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Katholische Kirche: Heuer österreichweit 29 Priesterweihen

27. Mai 2023 in Österreich, 3 Lesermeinungen
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Leichter Aufwärtstrend hält an - 14 der angehenden Neupriester kommen aus Ordensgemeinschaften, 19 sind im Ausland geboren - Große Priesterweihe mit neun Kandidaten am 17. Juni im Wiener Stephansdom.


Wien (kath.net/ KAP)
Einen zahlenmäßig guten Jahrgang an Neupriestern erwartet die katholische Kirche in Österreich für das Jahr 2023: Insgesamt 29 Männer, die wesentliche Teile ihrer Priesterausbildung in Österreich absolviert haben und hier auch in Zukunft seelsorgerisch tätig sein werden, erhalten laut aktuellem Informationsstand rund um das Apostelfest Peter und Paul (29. Juni) das Sakrament der Priesterweihe gespendet. Die größte Priesterweihe findet dabei am Samstag, 17. Juni um 9.30 Uhr im Wiener Stephansdom statt, wenn Kardinal Christoph Schönborn neun Kandidaten die Hände auflegen wird.

Die Priesteramtskandidaten beim Wiener Festgottesdienst kommen teils aus dem Erzbischöflichen Priesterseminar, darunter Christoph Dippl (54), Maciej Janaszak (29), Korbinian Parzinger (32), Michael Semmelmeyer (28) und Franz Vala (28). Drei weitere - Gaheris Diaz Betancourt (42), Francisco Jose Frias Meza (31) und Fernando Josue Heredia Guedez (34) - absolvierten ihre Priesterausbildung im Wiener Missionskolleg "Redemptoris Mater", zudem wird mit Markus Möslang (29) von den Brüder-Samaritern auch ein Ordensmann geweiht.

Bereits zuvor gibt es am 29. Mai um 14.30 Uhr zwei Weihen durch Bischof Benno Elbs im Feldkircher Dom. Dabei bekommen Gabriel Steiner (29) und Jakob Geier (28) das Weihesakrament gespendet. Am 11. Juni um 15 Uhr findet schließlich im steirischen Benediktinerstift St. Lambrecht die Priesterweihe von Aaron Laun (26) durch den Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer statt.

In chronologischer Reihenfolge folgt außerdem am 18. Juni um 15 Uhr die Priesterweihe des Zisterziensers Samuel Lai (30) durch Bischof Manfred Scheuer in Stift Schlierbach, sowie am 25. Juni um 15 Uhr von Markus Krill (31) im Grazer Dom durch Bischof Wilhelm Krautwaschl, während der ebenfalls im Grazer Priesterseminar ausgebildete Jean-Baptiste Iranzi (29) am 22. Juli in seiner Heimat Burundi die Weihe empfangen wird.


Drei Weihen zu "Peter und Paul"
Am traditionellen Weihetag, dem 29. Juni, gibt es drei Weihetermine: Zunächst im Salzburger Dom, wo Erzbischof Franz Lackner um 14.30 Uhr Franz Bodapati (30) aus dem Salzburger Priesterseminar und Placidus Schinagl (29) von der Erzabtei St. Peter die Hände auflegen wird. Im Linzer Mariendom weiht Bischof Manfred Scheuer in einer Festmesse um 15 Uhr Klemens Langeder (37), sowie zur gleichen Zeit auch Bischof Ägidius Zsifkovics im Eisenstädter Martinsdom Andreas Gold (41).

Auch am 1. Juli gibt es eine Priesterweihe: Tobias Höck (45) wird durch Bischof Hermann Glettler im Innsbrucker Jakobsdom um 15 Uhr geweiht. Außerdem wird am 11. Juli um 10 Uhr die Priesterweihe des Benediktiners Anselm Demattio (34) durch Bischof Scheuer in der oberösterreichischen Filialkirche Kirchberg, wohin man aufgrund der derzeitigen Renovierung der Stiftskirche Kremsmünster ausweicht, durchgeführt. Weitere für dieses Jahr vorgesehene Priesterweihen sind jene des derzeit in Wien-Rossau tätigen Giorgo Ghigo (30) von der Priesterbruderschaft der Missionare vom Hl. Karl Borromäus in Rom sowie des in Wien-Stadlau eingesetzten Salesianers Bonaventure Ifeanyichukwu Ughonu (34) in Nigeria.

Mehrere Priesterweihen gab es zudem bereits in den vergangenen Wochen. Stift Seitenstetten darf sich seit 23. April über den von Bischof Alois Schwarz geweihten Neupriester, Christoph Fischer (29), freuen, sowie auch die Karmeliten in Linz, aus deren Reihen am 30. April Peter Maria Pendl (40) von Bischof Manfred Scheuer geweiht wurde. In Stift Heiligenkreuz weihte Kardinal Christoph Schönborn am 18. Mai die Zisterzienser Eugenius Felix Lersch (38) und Leo Hector De Andres Brunete (29), sowie am 21. Mai Bischof Wilhelm Krautwaschl den Admonter Benediktiner Matthew Konieczny (32).

Nicht berücksichtigt wurden in der Aufzählung im Ausland geborene Neupriester, die zwar in Österreich geweiht werden oder wurden, nach ihrer Weihe aber in anderen Ländern tätig sind, selbst wenn sie formell einer Ordensgemeinschaft oder einem Kloster im Inland angehören. Auch für ausländische Diözesen geweihte Österreicher sind nicht erfasst.

Jünger und internationaler
Der Blick auf die Statistik der Weihekandidaten zeigt, dass zehn der 29 Neupriester in Österreich geboren wurden, wobei jeweils zwei aus Ober- und Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland stammen und jeweils einer aus Vorarlberg und Salzburg. Unter den weiteren Herkunftsnationen ist Deutschland (8) besonders stark vertreten. Zwei der Priesterkandidaten stammen aus Venezuela, jeweils einer aus Italien, Polen, Spanien, Nigeria, Burundi, USA, Mexiko, Indien und Vietnam. Sieben der Neupriester kommen aus dem Erzbischöflichen Priesterseminar Wien, je drei aus dem Missionskolleg Redemptoris Mater und dem Leopoldinum Heiligenkreuz, je zwei aus den diözesanen Seminaren in Feldkirch und Graz-Seckau und je einer aus den Seminaren Linz und Innsbruck.

Gab es in den vergangenen Jahren einen Trend zur späten Berufung, so wird der Priesterjahrgang 2023 als besonders junger in die Geschichte eingehen: Der Altersdurchschnitt beträgt 32,6 Jahre, wobei der jüngste Kandidat zum Zeitpunkt der Weihe 26, der älteste 54 Jahre alt ist. Dennoch bringen etliche der Priesteranwärter vor ihrer theologischen Laufbahn Studien und Berufserfahrungen aus anderen Bereichen mit. Die Palette reicht dabei von Universitätsabschlüssen in Geschichte, Kunstgeschichte, Zellbiologie bis zu Tätigkeiten als Maschinenbautechniker, Elektriker, Maurer und Gärtner sowie Management-Tätigkeiten in der Papierbranche.

Hoch ist wie schon in den jüngsten Jahren der Anteil der Neupriester aus Ordensgemeinschaften. Fünf der insgesamt 14 Ordensleute sind Mitglieder eines Benediktinerstiftes, vier gehören einer Zisterzienserabtei an, während aus dem Theresianischen Karmel, von den Salesianern Don Boscos, von der Gemeinschaften Brüder-Samaritern (Ordenskürzel FLUHM) sowie Apostel der Heiligen Familie (ADHF) und der Priesterbruderschaft Karl Borromäus je ein Mitglied die Priesterweihe empfängt. Speziell aus den Orden ist es theoretisch denkbar, dass im Laufe des Jahres noch weitere, derzeit nicht in der Auflistung angeführte Priesterweihen bekannt werden.

