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Wenn die 'barmherzige Kirche' klagt

16. Mai 2023 in Österreich, 6 Lesermeinungen
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Laut einem Zeitungsbericht lässt die Diözese Linz wegen des schnöden Mammons jedes Jahr etwa 2600 Personen vors Gericht schleppen, weil diese die Kirchensteuer nicht zahlen


Linz (kath.net/rn)

In den österreichischen Diözesen sind fast alle Sünden erlaubt, außer man zahlt den Kirchenbeitrag nicht. Diese "Todsünde" wird von einigen österreichischen Bischöfen nicht geduldet und streng geahndet. So haben in der Diözese Linz laut einem Bericht der OÖN 2022 50.000 Menschen nicht pünktlich oder gleich gar nicht gezahlt. Erschreckend groß ist die Zahl derjeniger, die von der Diözese vors Gericht geschleppt werden, weil diese trotz Mahnungen und Vergleichsangebote nicht zahlen möchten. Dies waren laut dem Zeitungsbericht 2022 fast 2.600 Menschen, bei rund 1.600 Fällen kommt es dann sogar zur Exekution der Forderungen. Was hätte Jesus dazu gesagt?



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Lesermeinungen

northern_tropic 17. Mai 2023: @elisabetta

Eigentlich bräuchte ich als ans-Bett-gefesselter Pensionist mit einer kleinen Rente überhaupt keinen Kirchenbeitrag zu bezahlen. Seit sechs Jahren zieht die Linzer Stelle jenen kleinen Betrag von meinem Konto ein, den ich vorgeschlagen habe.
Vergangenes Jahr kündige ich das Abonnement der Linzer Kirchenzeitung wegen übertriebener Sympathie für den synodalen Weg.
Seitdem ich Ihren Kommentar gelesen habe, neige ich dazu, meine Beitragszahlung an die Beitragsstelle auszusetzen. Bin gespannt, ob sie auf Laptop, etc, den Kuckuck picken werden.

modernchrist 16. Mai 2023: Lieber Winthir,

die Kirche tritt schon dabei negativ in Erscheinung: Denn der Brief mit der angekündigten Zwangsvollstreckung kommt vom katholischen Kirchensteueramt.

elisabetta 16. Mai 2023: Pflicht- bzw. Zwangsbeitrag wofür?

In Österreich die erbärmlichen Kunstinstallationen (=Fastentücher) von Innsbruck, Klagenfurt etc. und andere Ungereimtheiten (z.B. das Agieren während der Pandemiezeit) mitfinanzieren zu müssen, ist für gläubige Katholiken ein triftiger Grund, ihre Beitragszahlung einzustellen. Es gibt genug andere Möglichkeiten, die kath. Kirche sinnvoll zu unterstützen. Der ohnehin aufgeblähte Laienapparat wird durch die verordnete Strukturreform der Diözese Linz weiter ausgebaut, werden doch künftig viele Aufgaben an Laien übertragen, die laut Kirchenrecht nur Priestern vorbehalten sind. Die Diözese maßt sich an, das Seelenheil der Menschen vom Zwangsbeitrag abhängig zu machen, indem sie ihnen die Mitgliedschaft aufkündigt wie irgendein Sportverein o.ä. Dabei hat Papst Benedikt klar und deutlich davon gesprochen, dass eine „Exkommunikation“ wegen Verweigerung der Kirchensteuer untragbar ist. Und ich denke, da liegt er richtig. Gott wird es genau so sehen.

winthir 16. Mai 2023: Die deutschen Kirchen sind da besser dran.

Da vollstreckt und Pfunden der Staat, und die Kirche tritt da gar nicht (negativ) in Erscheinung.

modernchrist 16. Mai 2023: Auch in Deutschland ist es so

dass bei Nichtzahlung mit Zwangsvollstreckung und Sperrung der Konten gedroht wird. Gerade bei Ärzten, die große Einkommen haben, aber auch große Ausgaben für Helferinnen, Praxis usw. - können Zehntausende von Euro als Kirchensteuer pro Jahr zusammenkommen. Einmal wurden plötzlich die Konten gesperrt und der Arzt konnte die Löhne nicht mehr auszahlen. Er ist sofort ausgetreten aus der Kirche. Bei einem jungen Mann wurde wegen nichtgezahlter 8,79 € die Pfändung angedroht. Der Schaden solcher Dinge ist niemals wieder gutzumachen!

Herbstlicht 16. Mai 2023: Wem dient die Kirche?

Geld regiert die Welt, so wohl auch Teile der Kirche in Österreich.
Es ist ein Unterschied, ob die katholische Kirche ihren Gläubigen reguläre Mitgliedsbeiträge abverlangt oder ob sie bei Nichtzahlung vor den Kadi zerrt. Da sollte es andere Wege der Verständigung geben.

Jesus erzählt den Jüngern das Gleichnis vom klugen Verwalter - und kommt zu dem Schluss, dass man sich zwischen Gott und Geld entscheiden muss. "Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon."
(Lukas 16,13)

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