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Lackner: Menschen mit Down-Syndrom "allzu oft vernachlässigt"

22. März 2023 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Bischofskonferenzvorsitzender zum Down-Syndrom-Tag: Dass vielen Betroffenen nicht einmal die Chance auf Leben gegeben wird, ist "himmelschreiende Tragödie"


Salzburg (kath.net/KAP) Menschen mit Down-Syndrom wurden in der Vergangenheit "allzu oft vernachlässigt" und ihnen wird auch heute nach wie vor mit Vorurteilen und Geringschätzung entgegengetreten. Das beklagte der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, am Dienstag in einer Aussendung anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tags (21. März).

Obwohl dank medizinischer Fortschritte und weiterentwickelter Fördermethoden vom Down-Syndrom Betroffene heutzutage ein erfülltes Leben führen könnten, sei es "eine himmelschreiende Tragödie", dass den allermeisten von ihnen nicht einmal die Chance auf das Leben selbst gegeben, so der Erzbischof; er nahm damit auf die Tatsache Bezug, dass sich viele  Eltern nach der Diagnose Down-Syndrom für eine Abtreibung entscheiden.


"Als Kirche stehen wir zu ihnen so, wie sie sind. Den Menschen mit Trisomie 21, ihren Müttern und Vätern, ihren Familien wollen wir nach unseren Möglichkeiten dabei helfen, die Herausforderungen des Lebens zu meistern", betonte der Erzbischof. "Als Christen glauben wir an einen Gott des Lebens und der Lebenden, für den jede Seele einzigartig ist." Diesen Glauben gelte es auch in der Fürsorge für diese Schwestern und Brüder und ihre Anliegen zu bezeugen, so Lackner.

Konkrete Forderungen an die Politik in Bezug auf Menschen mit Down-Syndrom hatten im Vorfeld des Down-Syndrom-Tags mehrere kirchliche Organisationen gestellt. So sprach sich der Katholische Familienverband Österreichs sich für einen Rechtsanspruch auf das 11. und 12. Schuljahr für Jugendliche mit Down-Syndrom aus. Der überkonfessionelle Verein "Aktion Leben" mahnte einen vorsichtigen Umgang mit vorgeburtlichen Untersuchungen, die vor allem auf Down-Syndrom abzielen, ein und forderte bessere Aufklärung über Tests. Die evangelische Diakonie kritisierte die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt und forderte Maßnahmen für Inklusion.

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Archivfoto Erzbischof Lackner (c) kathpress/Henning Klingen


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Lesermeinungen

SalvatoreMio 22. März 2023: Wundervoll!

@Junias: Danke für den schönen Bericht!

Väterchen Frost 22. März 2023: Kein Wort von diesem Skandal auf dem Syndoalen Weg der Sünder!

Junias 22. März 2023: Ganz ganz liebe Kinder

Meine Nachbarin hat ein nettes Mädchen mit Down Syndrom. Also diese Kleine ist ein wahres Goldstück. Sie wird dieses Jahr zur Erstkommunion gehen und kam kürzlich stolz rübergerannt um mir ihr Kleid zu zeigen. Trotz ihrer Defizite konnte sie für ihren geistigen Entwicklungsstand recht gut beschreiben, was denn Erstkommunion bedeutet. Das war klarer und wertvoller als manches Statement eines gesunden Kindes. So ein liebes Wesen kann man doch nicht töten nur weil es nicht 100 Prozent unserer Norm entspricht! Die Mutter hier fördert die Kleine aber auch derart dass sie nicht das Gefühl hat, anders zu sein.

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