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22. Dezember 2023 in Deutschland, 42 Lesermeinungen
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Druck auf Deutsche Bischöfe steigt - Bundestagsabgeordnete Pilsinger: Schafft die Kirchensteuer ab! - Das öffentliche Bild der katholischen Kirche in Deutschland geprägt von "Reichtum, Dekadenz und Missbrauch" - BILD-Umfrage: 90 % für Abschaffung
München (kath.net)
Der deutsche Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger (CSU) verlangt in einem Brief an den Chef der deutschen Bischofskonferenz die Abschaffung der Kirchensteuer und wirft den Deutschen Bischöfen vor, dass es diesen nur um Macht und um Geld gehe, der Glaube an Jesus sei ihnen egal. Dies berichtet BILD. In dem Brief an Bischof Bätzing schreibt der junge Politiker "Personalnot, Kirchenaustritte und Intransparenz sind leidvolle Gegenwart und erwecken gar den Eindruck einer kränkelnden Institution." Das öffentliche Bild der katholischen Kirche in Deutschland sei hingegen geprägt von "Reichtum, Dekadenz und Missbrauch". Er stelle sich die Frage, wieso nicht zurück zu den wesentlichen Lehren des Evangeliums? "Es braucht freilich Mut, die glorreiche Mutter Kirche wieder zu einer 'armen Kirche' werden zu lassen, die nicht durch finanzielle Mittel, sondern durch ihren Glauben und ihre Hingabe an die Lehren Christi reich ist." In einer BILD-Umfrage, die derzeit durchgeführt wird, fordern übrigens mehr als 90 % die Abschaffung der Kirchensteuer.
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lakota 23. Dezember 2023: @BernadetteS
Liebe BernadetteS, es ist schön, daß Sie dieses Waisenhaus in Thailand unterstützen! Ja, ich habe da auch ein paar Projekte, die mir am Herzen liegen.
Was die Kirchensteuer angeht, würde ich wirklich noch mehr geben, als das, was mir jetzt zwangsweise abgeknöpft wird, wenn ich wählen könnte wohin es geht.
Für gute Priesterseminare wie Wigratzbad z.Bsp. wäre mir das Geld nicht zu schade, für so antikatholische synodale Wege, ZDK oder BDKJ schon.
ThomasR 22. Dezember 2023: @chorbisch nochmals Kloster Reutberg
ohne daß sich die Gläubigen nach Rom gewandt haben (und ohne daß auch dank von kath.net das Thema von Kloster Reutberg weltweit bekannt geworden ist) wäre Kloster Reutberg ähnlich Altomünster durch München zerschlagen, Ordensschwestern über andere Klöstern verteilt und Kloster kein Gebetsort der Kirche mehr .
Münchner Ordinariat schweigt seit Enteignung von Kloster Altomünster über Verbleib der Baugrundstücke der Schwestern im Sandgrubenfeld. (Kloster Reutberg verfügt auch über einen sehr umfangreichen Landbesitz im Millionenwert) Es sind Fakten die Rom nicht bekannt waren
Für München ist Hilfe aus Rom in meinen Augen lebenswichtig - diesen Weg zeigte uns unser geliebter Kardinal Döpfner (RIP) - bevor er Priesterseminar in Freising zerschlug,ließ er dortige Theologische Hochschule durch Rom schließen.
ThomasR 22. Dezember 2023: @Gandalf
solche Entwicklungen wie bei Communaute St.Martin (um 160 Priester und um 100Seminaristen in einem Priesterseminar für 3 kleine Diözesen)sind in Deutschland meistens unerwünscht (communaute st Martin realisiert konsequen die Prämissen von Vaticanum II: im Priesterseminar wird täglich ganzes Stundengebet der Kirche teils in Latein, außer Lesungen-Pflichttermin für alle Seminaristen gebetet, die Heilige Messe, außer Lesungen und Presidigt im Priesterseminar gelesen nicht cum populo sondern versus Christo-)
Die Priesterausbildung in Deutschland scheint unter den falschen Interprätation des letzten Konzils am Meisten zu leiden- es war auch Idee von Kardinal Döpfner (realisiert in Freising) Priesterausbildung zu zerstreuen.
