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Äbtissin: „In unserer Bibliothek packt mich manchmal Trauer: Wer wird all diese Bücher lesen?“

5. März 2023 in Spirituelles, 14 Lesermeinungen
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Theologin Reemts OSB/Mariendonk: „Manchmal habe ich die Sorge, dass es im gegenwärtigen Umbruch anders als zur Zeit der Völkerwanderung der Kirche und den Klöstern nicht möglich sein wird, die Kultur und ihre Schätze in die Zukunft mitzunehmen.“


Mariendonk (kath.net/pl) „Zum Mönchtum gehört Lesen, Studium, lebenslange Freude an geistiger Arbeit. Voraussetzung dafür sind sichere Beherrschung unserer Sprache in Wort und Schrift und vor allem die Fähigkeit, fließend und ohne allzu große Anstrengung zu lesen. Werden diese Kulturtechniken noch gelehrt, haben junge Menschen diese Voraussetzung? Ich fürchte, viele haben sie nicht. Gott kann aus Steinen Kinder Abrahams erwecken, er kann seine Kirche auf völlig neue Wege führen, aber manchmal habe ich die Sorge, dass es im gegenwärtigen Umbruch anders als zur Zeit der Völkerwanderung der Kirche und den Klöstern nicht möglich sein wird, die Kultur und ihre Schätze in die Zukunft mitzunehmen.“ Das schreibt die Mariendonker Äbtissin und profilierte Theologin Dr. Christiana Reemts OSB auf ihrem Blog.


Die Benediktinerin gesteht: „In unserer Bibliothek packt mich manchmal Trauer: Wer wird all diese Bücher lesen? Wird es nur noch das Internet geben wie für viele Menschen jetzt schon?“ Sie fragt sich, ob man „irgendwann lernen“ werde, „kontemplativ-nachdenklich am Bildschirm zu lesen, mit großen Pausen, träumend, nachsinnend – oder wird alles nur auf Machen angelegt sein?“ Dann schildert sie, dass ihre Gedanken „durch den Besuch bei einem alten Priester“ ausgelöst wurden, „der nicht mehr allein zurecht kommt und den nichts so sehr bedrückt wie die Frage, was aus seinen Büchern werden wird. Leider weiß ich, dass niemand sie braucht und will.“

 


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Lesermeinungen

golden 6. März 2023: Für kulturelle Zukunft wichtig:

werden wir auskunftbereite ,erzählende "Zeitkapseln".Gott möchte Künder und Kundige auf jeder Zeitebene.Geistige Verwahrlosung sei das Wirkunsgebiet aller bibliophilen Menschen.Verdummung und Verfälschung müssen wir nicht hinnehmen !

Miriam7 5. März 2023: @SalvatoreMio

Ich habe das so verstanden, dass e-books, wenn sie zensiert werden, man dann plötzlich automatisch die zensierte Version bekommt und die alte, die man eventuell hatte, weg ist. Wie ein automatisches Update.

Karlmaria 5. März 2023: Bei all dem darf man nie vergessen dass es einen Gott gibt der uns hilft

Und Gott hat letzten Endes alle Fäden in der Hand. Gott respektiert den Freien Willen. Deshalb gibt es auch so viel Schlechtes. Aber trotzdem hat Gott die Fäden in der Hand. Gott kann auf krummen Linien gerade schreiben. So fängt doch die Schubert Messe an ungefähr: Ach wenn ich Dich nicht hätte was wär mir Erd und Himmel ein Bannort jede Stätte ich selbst in Schicksals Hand... Nun sind wir aber nicht in Schicksals Hand sondern in Gottes Hand und da haben wir Gottes Hilfe die machen kann dass alle Dinge zum Besten dienen müssen denen die Gott lieben. Der Rest der Gläubigen ist immer noch groß genug um die ganze Menschheit zu lehren wenn Gottes Zeit dafür gekommen ist. Ich hoffe dass ich das noch erleben werde!

Samuel.-Maria 5. März 2023: chorbisch danke

Mir geht es genauso. Bargeldlos zahlen nutze ich durchaus. Aber bei Büchern nehme ich stets das altbewährte Papier-/ gedruckte Format. Wir haben eine sehr gute katholische Bücherei mit einem sehr imposanten Angebot an religiösen Werken. Und sollte ein spezieller Wunsch bestehen, ist man gut vernetzt und kann sehr oft erfolgreich antiquarische Exemplare beschaffen. Falls Kaufwunsch bestehen, ist das i.d.R. zu fairem Preis möglich.
Außerdem gibt es gute alte christliche Literatur sowieso nur in gedrückter Form.

Miriam7 5. März 2023: @chorbisch

Ich bin auf den Kommentar von Chris2 unter dem meinen eingegangen.
Was das Bezahlen mit EC-Karte, Handy etc. betrifft, überlegen Sie bitte selber. Wenn Sie nicht selber darauf kommen, bringen Erklärungen nichts. Es bestätigt dann meine Empfindungen.

chorbisch 5. März 2023: @ Miriam

Was bitte, haben E-Bikes, E-Autos oder das Bezahlen mit der EC-Karte mit dem Thema des Artikels zu tun?

Ich zahle sehr oft mit der EC-Karte, habe aber trotzdem keine E-Books und versuche auch, wie @Rheni, bei älteren Werken das Original zu ergattern, auch wenn die Nachdrucke billiger sind, und oft auch ordentlich gebunden.

Und wodurch zeichnen Sie sich aus, daß Sie glauben, andere Menschen deshalb "verachten" zu können?

SalvatoreMio 5. März 2023: E-Books werden automatisch ausgetauscht!

Lieber@Chris2: Ehrlich gesagt, verstehe ich Ihren Kommentar nicht. Dieses automatische Austauschen von E-books könnte man als "Leihbücherei" betrachten: eine gute Möglichkeit für Leute, die gerne "schmökern". Ich dagegen nehme nach Möglichkeit eine kostenlose Leseprobe, und wenn ich meine, es lohne, das E-book zu kaufen, dann wird es gekauft. Es gehört mir, solange ich will außer, dass ich es selber restlos aus der eigenen Bibliothek lösche.

Chris2 5. März 2023: Brillante Definition

Dank an @bibelfreund. Und das Schlimmste: Wo sind die zumindest noch rational denkenden Atheisten abgeblieben, die es früher mal gab?

bibelfreund 5. März 2023: Wo ist denn widerstand?!

Die meisten naiven frommen Christen traben doch willig dem Zeitgeist hinterher. Corona war nur eine kleine Kostprobe. Jetzt ziehen sie ideologie-hörig zugunsten eines Oligarchenstaates in den krieg, statt endlich auf Verhandlungen zu setzen. Wen interessieret noch das Wissen der Jahrtausende in einem Land, in dem Studien- und Berufsabbrecher oder intellektuelle Nullen a la Baerbock regieren und eine Kirche aus Angst vor Erpressung oder Angst, nicht modisch genug zu sein, sich auflöst in einer bunte, rot-grüne Regenbogen-Organisation —- und Parteien wie CDU und CSU oder ÖVP die Atheisten und Phantasten links überholen?!

JP2B16 5. März 2023: Tatsächlich sind wir Zeugen...

... eines Niedergangs einer in der göttlichen Vorsehung wurzelnden geistigen Hochkultur, dessen Entstehen, Erwachsen und Reifung in der Menschheitsgeschichte ihresgleichen sucht, eines Niedergangs, der in seiner Geschwindigkeit an einen Felssturz erinnert, der sich nicht mehr aufhalten lässt. Und dennoch: die jüngsten Geschehnisse in den USA in Kentucky, Asbury University und Tennessee geben Hoffnung, dass die unzähligen, einstigen geistigen Schätze, die unmittelbar Früchte des geistigen Lebens und Gottesnähe ihrer Autoren waren und sind, als solche wiederentdeckt werden. Die der Schöpfung eingeschriebenen Macht der Neugierde, das instinktive Lernenwollen - die Attraktivität des Anderen, des "Neuen" wird zukünftigen Generationen diese geistigen Werke, sofern sie tatsächlich nicht unwiederbringlich vernichtet wurden, wieder zuführen. Darauf darf durchaus gehofft werden.

www.kath.net/news/80837

Rheni 5. März 2023: Besonders wertvoll in Papier mit Markierfähnchen

Wichtige Bücher kaufe ich bevorzugt antiquarisch als Erstausgabe, egal wie zerfleddert.

Seit ein paar Jahren habe ich mir angewöhnt, diese selbstklebenden (und hoffentlich auch in Jahrzehnten das Papier nicht schädigenden) Markierfähnchen an Stellen zu platzieren, die mir besonders interessant erscheinen. Der praktische Nutzwert dieser Bücher steigt erheblich.

Landet vielleicht mal in einer Online-Bibliothek, die nur aus diesen Lieblingsstellen besteht. Als recherchierbare Texte und mit Fotos der jeweiligen Papierseiten.

Miriam7 5. März 2023: Das Schlimme ist

dass die Masse bereitwillig mitmacht. Ich sehe fast nur noch E-Bikes, E-Autos vorbeirauschen. Wenn ich an der Kasse stehe, höre ich ständig von der Person, die vor mir steht: "mit Karte bitte"... Mich packt da dermaßen Wut und eine wahre Verachtung. Es machen einfach fast alle mit. Das ist das Problem! Eigentlich haben es die Leute nicht anders verdient. Ärgerlich ist, dass man eben auch betroffen ist.

Chris2 5. März 2023: E-Books werden automatisch ausgetauscht!

Gerade erst wurde gemeldet, dass sogar bereits gekaufte E-Books, die jetzt "woke" zensiert wurden, auf den Geräten ausgetauscht wurden. Als Angebot OK, aber als Zwang eine Dreistigkeit. So, als ob man seine Limousine (Eigentum) zur Reparatur abgibt und nachher einen E-Kleinwagen zurückbekommt...
Es ist wie bei fast allem, was zur Zeit mit Gewalt durchgedrückt wird: E-Autos kann man u.a. per fernsteuerbarer Ladestation lahmlegen, aktuelle Autos dank entsprechender Zwangseinbauten generell per "Fernsteuerung" herunterbremsen oder ganz lahmlegen, mit den "intelligenten" Stromzählern kann man die Verbraucher im Haus in Echtzeit überwachen oder auch den Strom im Haus begrenzen oder gar ganz abschalten. Ohne Bargeld könnten "abgeschaltete" Dissidenten nicht einmal mehr Semmeln kaufen usw.
Wir sind immer mehr gläsern und ausgeliefert, während uns radikale Studienabbrecher regieren und die Mwhrheit der Bischöfe verrät. Welch eine Perspektive...

Zeitzeuge 5. März 2023: Die Sorgen der Äbtissin und des alten Priesters kann ich gut

nachvollziehen, ich erinnerte mich anläßlich
dieses Artikels u.a. an den "Buch-Entsorgungs-
skandal" an der (kath.) Uni Eichstätt vor einigen
Jahren, vgl. Link!
Ebenso an eine ähnliche Aktion einer sehr
bekannten deutschen Abtei.

Es gibt aber auch heute noch Antiquariate, welche
auch auf katholische Theologie spezialisiert sind
und ganze Bibliotheken ankaufen, somit muß auch
ein entsprechender Interessentenkreis vorhanden
sein und die Bücher dann doch wieder wenigstens
teilweise wieder in gute Hände gelangen.

www.merkur.de/lokales/muenchen/tonnen-alte-buecher-entsorgt-anklage-eichstaetter-uni-skandal-304452.html

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