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3. August 2023 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Sein Amtsnachfolger Bischof Scharfenberger stellte jetzt in einem Statement eigens fest: „Bischof Hubbard bleibt ein pensionierter Bischof der römisch-katholischen Kirche und kann daher keine Ehe eingehen“.
Albany (kath.net/pl) Der emeritierte Bischof von Albany, Hubbard, hat standesamtlich geheiratet. Der 84-Jährige hatte zuvor beim Vatikan seine Laisierung beantragt, diese wurde ihm allerdings verweigert. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Vertuschung und eigenem Begehen sexuellen Missbrauchs. Sein Nachfolger im Amt als Bischof von Albany, Edward Scharfenberger, stellte nach Bekanntwerden der zivilrechtlichen Heirat in einem Statement eigens fest: „Bischof Hubbard bleibt ein pensionierter Bischof der römisch-katholischen Kirche und kann daher keine Ehe eingehen“, auch wenn es ihm seit geraumer Zeit untersagt ist, sich als Priester zu präsentieren oder die Sakramente öffentlich zu spenden.
Hubbard seinerseits erläuterte am 1. August, dass er auf seine Bitte um Laisierung ermutigt worden sei, „geduldig und im Gebet zu warten und mich weiterhin vom Dienst in der Öffentlichkeit zu enthalten, bis die sieben zivilrechtlichen Verfahren gegen mich wegen angeblichem sexuellen Fehlverhalten entschieden worden ist“. Angesichts seines Alters habe er allerdings nun nicht weiterhin warten wollen. Denn er habe sich „in eine wunderbare Frau verliebt“, diese habe „mir sehr geholfen und sich um mich gekümmert, weil sie Vertrauen in mich setzt“. Sie sei „eine liebevolle und hilfreiche Begleiterin auf dieser Reise“. Um wen es sich bei dieser Frau handelt, gab Hubbard nicht bekannt.
Howard J. Hubbard leitete die Diözese Albany (US-Bundesstaat New York) von 1977 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2014 und trägt den Titel eines emeritierten Bischofs. In einem Gastbeitrag in der nichtkirchlichen New Yorker Tageszeitung „Times Union“ hatte er 2021 eingeräumt, dass er in seiner Amtszeit nicht korrekt mit Missbrauchsvorwürfen gegen Priester umgegangen war. Weiteren Medienberichten zufolge ermittelt der Vatikan gegen ihn wegen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs, die er 1977 begangen haben soll, kurz nach seiner Bischofsweihe. Einige Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs gegen ihn wurden inzwischen aber als haltlos zurückgewiesen.
US-amerikanischen Medienberichten hatte Hubbard in seiner Amtszeit den Ruf als liberal eingestellter Bischof. So unterstützte er bsp. in Fragen der sozialen Gerechtigkeit und unterstützte beispielsweise ein Programm, das intravenösen Drogenkonsumenten saubere Spritzen zur Verfügung stellte. Immerhin engagierte er sich aber auch gegen die Eröffnung von Abtreibungseinrichtungen. Als er Bischof wurde, verkaufte er Albanys Bischofsresidenz und verzichtete auf Dienstwagen und Chauffeur. Ab 1992 lebte er in einem kleinen, bescheidenen Backsteingebäude gegenüber der Kathedrale von Albany. Auch bezog er offenbar nur ein Gehalt, das einem Priester mit ähnlich langer Dienstzeit vergleichbar war. Hubbard war in das Vatikansekretariat für Nichtchristen (inzwischen: Dikasterium für den Interreligiösen Dialog) berufen worden. Auf der Ebene der US-amerikanischen Bischofskonferenz war er eine Zeitlang der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Gerechtigkeit und Frieden und arbeitete noch in anderen Ausschüssen der USCCB mit.
Foto Bischof Hubbard noch vor seiner Suspendierung (c) Diözese Albany
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Richelius 3. August 2023:
Das klingt für mich nach einem Totalversagen der Priesterseelsorge. Das habe ich schon häufiger erlebt; mit unterschiedlichem Ausgang.
Da wird ein Priester angeschossen (ob zu Recht, oder nicht spielt jetzt keine Rolle), dann läßt man ihn mit seinen Sorgen und Nöten hängen, dann kommen Zweifel an der Berufung und dann folgt irgendeine Dummheit.
Elias23 3. August 2023: Paddel: Priester .. seinem Wort treu .. als Ehemann auch nicht ..
Es gibt ein Beispiel aus unserer Stadt: zugezogen vor vielen Jahren ist ein ehemaliger Katholischer Pfarrer mit seiner Frau. Ich kenne ihn nicht persönlich sondern es gab kürzlich in der Tageszeitung ein Interview mit ihm. Vor fast 20 Jahren hat er das Priesteramt niedergelegt weil er sich in eine Frau verliebt hat. Um Abstand zu gewinnen, ist er mit seiner (schwangeren) Ehefrau weg aus der ehemaligen Gemeinde gezogen und hat dazu noch den Namen seiner Frau angenommen. Verständnis fand er bei seinen Mitbrüdern, dem Bischof und seiner Gemeinde. Dort war man sehr traurig dass ein so guter Pfarrer vor die Wahl gestellt wurde: Frau oder Kirche. Die alte Gemeinde hat nach wie vor Kontakt zu ihm und kürzlich waren 2 Busse mit Gemeindemitgliedern ihn besuchen gekommen. (das hatte ich auch in der Tageszeitung gelesen).
Paddel 3. August 2023: Wunderbare Frau...
Für einen Priester sollte es lediglich die dreimal wunderbare Frau geben, und sich in diese restlos verlieben. Dann hätte keine noch so wunderbare Frau eine Chance. Durch die Frau kam der Fall und durch die Frau die Rettung. Manchmal denke ich, dass das immer noch so ist. Dass Priester Männer sind und sich zum weiblichen Geschlecht hingezogen fühlen ist ja sogar gesund, aber ein Mann sollte seinem Wort treu bleiben. Kann er es als Priester nicht, kann er es auch als Ehemann nicht. Ein Priester verpspricht die Ehelosigkeit mit allen Konsequenzen auf ewig. Bin überzeugt, dass sowohl das Priester- als auch das Ehesakrament zur Treue befähigt, sofern die Betroffenen den Gnadenstrom in ihre Herzen fließen lassen können. Sprich regelmäßig ehrlich und gewissenhaft beichten und eine lebendige, kindliche Gottesbeziehung pflegen.
lakota 3. August 2023: Armer Bischof -
in diesem Alter sollte er sich lieber auf die Begegnung mit seinem Herrn und Gott vorbereiten, statt noch in seinen letzten Tagen seinem Gelübde untreu zu werden und zu "heiraten".
Ron DeSanctimoniuos 3. August 2023:
Da werden solche Fälle und Mißetaten total verschlafen die der Heiligen Kirche immens schaden. Lieber kümmert man sich um angebliche Mißbrauchsopfer, die heutzutage wie Pilze aus dem Boden schießen (Trittbrettfahrer?)
Metzgermeister 3. August 2023:
Vielleicht erlebt dieser "Priester" ja noch seine katholische Trauung, wenn alles weiter so den Bach runter geht.
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