Nach Einbruch wieder Erholung
In den vergangenen 20 Jahren - von 2002 bis 2022 - wurden laut der amtlichen Kirchenstatistik der Österreichischen Bischofskonferenz 535 Männer zu Priestern geweiht. Nach Jahrgängen mit Spitzenwerten von bis zu 39 Priesterweihen (2009) nach den 2000er-Jahren war die Zahl rückläufig und erreichte 2017 und 2018 mit 15 bzw. 17 Weihen ihren Tiefpunkt. Seither verzeichnet die katholische Kirche wieder einen leichten Aufwärtstrend, mit 31 Weihen im Jahr 2020 sowie danach 20 (2021), 22 (2022) sowie heuer 29 Weihen. Die erwartete Zahl könnte sich durch kurzfristig angesetzte Priesterweihen in den Orden in der zweiten Jahreshälfte noch erhöhen.

Grundvoraussetzungen für den katholischen Priesterberuf sind der Glaube an Gott und die Bereitschaft zu einem geistlichen Leben in Gemeinschaft. Weitere Bedingungen sind Kommunikations- und Teamfähigkeit, körperliche und geistige Gesundheit, Belastbarkeit sowie die Matura oder Studienberechtigungsprüfung, die jedoch auch in den ersten beiden Jahren nachgemacht werden kann. Die Ausbildung umfasst das jeweils im Herbst beginnende integrierte propädeutische Jahr, das Priesterseminar sowie das Theologiestudium. Der erste Schritt ist ein Aufnahmegespräch beim Regens des jeweiligen Priesterseminars, für das noch bis Ende Juni Möglichkeit besteht.

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Lesermeinungen

Norbert Sch?necker 29. Mai 2023: Jubel auf niedrigem Niveau

Zu meiner Zeit als Seminarist in den 90er-Jahren gab es meistens etwa 7 - 10 Weihen allein aus dem Wiener Priesterseminar. Und schon damals wurde geklagt, dass das zu wenig sei. In Erinnerung waren damals noch die 50er-Jahre mit Jahrgängen von 20 bis 30 Neupriestern, die meisten davon unter 30 Jahre alt.

ThomasR 27. Mai 2023: Eher schlechtes Omen dagegen aus München

bei der heutigen Diakonatsweihe ( 1 Diakon ! für Bistum in dieser Größe! Der Mann ist super aber trotzdem es gibt in München nur 1 neugeweihten Diakon)
hat man sich entschieden, die bindenden Vorschriften von Redemptionis sacramnetum Nr. 93 vom heiligen Ppast Johannes Paul II über die Austeilung der Kommunion mit der Kommunionpatene (gilt sowohl bei der Hand - als auch Mundkommunion) nicht anzuwenden.
(Ein Edictum von Kard Marx über andere Tradition in München ist mir nicht bekannt)
Es ist übrigens üblich auch bei allen Münchner Pfarrereien (bis auf eine) Damit bleiben auch Ministrantenknaben von Teilnahme an der Austeilung des Leibes des Herren ausgeschlossen- es ist auch eine sehr wichtige Funktion für Ministrantenknaben- und Ort des Berufungsapostolates(Heilige Messe ist auch das wichtigste Ort des Berufungsapostolates)
Quo vadis ecclesiae monacensis?
Ausgerechnet eine Strategie auf bessere Zeiten zu warten(und z.B.zu fromme Bewerber abzulehnen) erwies sich in München als falsch.

SalvatoreMio 27. Mai 2023: Wunderbare Hoffnungszeichen!

Wenn jemand sich aus Liebe mit Leib und Seele in den Dienst Christi begibt: gibt es Schöneres, Größeres? Ich glaube nicht. Eine solche Person sollte den Weg nur beginnen, wenn sie dazu eine Berufung verspürt hat. Dieser Berufung dann lebenslang treu bleiben, erfordert viel Reife. Danken wir dem Herrn für alle diese Priester, die ihr ehrliches JA sagen zur ausdrücklichen Nachfolge Christi. Und begleiten wir sie auf ihrem Weg im Gebet. Überall lauern Verführungen, wie wir es traurigerweise auch bei so vielen Ehen sehen.

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