Die Realisierung der Prämissen des letzten Priesterjahres und Pfarrer von Ars als Vorbild auf der Ebene von meisten Priesterseminaren nicht erkennbar.Und ohne Priester wird es keine Heilige Messe geben=> Kirchen bleiben leer
ThomasR 22. Dezember 2023: @chorbisch
die Spitze des Münchner Ordinariates besteht aus Ordinariatsratmitgieder (es wurde zusätzliches bürokratisches Gremium ins Leben gerufen Ordinariatsrat- allein Ordinariat reicht inzwischen nicht mehr)
Es kann nicht so sein, daß Millionen EUR ins Budget des Diözesanmuseums jährlich fließen und dazu mehrere Mio auf einmal z.B: um 20?30?40? und zwei Jahre nach einer Museumsanierung (für 30 Mio EUR?) die Profanierung vo einer ersten Pfarrkirche wie in München angesagt wird, weil angeblich in der Zukunft das Geld fehlen wird
Das Feiern der Heiligen Messe und der Sakramente der Kirche mit einer gemeinde in einem geweihten Gotteshaus ist Hauptgeschäft der Kirche
Museumbetrieb ist wenns überhaupt Nebengeschäft.
Ich würde die meisten Kunstwerke wieder an die Gemeinden vergeben damit auch normale Kichenbesucher z.B. mit schönen barocken Bildern wieder KOntakt haben und Heilige Messe mit schönen Paramenten gefeiert wird. Auch im MÜnchen gibt es potthäßliche Kirchen die mit Kunst schön seien
BernadetteS 22. Dezember 2023: Das klingt wundervoll lakota, dass sie statt Kirchensteuer sogar einen höheren Betrag
freiwillig selber an ausgesuchte Institutionen zahlen würden. Wir spenden seit Jahren stets zu Weihnachten an eine Institution oder Spendenkampagne die sich um ein für uns wichtiges Thema kümmert. Das muss nicht zwangsläufig eine katholische Organisation sein. Letztes Jahr ging unsere Spende nach Thailand an ein Waisenhaus das eine junge Frau aus dem Freundeskreis meiner Tochter auf die Beine gestellt hat. Dort wurde Geld für eine Schule benötigt.
BernadetteS 22. Dezember 2023: Das klingt wundervoll lakota,
BernadetteS 22. Dezember 2023: Das ist mein Fehler Siri - ich habe es falsch geschrieben. Der Pfarrer hat gleich zu Beginn
darauf hingewiesen, dass die Protestantin „nur“ TaufZeuge und nicht TaufPatin sein kann. Das hat aber in der Praxis/ in der Beziehung zu der jungen Dame und meines inzwischen älter gewordenem Enkelkind keine Auswirkungen. Weder die katholische Taufpatin noch die protestantische Taufzeugin bringen sich im Bezug auf religiöse Unterweisung bei ihm ein. Meine Tochter und mein Schwiegersohn überlassen uns als Großeltern die „Grund-Unterweisung“ des Kleinen im Bezug auf Religion. Sie selber sind kurz nach der Taufe ausgetreten; wohl auch etwas aus Trotz weil der Pfarrer bei der Taufe immer Andeutungen machte, dass sie nicht kirchlich verheiratet seien und er das jetzt doch gleich im Anschluss in einer kleinen Zeremonie machen könnte.
chorbisch 22. Dezember 2023: @ ThomasR
Bitte korrigieren Sie mich gegebenenfalls, aber meines Wissens wird das Gehalt von Kardinal Marx, und vieler anderer Bischöfe aus allgemeinen Steuermitteln bezahlt.
Und was soll mit den teilweise ja sehr wertvollen und unersetzlichen Kunstwerken in den Diözesanmuseen geschehen? Verrotten lassen, oder in einem großen "Räumungsverkauf" den einschlägigen Auktionshäuswern in Kommission geben, worauf die Stücke dann in Privatsammlungen verschwinden?
