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7. November 2023 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Der kanadische Psychologe Jordan Peterson sprach bei der ARC-Konferenz in London über die Notwendigkeit, Opfer zu bringen und alles zu geben. Von Petra Knapp.
London (kath.net / pk) Was ist es, das du dieser Welt geben kannst, wenn du alles schenkst, was du hast? Herausfordernde Fragen und mutige Antworten gab der kanadische Psychologe Jordan Peterson Ende Oktober bei einer internationalen Konferenz in London, veranstaltet von der „Alliance for Responsible Citizenship“ (ARC), deren Mitbegründer Peterson ist.
„Wir können uns erinnern, wer wir eigentlich sind! Genau dafür ist diese Konferenz da, um Menschen daran zu erinnern, ihr seid Männer und Frauen, Individuen, nach dem Abbild Gottes geschaffen, die ewig den Hügel hinauf stolpern zum Jerusalem, der leuchtenden Stadt auf dem Hügel“, sagte Jordan in einer emotionalen Rede vor rund 1500 Teilnehmern.
Dies sei weder primitiver Aberglaube noch Opium fürs Volk, sondern der Ruf nach göttlicher Verantwortung. Er appellierte an alle, darüber nachzudenken, was ihr Beitrag für diese Welt sein könnte. Wenn genügend Menschen dies begreifen und umsetzen würden, wäre „nichts unmöglich“ und es gebe keinen Grund für Pessimismus.
„Wir befinden uns mitten in einem sogenannten Kulturkrieg“, stellte der Psychologe und Buchautor fest. „Es ist ein psychologisches und soziales Minenfeld. Während dieser Konferenz versuchen wir, einen Weg durch dieses Minenfeld zu bahnen.“ Die zwei Hauptthemen der Konferenz seien Glaube und Verantwortung, sagte er in seiner Eröffnungsworten.
„Glaube ist die Art von Mut, die es einem erlaubt, die Möglichkeiten der Zukunft mit offenen Armen anzunehmen“, formulierte er. Es brauche „eine Vision, die uns versorgt mit Hoffnung und Sicherheit“. Identität sei die „richtige Vereinigung von Glaube und Verantwortung“. Eine Gesellschaft, die geprägt ist von Konflikten darüber, was Identität eigentlich ist, brauche eine „Gegenposition, die gut entwickelt“ ist.
Er griff die biblische Erzählung von Abraham auf, der von Gott herausgerufen werde aus einem infantilen, hedonistischen Lebensstil. Peterson: „Wir sind nicht für die bloße unmittelbare Befriedigung unserer Grundbedürfnisse geschaffen, sondern dafür, in die Welt hinauszugehen und uns den Vielschichtigkeiten der katastrophalen Zukunft mit einem gewissen Grad an Noblesse und Mut zu stellen, die Welt auf unsere Schultern zu stemmen und uns den Berg hinauf zu kämpfen, und genau in diesem Kampf entsteht der Sinn des Lebens.“
Wenn ein Mensch zu einem sage „Was du für mich getan hast, hat wirklich was bedeutet“, dann trage einen das über schwere Zeiten hinweg; einfach die bloße Tatsache, dass dieses Opfer, das du in Beziehungen zu anderen gebracht hast, etwas bewirkt hat, bemerkte der Psychologe. „Die Last der Verantwortung ist keine Last, es ist die größte Gelegenheit, die du haben kannst.“
Unser Leben funktioniere nur, indem ununterbrochen Opfer gebracht werden zugunsten eines höheren Ziels. Das Problem sei, dass jungen Menschen das nicht mehr beigebracht werde, kritisierte Peterson. Psychologen hätten in den letzten 20 Jahren entdeckt, dass ein permanentes Um-sich-selber-Kreisen immer einhergehe mit einem Sich-schlecht-Fühlen. Wenn wir jungen Menschen beibringen, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen und nicht anderen zu dienen, dann fördern wir ihr Unglück, betonte der Psychologe.
Die ""Alliance for Responsible Citizenship" (ARC) hatte Ende Oktober 2023 zu einer ersten weltweiten Konferenz in London eingeladen. Drei Tage lang diskutierten bürgerlich-konservative und liberale Denker, Wissenschaftler, Politiker und Kulturschaffende über Auswege aus der Krise des Westens. Hauptinitiator ist der kanadische Psychologe und Buchautor Jordan Peterson. Die Konferenz wurde unter anderem von der österreichischen Nationalratsabgeordneten Gudrun Kugler mitorganisiert.
VIDEO: The most inspiring speech Jordan Peterson has ever given - YouTube
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early bird 8. November 2023: Wunderschön....
Diese Worte vom Sinn des Lebens berühren mich sehr, wunderschön und edel. Danke für den Bericht.
Karlmaria 7. November 2023: Gebet und Opfer gehören voll zusammen
Genau wie Beichte und Kommunion nicht voneinander getrennt werden können. Jetzt sind gerade die acht Tage nach Allerseelen an denen jeder Gläubige aufgefordert ist täglich auf den Friedhof zu gehen und den Ablass für die Armen Seelen zu gewinnen nach den üblichen Bedingungen der Kirche. Diese Wahrheit zu vernachlässigen ist auch einer der Gründe weshalb es für Priester ziemlich leicht ist sich ein längeres Fegefeuer einzuhandeln. Das ist ein kleines Opfer weil man sich aufraffen muss um auf den Friedhof zu gehen und ein bisschen zu beten und die Kommunion zu empfangen und die anderen Ablasswerke wie die Beichte innerhalb von zwei Wochen. Die Armen Seelen geben ja viel mehr zurück als wir mit dieser kleinen Aktion investieren. Es gibt ja immer wieder die Frage wie überwindet man die Laster und ständig wieder kommenden Sünden. Da ist die Antwort ganz klar: Indem man für die Armen Seelen betet und die Armen Seelen um ihren Beistand und um ihre Fürbitte bittet!
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