kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Italienischer Bischof Crociata leitet künftig EU-Bischofskommission COMECE

23. März 2023 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Artikel versenden | Tippfehler melden


Delegierte der katholischen Bischofskonferenzen der 27 EU-Staaten wählten früheren Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz zum Nachfolger von Kardinal Hollerich


Rom/Brüssel (kath.net/KAP) Die katholische EU-Bischofskommission COMECE hat Mariano Crociata (70) zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Bischof der italienischen Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno und frühere Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz löst den Luxemburger Erzbischof Kardinal Jean-Claude Hollerich (64) ab, der sich nach fünf Jahren nicht erneut zur Verfügung stellte. Über die COMECE (Commissio Episcopatum Communitatis Europensis) mit Sitz in Brüssel führen die katholischen Bischofskonferenzen der 27 Mitgliedstaaten den Dialog mit den EU-Institutionen. Die vergangenen fünf Jahre amtierte Crociata als Erster Vizepräsident der COMECE. Er kennt also die Strukturen und Funktionsweisen aus erster Hand.

Die Wahl Crociata erfolgte bei der aktuellen Frühjahrsvollversammlung der EU-Bischofskommission in Rom. Die Delegierten der Bischofskonferenzen der 27 EU-Staaten bestimmten zugleich den französischen Erzbischof Antoine Herouard (66) sowie die Bischöfe Nuno Bras da Silva Martins (59) aus Portugal, Rimantas Norvila (65) aus Litauen und den Dänen Czeslaw Kozon (71) von der Nordischen Bischofskonferenz zu Vizepräsidenten.


Crociata kommentierte seine Wahl mit den Worten, diese Zeit sei "entscheidend für Europa und die Kirche". Einigkeit und Solidarität seien nötiger denn je. "Sie sollten uns durch die vielen Übergänge leiten, mit denen unsere Gesellschaften konfrontiert sind", sagte er.

Am Donnerstag treffen die neugewählte COMECE-Spitze und die übrigen Delegierten mit Papst Franziskus zusammen. Themen der Begegnung werden Friedensförderung, der Migrations- und Asyl-Pakt der EU sowie die Europawahlen 2024 sein. Für die Österreichische Bischofskonferenz nimmt in Vertretung von "Europabischof" Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt) der Bischof der Militärdiözese, Werner Freistetter, an der Versammlung in Rom teil.

Bischof und Islamkenner

Der neue COMECE-Vorsitzende Crociata wurde am 16. März 1953 in der Kleinstadt Castelvetrano an der Westspitze Siziliens geboren. Er studierte Theologie in Rom und empfing 1979 die Priesterweihe. Bevor er in den Pfarrdienst eintrat, wurde er 1984 mit einer Arbeit über den italienischen Gelehrten und Bischof Agostino Steuco (1496/97-1548) an der Päpstlichen Universität Gregoriana promoviert.

In seiner Heimatdiözese Mazara del Vallo und in Palermo unterrichtete Crociata Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft; er gilt als Islamkenner. Seit 2003 war er als Generalvikar der Diözese Mazara del Vallo für operative Aspekte der Diözesanleitung verantwortlich. 2007 berief Benedikt XVI. ihn zum Bischof von Noto im Süden Siziliens. Dieses Amt gab er ein Jahr später auf, als der Papst ihn zum Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz CEI ernannte.

2013 erhielt Crociata von Papst Franziskus die Leitung der Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno südöstlich von Rom. In der Italienischen Bischofskonferenz führte Crociata seit 2015 die Bildungskommission.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto Bischof Crociata (c) Cristian Gennari/Siciliani/COMECE


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

Chris2 24. März 2023: Dass Hollerich nicht mehr im Amt ist,

ist jedenfalls eine gute Nachricht. Aber er wird stattdessen ja die Weltsynode leiten. Möge die deutsche Geisterfahrt ihn und die Weltkirche warnen, dass Revolutionen nicht nur alles zerstören können, sondern sich nicht selten früher oder später auch gegen ihre Väter richten (französische, russische...).

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz