollkommen geliebten Menschen zu ...
Mit Gottes Hilfe und an der Hand Seiner Mutter überspringe ich Mauern, weil mein Schutzengel immer und überall am meiner Seite ist.

Stefan Fleischer 24. September 2022: In meiner Juegend

wude diesbezüglich gerne Ignatius von Loyola zitiert:

"Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von Dir ab.“

follower 24. September 2022: Gott lässt es zu

dass wir mal ganz unten ankommen. Wir können ihn mit dem Verstand nicht erfassen, und einfach die gesamte Bibel glauben, ist irgendwie nicht möglich. Begreifbar wird Gott erst, wenn wir auf Jesus schauen und seine konsequente LEBENSFÜHRUNG. Erst sein Beispiel ist für uns verständlich, und wenn wir sehen, wie es schließlich für ihn endet, nämlich in der Auferstehung zu einem nie endenden Glück, wird der Blick wieder frei nach oben in der Erkenntnis, dass wir ohne Gott in der Tiefe und im Dunkel unseres eigenen Willens vereinsamen. Was wir uns als Mütter und Väter wünschen, dass sich nämlich unsere Kinder uns anvertrauen und unseren Ratschlägen folgen, das ist es, was sich der himmlische Vater von uns wünscht. Ich denke dass Gott genau so gerührt ist, wie wir Eltern, wenn sich unsere Kinder uns anvertrauen und auf unseren Beistand hoffen. Wie schön dieses Zeugnis; ich fühle mich in Gott geborgen, nachdem ich es gelesen habe.

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz