kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Britisches Parlament beschließt Zensurzonen um Abtreibungseinrichtungen

16. März 2023 in Prolife, 4 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Sogar stilles Beten und einvernehmliche Gespräche sind in der Nähe von Abtreibungskliniken und –beratungsstellen verboten.


London (kath.net/idea/jg)
Das britische Parlament hat die Einrichtung so genannter „Zensurzonen“ um Abtreibungseinrichtungen beschlossen. Das neue Gesetz untersagt jede Form der Beeinflussung im Umkreis von Abtreibungskliniken und –beratungsstellen, berichtet die Menschenrechtsorganisation ADF (Alliance Defending Freedom, dt. Allianz zur Verteidigung der Freiheit). Die Regelung gilt für die Landesteile England und Wales.

Bereits am 7. März wurde ein Änderungsantrag abgelehnt, mit welchem stille Gebete und einvernehmliche Gespräche zwischen Gehsteigberatern und Personen, welche die Abtreibungseinrichtung besuchen, von den Verboten ausgenommen sein sollten. Die ADF bezeichnete das Gesetz als „Wendepunkt für die Grundrechte und –freiheiten in unserem Land“. Es laufe auf eine „Kriminalisierung der Gedankenfreiheit“ hinaus. Stille Gebete und einvernehmliche Gespräche dürften in einem demokratischen Staat nie unter Strafe gestellt werden, betonte die Organisation.


Laut ADF wurde die Lebensschützerin Isabel Vaughan-Spruce am 6. März in Birmingham erneut wegen eines stillen Gebetes in der Nähe einer Abtreibungsklinik verhaftet. Erst im Dezember 2022 war sie aus dem selben Grund angeklagt, im Februar aber vom Gericht freigesprochen worden. Die neuerliche Verhaftung von Vaughan-Spruce zeige, wie stark die Gedankenfreiheit in Großbritannien durch zweideutige Gesetze bereits jetzt ausgehöhlt sei, stellte die Lebensschützerin in einer Pressemitteilung der ADF fest.

In Deutschland sind ebenfalls Zensurzonen um Abtreibungseinrichtungen geplant. „Familienministerin“ Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) arbeitet „mit Hochdruck“ daran. Unter anderem sollen Gebetswachen in der Nähe von Abtreibungskliniken und –beratungsstellen verboten werden. Die ADF hat die Pläne kritisiert. Zensurzonen seien „hochgefährlich und antidemokratisch“, wirft die Organisation der deutschen Bundesregierung vor.


© Foto: Picture Alliancs/Jacob King

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

modernchrist 19. März 2023: Schiefe Ebene

Es ist so: Betritt man einmal eine schiefe Ebene, sagt einmal Ja zu etwas Verbrecherischem, dann folgt eins aufs andere. Es wird immer schlimmer bis zur Diktatur und zur Ausgrenzung ganzer Menschengruppen und deren Denken.
Das ist eine Lehre aus der deutschen Geschichte! Dazu sind Profeten da, dass sie dies immer wieder kundtun, ausrufen, warnen. Dazu wären die Bischöfe und Hirten da, dazu sollten Hirtenbriefe dienen!
Was nützt verschleuderter Segen an alle, die dies wollen, die keinesfalls sich nach Gottes Geboten richten wollen und sogar selbstbestimmt und "verantwortungsvoll" dann ihr Kind töten! Sie sind durch diese Tat mit der Tatstrafe der Exkommunikation belegt! Und davor sollen wir nicht mehr warnen dürfen? Wir sollen nicht mehr das Kind in letzter Minute bevor es in die Tötungsklinik hineingetragen wird, versuchen dürfen, zu retten? Das ist Vergewaltigung einer aktiven Nächstenliebe dem Kind gegenüber und Verhinderung der möglichen Lebensrettung eines Menschen.

Chris2 16. März 2023: So beginnen Diktaturen.

"Gedankenverbrechen". Und das Allerschlimmste: Man "schützt" damit die Massentötung völlig wehrloser Kinder. So sieht es offenbar aus, wenn Hochkulturen sich selbst zerstören. Endstadium. Wie viele Millionen Euro an Blutgeld sind im Vorfeld an Parlamentarier geflossen? Shame on you!

Stephaninus 16. März 2023: Englands Traditionsbruch

Ich bin davon überzeugt, dass es Kräfte gibt, die davon profitieren, dass sich möglichst viele Menschen mit der Schuld der Abtreibung belasten. Eine Gesellschaft, die von einem schlechten Gewissen beschwert ist oder dieses verdrängen muss, wird in gewissem Sinne manipulierbarer. Den "Besuch der alten Dame" könnte man auch so lesen: Wir alle sollen in die Beseitigung von Ungeborenen verstrickt werden.

Mein Vorschlag an die Lebensschützer: Sucht Euch eine Kirche in der Nähe einer Abtreibungsklinik und markiert so - auch gegen aussen - Präsenz.

England als Mutter freier Meinungsäusserung droht im Zeichen einer intoleranten political correctness seinen innersten Markenkern zu beschädigen. Das wird auf Dauer nicht gut gehen....auch bei uns nicht.

Taubenbohl 16. März 2023:

Vor der Verabschiedung des Abtreibungsgesetzes von 1967 in England und Wales wurde darüber gesprochen, die Abtreibung sicher, legal und SELTEN zu machen. Ich erinnere mich gut. Es war sehr umstritten für eine Bevölkerung, die glaubte, Abtreibung sei böse. Das Gesetz wurde eingeführt, um Abtreibungen für die „harten Fälle“ (wie Contergan) zu ermöglichen, und doch wird nach 55 Jahren mehr als 1 von 5 Schwangerschaften abgebrochen. Wo 97 Prozent der Abtreibungen aus sehr zweifelhaften Gründen der psychischen Gesundheit durchgeführt werden. Alles vom Steuerzahler bezahlt (schätzungsweise 250 Millionen Pfund) und zu 80 % von privaten kommerziellen Kliniken durchgeführt. Ein Geschäft.

Eine Schande.

Und jetzt ist Beten ein öffentliches Ärgernis.

Das historische England existiert nicht mehr.

Der Covid-Lockdown war übrigens der letzte Nagel im Sarg.

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz