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7. Juli 2023 in Familie, 4 Lesermeinungen
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Stellungnahme zu Vorschlägen zur gleichgeschlechtlichen Ehe: „Woher nimmt unsere Gesellschaft den riskanten Mut, zukünftigen Kindern das Recht zu verweigern, ihre Mutter und ihren Vater zu haben und sie zu kennen?“
Velehrad (kath.net) Am ersten Tag der 136. Plenarsitzung in Velehrad, dem 5. Juli 2023, gaben die tschechischen und mährischen Bischöfe eine gemeinsame Erklärung zu aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen ab, die die Familie, die Ehe und die sogenannte Istanbul-Konvention betreffen. kath.net dokumentiert den Text in eigener Übersetzung in voller Länge – Arbeitsübersetzung © kath.net
Im Hinblick auf die aktuelle öffentliche Diskussion zu einigen Aspekten von Ehe und Familie möchten wir Sie daran erinnern, dass wir am 13. Mai 2018 eine Hirtennote zum Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt herausgegeben haben, kurz Istanbul-Konvention genannt, (1) und wir begründeten anschließend diese Meinung ausführlich in einem von Vertretern verschiedener christlicher Kirchen unterzeichneten Text.
Unsere Meinung ändert sich hierzu nicht. Wir glauben, dass es sich bei der Konvention um ein Dokument handelt, das für Länder wie die Tschechische Republik weder notwendig noch nützlich ist. Im Gegenteil: Sie degradiert die Beziehung zwischen Mann und Frau zu einem antagonistischen Machtmaß und relativiert programmatisch die Werte der europäischen Kultur und deren Weitergabe an zukünftige Generationen. Wir nehmen wahr, dass die Konvention dem schleichenden Eindringen der Gender-Ideologie in die Gesellschaft dient, die Papst Franziskus immer wieder als „eine der gefährlichsten ideologischen Kolonisierungen“ bezeichnet.
Mit Sorge beobachten wir auch die Bemühungen, gleichgeschlechtliche Beziehungen als „Ehe“ zu legalisieren, und danken den Gesetzgebern, die eine solche Regelung ablehnen. Die Ehe basiert auf der treuen Verbindung von Mann und Frau, die für die Aufnahme von Kindern offen ist und als solche die Unterstützung des Staates genießt. Eine harmonische Familie aus Vater und Mutter ist die beste Umgebung für die Kindererziehung.
Woher nimmt unsere Gesellschaft den riskanten Mut, zukünftigen Kindern das Recht zu verweigern, ihre Mutter und ihren Vater zu haben und sie zu kennen? Ist das nicht eine neue Art von Gewalt gegen Kinder? Wir stimmen mit Papst Franziskus darin überein, dass die Schwächung der Familie, die auf der untrennbaren Verbindung von Mann und Frau basiert, und ihre rechtliche Dekonstruktion der Gesellschaft den Menschen nicht nützt und ihre Entwicklung behindert. Es gibt keinen Grund, eine – auch nur entfernte – Ähnlichkeit oder Analogie zwischen homosexuellen Partnerschaften und Gottes Plan für Ehe und Familie herzustellen.
Die Bischöfe von Böhmen, Mähren und Schlesien
Velehrad, 5. Juli 2023
Die Erklärung der Tschechischen katholischen Bischofskonferenz im Original: Prohlášení ČBK k aktuálnímu dění ohledně manželství a rodiny
Foto der tschechischen Bischöfe bei ihrer aktuellen Vollversammlung in Velehrad (c) Tschechische Bischofskonferenz
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Taubenbohl 8. Juli 2023:
Wer könnte gegen den Schutz von Frauen sein? Die Istanbul-Konvention tut genau das. Wenn Sie Probleme mit der Konvention haben, sind Sie sicherlich frauenfeindlich ... zumindest ein wenig.
Lesen Sie die Radikalität des Textes....die Schutzmaßnahmen gelten für die Geschlechterkategorien Frau und LGBTQ (und Migranten) und nicht für Männer, die nicht LGBT oder Migranten sind.
Es bedarf einer Gesetzgebung, um die Genderrmerkmale gesetzlich zu verankern. Eine neue Anthropologie. Frauen werden umdefiniert nach Gender und nicht Geschlecht...und da ist der Haken.
Das ist die heimtückische Natur der Istanbul-Konvention.
Hintertür-Social-Engineering.
Familienvater 7. Juli 2023: Tschechien II
FORTSETZUNG: Was ich dagegen selbst etwas fragwürdig finde, ist der Widerstand einiger konservativer Katholiken in Tschechien, und auch der Bischofskonferenz, gegen die sog. Istanbul-Konvention. Est ist zwar wahr, dass die Istanbul-Konvention mit dem Begriff Gender operiert und dass in ihr an einigen Stellen ein Verständnis des Verhältnisses von Mann und Frau als ein ewiger Machtkampf der Geschlechter zum Ausdruck kommt (darin ist der Text sicherlich von radikal-feministischen Auffassungen und von der Gender-Ideologie beeinflusst). Es scheint mit aber nicht, dass dieser Aspekt so sehr im Vordergrund stehen würde, als dass man deswegen auf die Barrikaden steigen müsste. Vielmehr frage ich mich, ob der konservativ-katholische Widerstand gegen die Istanbul-Konvention nicht letztendlich der Kirche in Tschechien schadet (im Unterschied zum Widerstand gegen die Homo-Ehe, denn hier setzt sich die Kirche letztendlich für die Schwächsten, die Kinder, und ihr Recht auf Vater und Mutter ein.)
Familienvater 7. Juli 2023: Tschechien I
Als Prager erfahre ich von dieser Erklärung aus kath.net. Vielen Dank liebes kath.net Team. Ich bin den tschechischen Bischöfen für diese Stellungnahme dankbar. Besonders folgender Satz trifft den Nagel auf den Kopf: "Woher nimmt unsere Gesellschaft den riskanten Mut, zukünftigen Kindern das Recht zu verweigern, ihre Mutter und ihren Vater zu haben und sie zu kennen? Ist das nicht eine neue Art von Gewalt gegen Kinder?" Leider gibt es in Tschechien mittlerweile auch unter katholischen Christen viele, die meinen, die Homo-Ehe sei ein "Menschenrecht" und keinen Grund sehen, warum sie nicht eingeführte werden sollte; ebenso gibt es katholische Politiker, die die Einführung der Homo-Ehe aktiv (und emotional engagiert) unterstützen (am meisten die Parlamentsvorsitzende Markéta Pekarová Adamová). FORTSETZUNG FOLGT
gebsy 7. Juli 2023: Einigkeit in der Wahrheit;
da kann die Gnade Gottes reichlich fließen.
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