Ich finde es auch sehr schade und einen Verkust, wenn eine Kirche profaniert, oder gar abgerissen wird, aber wenn sie doch leerstehen und nur Kosten verursachen?
"Rom" ist da wohl der falsche Ansprechpartner. Nicht nur wegen des jetzigen Papstes, sondern, weil man dort genug historische Bauwerke zu unterhalten hat, und froh ist, wenn ein Kardinal oder ein Prälat eines bewohnt (ist jetzt KEINE Ironie), weil leerstehende Häuser immer eher verkommen.
lakota 22. Dezember 2023: @Joachim Heimerl
Was @HeikeStir nicht bedenkt:
Wenn ich keine Kirchensteuer mehr bezahlen müsste, würde ich diesen Betrag sogar noch aufstocken für einen guten Priester, eine gute Kirchengemeinde oder ein gutkatholisches Krankenhaus!
Es geht MIR nicht ums Geld, sondern WO es landet!
jabberwocky 22. Dezember 2023: @ThomasR
Die Mißstände in Deutschland nach Rom melden? Die Briefmarke können Sie sich sparen. Warum?
Der angebliche „Papst der Armut und Einfachheit“, Papst Franziskus, hätte längst in Deutschland eingreifen können. Stattdessen beruft er den (meiner Ansicht nach) wirklichen Protzbischof von Deutschland, Kardinal Marx, in seinen engsten Beraterkreis. Und wir wissen ja: Rom ist klamm. Da kommt das Geld aus Deutschland gerade recht. Pecunia non olet…..
Joachim Heimerl 22. Dezember 2023: Wissen Sie, heikostier, es ist nie sehr gut, wenn man persönlich wird.
Aber ich darf Ihnen sagen: Nicht alle Priester werden aus Kirchensteuermitteln bezahlt, dazu zählen z.B. Lehrer, Hochschullehrer, Ärzte - die Bandbreite ist relativ groß und vielschichtig. - Die Überzahl der Priester wird übrigens nicht aus der Kirchensteuer bezahlt - weil es sie weltweit nirgendwo gibt. Hinzufügen möchte ich: Der "Kirchenaustritt" wird außerhalb von D, Ö, CH von keinem Bistum der Welt als solcher anerkannt - das sagt eigentlich alles!
ThomasR 22. Dezember 2023: wenn in Bistümern den Diözesanmuseen aus Kirchensteuereinnahmen
Budgets in Millionenhöhe gewährt werden
und gleichzeitig Pfarrkirchen profaniert und abgerissen werden, dann haben wir mit Zweckentfremdung der Kirchensteuereinnahmen zu tun.
Solche Fälle sind dringendst Rom insbesoneder der Bischofskongreagtion zwecks Überprüfung mitzuteilen da die Lage von den Funktionären auch anderweitig dargestelt wird.
Forderung des Priestermangels statt Priesternachwuchses ist auch eine eher typisch deutsche Angelegenheit.
ThomasR 22. Dezember 2023: für Gehalt wie an der Spitze des Ordinariates in München
würde ich auch
1) sich für Kirchensteuer einsetzen ,
2) alles und alle bedingungslos segnen lassen,
3) Dr. Käßmann zur Kardinalin der Herzen ernennen,
usw.
jabberwocky 22. Dezember 2023: Werter @Vox coelestis
Ja, ich weiß. Die DBK hat sogar eine entsprechende Verlautbarung von Papst B16 mißachtet, wonach ein Austritt aus der Körperschaft öffentlichen Rechts eben nicht den automatischen Austritt aus der Kirche bedeutet. Da haben Sie schon recht.
Dennoch ist man Mitglied der Kirche durch die Taufe, und es ist die Frage, ob die Sonderregelungen der DBK im Himmel Gültigkeit haben. Gott sieht auf das Herz. Es besteht ja ein erheblicher Unterschied z.B. zwischen einem Austritt aus Geiz und einem Austritt aus Gewissensnot. Ich bin zwar nicht ausgetreten und betrachte die Kirchensteuer ähnlich wie z.B. die GEZ-Propagandasteuer und überhaupt die viel zu hohe Steuerbelastung in Deutschland. Würde ich aber austreten, dann wäre ich ganz entspannt, denn ich weiß, daß man diese Angelegenheit gut in die Hände Gottes legen kann, der die Motivationen zu diesem Schritt richtig gewichten und einordnen wird. Ich wünsche Ihnen alles Gute: Die JÜNGER nannte man in Antiochia zum ersten Mal Christen(Apg). ;-)
modernchrist 22. Dezember 2023: Der Vorteil einer Abschaffung dieser Zwangsabgabe
wäre ja gerade, dass es nicht mehr der problematischen Kirchenaustritte mit ihren angedrohten Folgen bedürfen würde, um diese Abgabe nicht mehr zu leisten! Die Interpretation als Mitgliedsbeitrag ist auch sehr dürftig: Ich werde Mitglied durch die Taufe!! Nicht durch das Zahlen von Geld! All die wg. Geld Austrittswilligen wären normal weiter Mitglied der Kirche, ihre Kinder kämen in den Reli-Unterricht; echter Austritt wäre dann echter Austritt - dann freiwillig ja auch ohne Anspruch auf Lebenswendemaßnahmen durch Priester usw. Die ganzen Sorgen wegen eines evtl. Austritts müssten wir uns nicht mehr machen.
Sol 22. Dezember 2023: Problem Zweckentfremdung
Nicht die Zahlung der Kirchensteuer ist das Problem sondern deren Zweckentfremdung. Dies gilt gleichermaßen für die Steuern, die wir an den Staat zahlen. Hier können aus meiner Sicht (angefangen bei der CO2-Steuer)auch einige Steuern abgeschafft werden. Herr Pilsinger mahnt eine "arme Kirche" an. Dies haben unsere Politiker bezogen auf unseren Staat mit einer Staatsverschuldung von 2,454 Billionnen € schon geschafft.
Siri 22. Dezember 2023: @BernadetteS:
Can. 874, § 2: "Ein Getaufter, der einer nichtkatholischen kirchlichen Gemeinschaft angehört, darf nur zusammen mit einem katholischen Paten, und zwar nur als Taufzeuge [sic!], zugelassen werden."
Das sagen allerdings Priester so kaum, entweder, weil sie es selbst falsch gelernt haben oder weil sie Angst haben, dass die Protestanten, die dann (nur) Taufzeugen werden, sich diskriminiert fühlen.
Siri 22. Dezember 2023: Kirchenaustritt
Ich habe meinen Austritt aus der "römisch katholischen Glaubensgemeinschaft", hinzugefügt habe ich "KdöR", vor der staatlichen Stelle erklärt. Nur um die Kirchensteuer nicht weiter an das Bistum zahlen zu müssen. Dem Pfarrer habe ich geschrieben, dass ich weiterhin glaube, was die katholische Kirche im Katechismus lehrt, und dementsprechend weiter zur Glaubensgemeinschaft gehören, lediglich kein Geld dem Bistum zahlen will. Sollte mir deswegen irgendeine kirchliche Maßnahme verweigert werden, würde ich mich bei allen kirchlichen Instanzen dagegen wehren. In Rom sind nach Informationen der Tagespost (Artikel vom 26.2.2020) ja auch bereits mehrere Beschwerden gegen das absurde Dekret der DBK aus dem Jahr 2012 anhängig. Notfalls erkläre ich halt offiziell vor der Taufe eines Patenkindes meinen Wiedereintritt und am Tag danach wieder meinen Austritt.
Canisi 22. Dezember 2023: Steuer oder Mitgliedsbeitrag?
Wie der Vorsitzende der Dt. Bischofskonferenz heute im TV sagte, handelt es sich nicht ja eigentlich gar nicht um eine Steuer sondern eher um einen Mitgliedsbeitrag! Allein diese Aussage schreit zum Himmel. Wären die Priester in Deutschland auf Spenden angewiesen, müsste zwangsweise auch deren Engagement deutlich zunehmen, damit sie ein Auskommen hätten. Aber dank Kirchensteuer hat der Klerus viel mehr als nur ein Auskommen. Andererseits kümmert sich die kath. Kirche m.E. zu wenig um Außenseiter wie z. B. Obdachlose. Warum bietet man Ihnen z. B. in Gemeindezentren keinen Schlafplatz z. B. an Weihnachten und im Winter oder ein warmes Essen an Weihnachten wie Frank Zander es vormacht? Das ist für mich ein Zeichen der Nächstenliebe. Aber keine ungeheizten Kirchen und anschließend Glühwein für Autofahrer.
Adamo 22. Dezember 2023: Stephan Pilsinger MdB der CDU gratuliere ich für seinen Mut.
Kirchensteuer abschaffen und zurückkehren zu einer Kirche, die durch ihren Glauben und ihre Hingabe an die Lehren Christi reich ist.
Papst Benedikt hat es beim Katholikentag in Freiburg klar gesagt: "ENTWELTLICHUNG"!
Vox coelestis 22. Dezember 2023: @jabberwocky
Laut Dekret der Deutschen Bischofskonferenz verliert jemand, der aus der Kirche austritt, das Recht, Sakramente zu empfangen. Bis 2012 wurde ein solcher Akt als "schismatische und häretische Positionierung" bezeichnet, also gleichzusetzen einer Exkommunikation. Christsein ohne Kirchenmitgliedschaft gibt es in den Augen der (offiziellen) Kirche nicht.
Von soher gesehen fühle ich mich dann doch wie ein Ausgestoßener, ja Aussätziger, und nicht mehr als Glied der Kirche.
chorbisch 22. Dezember 2023: @ matthieu
Vielleicht ist das von Bundesland zu Bundesland verschieden, aber in Rheinland-Pfalz haben das Bistum Speyer sowie die Evangelische Kirche der Pfalz in den vergangenen Monaten sehr kurzfristig die Trägerschaft mehrerer Kindergärten und -tagesstätten aufgegeben. Das bringt den betroffenen Kommunen ziemliche Probleme, da sie die Institutionen nun komplett finanzieren müssten.
Das können aber viele nicht, weil das Land den Kommunen in den letzten Jahren immer mehr Lasten aufgebürdet hat, ohne ihnen zusätzliche Finanzmittel zu beschaffen.
Deshalb sind mehrere Bürgermeister und komplette Gemeinderäte zurückgetreten.
Letzteres ist natürlich nicht die Verantwortung der Kirchen, aber ein kompletter Rückzug der Kirchen aus der Kinderbetreuung wäre wohl nicht immer so simpel, wie Sie es dargestellt haben.
matthieu 22. Dezember 2023: Kindergärten
@BernadetteS
Es wäre sicherlich katastrophal, wenn alle katholischen Einrichtungen aufgeben müssten. Aber in vielen Kommunen ist es so, dass die Städte z.B. Kindergartenplätze anbieten müssen (gesetzlich) und dann die katholischen Kindergärten finanziell zu 80% tragen. Es bräche also nicht alles zusammen, aber der Staat/die Kommunen müssten sehen, wie sie es organisieren und bezahlen (Gehälter im öffentl Dienst oft höher als in der Kirche, Spenden eher für kath. Einrichtungen als für städtische (?) etc.)
jabberwocky 22. Dezember 2023: Sorry, @Vox coelestis, aber das stimmt nicht
Man ist auch in Deutschland durch die Taufe Glied der Kirche; es gibt viele Menschen, die katholisch sind und keine KS zahlen, wie Empfänger von Sozialhilfe, ALG und überhaupt alle, die nicht der Einkommensteuer unterliegen.
Der Skandal liegt darin, daß die Kirche mit dem Staat durch das Konkordat verbandelt ist und durch die zwangsweise eingezogene Kirchensteuer die Gläubigen mitansehen müssen, wie dieses Geld z.T. für Dinge ausgegeben wird, die nicht genuin katholisch sind. Wir sind vor Gott verpflichtet, die Kirche auch in materieller Hinsicht zu unterstützen, diese Verpflichtung wird von der Amtskirche durch Zweckentfremdung mißbraucht.
BernadetteS 22. Dezember 2023: Tante Erna wenn Sie hier bei uns offiziell wenn auch nur der Steuer wegen ausgetreten
Sind, lässt man Sie weder Tauf noch Firmpate werden. Wir hatten diese Problematik bei der Taufe des ersten Enkelkindes. Die Schwester meines Schwiegersohnes war vorgesehen. Was aber der Familie nicht bekannt war: sie war ausgetreten und so ging das nicht. Merkwürdigerweise, und das war der eigentliche Aufreger, durfte dann eine protestantische gemeinsame Freundin der Eltern zusammen mit der katholischen Kusine meiner Tochter ganz offiziell Taufpatin werden. Da sich mir das nicht erschloss, fragte ich den taufenden Pfarrer ob das nicht falsch sei. Er antwortete nur kurz angebunden: ja, nicht katholischer Taufpate erlaubt ABER NUR zusammen mit einem Katholiken. Nach dem Motto : lieber einen gläubigen Protestanten als einen ausgetretenen Katholiken. Da fehlten mir dann auch die Worte!
jabberwocky 22. Dezember 2023: Maleachi 3,10 und Matt. 6,24-34 sind Maßstab
Ich finde es auf jeden Fall bemerkenswert, daß z.B. Kathnet, Radio Horeb, Kirche in Not oder das Gebetshaus Augsburg so tolle Arbeit leisten und sich auf freiwilliger Spendenbasis finanzieren und der steuerfinanzierte Kirchensteuerapparat so viel Geld für Quatsch verbrennt, um häufig damit ein Zeugnis gegen Christus abzugeben.
Ich halte die Kategorien „Wachstum“ oder „Schrumpfung“ für geistliche Indikatoren, an denen ablesbar ist, ob man auf dem Weg der Nachfolge Jesu Christi ist oder nicht. Das Reich Gottes wächst, und das, was schrumpft, ist nicht das Reich Gottes. Es wird sich der Apparat zwar an die Kirchensteuer klammern, aber diese wird dennoch fallen, spätestens, wenn sie niemand mehr bezahlt.
Meine Frau und ich geben den Zehnten, und der landet dort, wo Jesus Christus verherrlicht und ihm gedient wird. Und ja, es ist langjährig erprobt: Sowohl Maleachi 3,10 f als auch Matthäus 6,24-34 haben sich in unserem Leben bewahrheitet.
Gandalf 22. Dezember 2023: Seminaristen
Ach, heikostir , um die kath. Kirche in Frankreich mache ich mir weniger Sorgen als um die kath. Kirche in Deutschland... da gibts genügend kräftige Gemeinschaften an der Basis wie die von St. Martin ( 168 Priester und Diakone und 100 Seminaristen). Wieviele Seminaristen gibts noch in Deutschland? - Es liegt sehr wohl am GELD, das ermöglicht erst den Aufbau dieser vielen, irren und glaubenszerstörenden Strukturen.
modernchrist 22. Dezember 2023: Spitzenklasse formuliert!
Kompliment, Stephan Pilsinger! So formuliert und fordert eben die mutige Jugend, die Jugend, die gläubig - und teilweise über unsere offizielle Kirche in Deutschland verzweifelt ist! Geld verdirbt den Charakter, das sieht man an unseren Kirchenfunktionären vielfach! Die Kirchensteuereinnahmen nehmen immer noch mehr zu, weil immer noch mehr Frauen arbeiten müssen, um als Familien überhaupt über die Runden zu kommen! Die Leute haben es satt!
Tante Erna 22. Dezember 2023: Kirchensteuer Teil 2
Von der Standesbeamten (!) wurde ich dann über die Folgen aufgeklärt: mir kann ein kirchliches Begräbnis verweigert werden etc...Es ist noch nicht lange her, da wurde man in Deutschland schlichtweg exkommuniziert wenn man diesen Schritt gegangen ist. Dass das nicht einfach so geht hat wiederum Papst Benedikt klargestellt. Unsere Bischöfe kamen daran nicht vorbei und haben es trotzdem geschafft dass man im Anschluss Katholik zweiter Klasse ist...das durfte ich mir zum Beispiel erst kürzlich bei der Firmvorbereitung meiner Tochter anhören als es um die Voraussetzung ging wer den Taufpate sein darf. Sie können es erraten...Die Kirchernsteuer ist vor allem ein lukratives Geschäftsmodell und erinner mich vor allem an den guten alten Spruch: "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt". Unsere Bischöfe lernen nichts dazu- wenigstens darauf ist in dieser völlig wahnsinnig gewordenen Kirche Verlass, auch wenn alles andere sehr interpretationsfähig zu sein scheint.....
heikostir 22. Dezember 2023: @Joachim Heimerl
Wenn ich das richtig sehe, sind Sie Priester der Erzdiözese Wien.
Wer finanziert denn Ihr Gehalt und auskommen, wenn nicht der österreichische Kirchensteuerzahler?
heikostir 22. Dezember 2023: @Gandalf
Ihrer Prognose kann ich mich leider nicht anschließen.
Nur weil die Kirchensteuer wegfällt, bedeutet das noch lange keine Wiederbelebung des Glaubens. Siehe z.B. Frankreich.
Armut schafft ebensowenig per se Glauben wie Reichtum per se einen Rückgang des Glaubens bedeutet.
Es freut mich, dass die Kirche in Afrika wächst. Doch sollte man nicht vergessen, dass nicht wenige kirchliche Strukturen in Afrika dadurch bestehen können, weil sie auch durch deutsche Kirchensteuermittel mitfinanziert werden.
Das Thema ist für einfache Lösungen zu komplex.
Freude an der Kirche 22. Dezember 2023: Keine Verfälschung der Lehre der Kirche!
Keine Finanzierung des Synodalen Rates!
Kirche ist Werkzeug zum Heil der Seelen, nicht Erfüllungsgehilfin der Lobby, der Politik und des Mainstreams!
Es braucht dringend die von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Entweltlichung - politische Privilegien, Kirchensteuer, müssen in unseren Breitengraden aufgegeben werden, um neu zum Kern, zu Jesus Christus, seiner Botschaft, der Lehre der Kirche zu gelangen!
Gandalf 22. Dezember 2023: Die Weltkirche zeigt..
Man sieht, dass Geld eben keinen Glauben schaffen kann, darum wächst die kath. Kirche in armen Afrika und schrumpft in Deutschland, dem reichsten "Kirchensteuer"-Land der Welt...
Meine Prognose: Erst wenn die Kirchensteuer in Deutschland fällt, wird es einen Glaubensaufschwung geben..
Tante Erna 22. Dezember 2023: Kirchensteuer
Natürlich hat die Kirchensteuer auch Vorteile. Man kann finanziell besser kalkulieren etc. Was ich aber als absolut skandalös erachte, ist die Tatsache dass man in Deutschland (und Österreich?)- und zwar nur dort- so tut, als sei eine Mitgliedschaft im "Kirchensteuerzahlerverein" gleichzusetzen mit der Zugehörigkeit zur römisch katholischen Kirche. Fakt ist, und das wissen unsere Bischöfe und Priester sehr genau, die überwiegende Mehrheit der Kirchensteuerzahler sind faktisch getaufte Heiden, wie es Papst Benedikt mal genannt hat. Ich habe zweimal bei meinem Bischof darum gebeten meine Kirchensteuer umwidmen zu dürfen, da ich mich an der zwangsweisen Finanzierung des Synodalen Weges nicht beteiligen will. Wurde immer abgelehnt. Ich habe dann für mich nur noch die Möglichkeit gesehen zum Standesamt zu gehen und den Schritt vor einer staatlichen Behörde zu vollziehen, weil ich die Entrichtung der Kirchernsteuer in Deutschland nicht mehr mit meinem Gewissen als Katholik vereinbaren kann.
ottokar 22. Dezember 2023: Herrlich! Man stelle sich vor , DBK und ZdK müssten ihre Aktivitäten zukünftig selbst finanzieren.
