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Kardinal Gambetti will weniger Museumsatmosphäre im Petersdom

4. Oktober 2022 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Erzpriester des Petersdoms: Bis zu 50.000 Menschen kommen jeden Tag in die Basilika


Rom (kath.net/KAP) Der Petersdom soll nach dem Willen seines leitenden Priesters wieder verstärkt zu einem sakralen Ort werden. Bis zu 50.000 Menschen kämen jeden Tag in die Basilika, oft im Rahmen einer Führung, sagte Kardinal Mauro Gambetti als verantwortlicher Erzpriester des Petersdoms und Präsident der Dombauhütte von St. Peter im Interview der Zeitung "Avvenire" (Sonntag). Dadurch entstehe unweigerlich "eine fast museale Atmosphäre". Dies führe zu "ernsthaften Problemen für jene, die eintreten, beten oder an den Liturgien teilnehmen wollen" - etwa durch eine sehr lange Wartezeit vor dem Gotteshaus.


Für sie sei nun ein erleichterter, von Touristen getrennter Zugang geplant. Außerdem werde es mehr spirituelle Angebote im Petersdom geben, etwa ein tägliches Mittagsgebet, Gottesdienste und "eine angemessene Seelsorge", erklärte Erzpriester Gambetti.

Weiterhin solle aber so vielen Menschen wie möglich die Bedeutung des "Charismas Petris und seiner Nachfolger" vermittelt werden. Dazu passe etwa die aktuelle Aktion "Folge mir". Ab Sonntag wird zwei Wochen lang an jedem Abend ein Video über das Leben des heiligen Petrus an die Fassade des Petersdoms projiziert.

Das Video erhelle die Basilika, auf der anderen Seite sei es das Gebäude, das Petrus und sein Leben beleuchte, so Gambetti. Er glaube, dass diese Verflechtung das Gesicht der Kirche zeigen könne. Es sei wichtig, "diesen Mann, seine Geschichte der Nachfolge Jesu, sein Charisma, das dann an seine Nachfolger weitergegeben wurde, wiederzuentdecken".

Seit 2021 ist Gambetti leitender Priester von Sankt Peter sowie Chef der Dombauhütte. Als Erzpriester des Petersdoms gehört unter anderem zu seinen Aufgaben, Liturgie und Tourismus in dem weltberühmten Gotteshaus angemessen auszutarieren.

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Lesermeinungen

ThomasR 5. Oktober 2022: aber ausgerechnet Verbot der Einzelzelebrationen* im Petersdom

(*kath.net hat u.A. über Proteste von kard Burke kard Sarah und kard Müller berichtet)

hat die Atmosphäre eines Museums im Petersdom geschaffen (hoffentlich kommen jetzt nicht die Eintrittskarten wie in Salzburg)

Im Petersdom könnte man insbesondere in der Früh die Atmosphäre der Weltkirche und der liturgischen Veilfalt erleben und genießen als an allen Seitenaltären Hlg.Opfer in unterschiedlichen Formen,Riten,Ordnungen und Sprachen gleichzeiteig gefeiert wurden.

www.kath.net/news/74778

girsberg74 4. Oktober 2022: @lakota zu @Seeker2000

ielleicht können dieser Beitrag und die Postings dazu jedem Priester helfen, sein Haus „sauber“ zu halten, ferner dass Gläubige gegebenenfalls den „Hausherrn“ an sein Hausrecht zu erinnern.

Vielleicht wäre dies eine Aufgabe von Pfarrgemeinderäten (von der Organisation), ihre Priester darin zu unterstützen. - Echt !

girsberg74 4. Oktober 2022: Dieser Mann weiß,

wozu er bestellt / berufen ist !

SalvatoreMio 4. Oktober 2022: "Aufräumen" - ist die einzige Alternative!

Es ist dringend nötig, dass Zucht und Ordnung in die Kirchen zurückgebracht werden. Wenn ich die Tür eines Gotteshauses öffne, wo es zugeht wie im Tollhaus, kehre ich gleich wieder um. - Manchmal können wir vielleicht ein wenig eingreifen: eine kleinere Marienwallfahrtskirche in Deutschland: Im Gotteshaus war ewige Anbetung. Ich war aber verabredet mit zwei Freundinnen, die ich jahrelang nicht gesehen hatte und musste sie abpassen. So stand ich noch im Eingangsbereich: es liefen englischsprachige Touristen herum; ein junges Mädchen kam: Kaugummi-kauend. Auf Englisch sagte ich zu ihr: "Würdest Du auf diese Weise auch Königin Elisabeth entgegentreten? Du begegnest hier sogar Gott!" Sie antwortete stolz: "Ich bin Irin!" Dann lachten wir beide, und sie nahm das Kaugummi aus dem Mund.

Fischlein 4. Oktober 2022: Eine gute Nachricht

2018 war ich in Rom und wollte zur Frühmesse kommen. Damals musste ich mit vielen Touristen Schlange stehen, die auf die Kuppel gehen wollten. Einen getrennten Eingang für den Petersdom gab es damals nicht.

MariaHelene 4. Oktober 2022: @ lakota

Interessant Ihr Erlebnis. Uns als Familie in Urlaub in Bayern wollten in eine Kirche hinein. Stand ein Pförtner und hat jeden geprüft wegen Kleidung. Zum Glück war es an dem Tag Regen und wir alle hatten lange Hosen und Jacken an und konnte eintreten. Junge Leute draußen mit Wandersachen mit nicht ganz lange Hose konnten nicht rein. Da wurde genau geachtet wie man sich für eine Kirche anziehen soll.

lakota 4. Oktober 2022: @Seeker2000

Letzte Woche war ich in Dinkelsbühl, auch im schönen, spätgotischen Münster St. Georg. Da liefen Leute mit großen Coffe-to-go-Bechern herum, als wären sie auf dem Jahrmarkt.
Ich habe ein extra Vaterunser gebetet, so furchtbar fand ich das Benehmen der Leute - und null Glauben!
Manchmal macht mich das richtig fertig.

Seeker2000 4. Oktober 2022: Endlich sagt´s mal einer!

Danke für die Aussage, dass eine Kirche kein Museum sondern ein sakraler Ort ist.

Wäre schön, wenn sich diese Erkenntnis auch in Deutschen Großstädten durchsetzen würde, wo der Dom oder andere "Großkirchen" aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit nicht nur als "Museum" von den Touristen angesehen werden, sondern auch noch als "Unterrichtsraum" für Stadtgeschichte zur Vermittlung an die zahlenden Touristen (der freien Führungen) genutzt werden. Und das in einer Lautstärke, dass auch wirklich die ganze Kirche - inkl. der betenden Leute, die das stört - beschallt wird. Wenn sich die Touristen dann wenigsten an den enstehenden Reinigungskosten beteiligen würde, hätte die Aktion wenigstens noch etwas Gutes. Aber diese Leute stören nur und sonst nichts.
Ein Bekannte berichtete letztens sogar von Touristen, die Kirchen als Picknickraum nutzen würden und andere, die ihre Hunde mit in die Kirche nehmen.. Das sagt ja wirklich alles zum Respekt vor einem Gotteshaus!
Wo bleiben die Hirten da?

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