Schnell wir sich die bisherige Lautstärke auf Flüstern umstellen oder gar verstummen.
Vox coelestis 22. Dezember 2023: @Joachim Heimerl
Da haben Sie vollkommen recht. Es ist ein Skandal, dass wir in Deutschland nicht durch die Taufe, sondern durch die Kirchensteuer Mitglied der Kirche sind.
Das gehört dringendst entwoben.
Joachim Heimerl 22. Dezember 2023: Die Kirchensteuer finanziert zu 100 Prozent den Synodalen Rat.
Das heisst wir werden alle gezwungen, das dt Schisma auch noch zu bezahlen - und das ist geistlicher Missbrauch, wie er im Buche steht. Also: Fort mit diesem Übel! Nur durch die Taufe gehören wir zur Kirche, niemals durch eine Steuer!Lassen Sie sich hier nicht in die Irre führen!
BernadetteS 22. Dezember 2023: Da stimme ich Ihnen zu Vox coelestis
Bei mir gibt es zwei städtische Kindergärten, die an ihre Grenzen stoßen und dankbar sind für zwei katholische Kindergärten, die ihnen bei der Betreuung der Kinder unter die Arme greifen. Ferner haben wir zwei wundervolle katholische Grundschulen und ein katholisches Krankenhaus mit angeschlossenem Altenwohnheim. Das würde extrem schwer zu Halten sein, wenn keine Kirchensteuer mehr ankommt. Wenn es möglich wäre, ohne Kirchensteuer einen freiwilligen Obolus direkt an die katholischen karitativen Einrichtungen vor Ort zu geben, dann bin ich dabei und die Zwangsabgabe kann entfallen. Leider hat jede Medaille zwei Seiten
Seeker2000 22. Dezember 2023: Da bin ich dabei ...
... und dann streichen wir bei dieser Gelegenheit auch bitte gleich das "C" aus dieser Partei (inkl. der kleinen Schwesterpartei) ....
Und das ist beides ernst gemeint!
BernadetteS 22. Dezember 2023: Da stimme ich Ihnrn
heikostir 22. Dezember 2023:
Ich halte das deutsche Kirchensteuersystem mit seiner Koppelung an die Einkommenssteuer für sehr gerecht: die die viel haben zahlen viel, die die wenig haben, zahlen wenig.
Auch wenn ich die Verwendung von Kirchensteuermitteln in manchen Teile sehr skeptisch sehe (z.B. Gelder für den Synodalen Weg usw.), sehe ich keine sinnvolle Alternative.
Ein System wie in den USA, wo die Kirche von Großspendern abhängig ist, wünsche ich mir ebenso wenig wie die romantisierte Sicht auf eine arme Kirche, die aufgrund ihrer Armut plötzlich blüht.
Mit den Kirchensteuergeldern wird viel Gutes getan: Finanzierung der Seelsorge vor Ort (für die ich sehr dankbar bin), caritative Projekte im In- und Ausland. Und nicht zuletzt für schöne Kirchen in gutem Zustand, tolle Kirchenmusik usw. Alles das wäre mit einer Kirchenfinanzierung auf Spendenbasis nicht möglich.
Das gezeichnete Bild von Reichtum, Dekadenz und Missbrauch halte ich für ein Klischee, das in seiner Pauschalität für populistischen Unsinn.
Vox coelestis 22. Dezember 2023: Einerseits gut, aber...
Diese Forderung und auch die große Zustimmung ist ja nicht neu.
Eigentlich wäre ich da gleich dabei, allerdings frage ich mich, wie dann gerade jetzt in finanziell unglaublich schwierigen Zeiten die sozialen Einrichtungen der Kirche - Altenheime, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser ect. noch im jetzigen Umfang aufrecht erhalten werden können.
Diese sind sehr wichtig und der Staat kann das nicht auffangen.
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