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22. Februar 2024 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Sophie Scholl über ihre Zeitgenossen: ".. in der das Gesetz der Sünde und des Todes überwunden wird. Und wenn noch so viele Teufel rasen, ich will mich an das Seil klammern, das mir Gott in Jesus Christus zugeworfen hat" - Von Julian Adrat
München (kath.net)
Ich bin neun Jahre mit ihr zur Schule gegangen, wir haben gemeinsam Abitur gemacht, ich nenne sie Anna. Auf Instagram hat sie ein Bild gepostet, das sie auf einer Demo zeigt, wo sie ein Schild hält: „Jetzt können wir endlich rausfinden, was wir anstelle unserer Großeltern getan hätten!“ Damit meint sie die Zeit in Nazideutschland. Sie ist so alt wie ich, also entweder 33 oder 34 Jahre alt. Das heißt, unsere Großeltern waren Kinder im Dritten Reich. Vielleicht haben sie im Sandkasten Krieg gespielt, oder Hitlerjugend. Oder sie waren echte Kindersoldaten. Ihre Enkel spielen jedenfalls Widerstandskämpfer.
„Wie kann man so verblendet und anmaßend sein, sich für "Widerstand" zu halten, wenn man rein gar nichts zu befürchten und die geschlossene Regierung und nahezu alle Medien auf seiner Seite hat?“, fragte Julian Reichelt auf X, nachdem landesweit fast eine Million gegen „rechts“ auf die Straße gegangen war, zeigte aber auch Verständnis für die Widerstandskämpfer: „Die Weiße Rose hatte es – anders als die mutigen jungen Leute heute – nur mit den Nazis zu tun und nicht gleichzeitig noch mit der Klimakrise…“
Heute wissen wenige von der religiösen Motivation der "Weißen Rose", es ist eine Geschichtsvergessenheit sondergleichen, ihren Widerstand nur politisch inspiriert zu sehen. Es ist gar nicht polemisch gemeint, der Unterschied zu heute ist: Sophie Scholl und ihre Freunde haben wirklich an ein Leben nach dem Tod geglaubt und nicht an eine schmelzende Erde. Ihre vermeintlichen Nachfolger glauben an 72 Geschlechter, die vier Evangelisten kennen sie nicht. Winston Churchill sagte über die "Weiße Rose": "In Deutschland lebte eine Opposition, die zum Edelsten und Größten gehört, was in der politischen Geschichte aller Völker hervorgebracht wurde... Ihre Taten und Opfer sind das unzerstörbare Fundament des neuen Aufbaus."
"Oh diese faulen Denker!", schrieb Sophie Scholl über ihre Zeitgenossen. "Sie wissen nichts von einer Welt des Geistes, in der das Gesetz der Sünde und des Todes überwunden wird." Und: "Und wenn noch so viele Teufel rasen, ich will mich an das Seil klammern, das mir Gott in Jesus Christus zugeworfen hat."
Aus den Flugblättern, die sie verteilt haben, wissend, dass ein Entdecken ihr Tod zur Folge haben würde: "Kommilitoninnen! Kommilitonen! ... Wollen wir den niedrigsten Machtinstinkten einer Parteiclique den Rest unserer deutschen Jugend opfern? Nimmermehr! Der Tag der Abrechnung ist gekommen, der Abrechnung der deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigsten Tyrannis, die unser Volk je erduldet hat... In einem Staat rücksichtsloser Knebelung jeder freien Meinungsäußerung sind wir aufgewachsen. HJ, SA und SS haben uns in den fruchtbarsten Bildungsjahren unseres Lebens zu uniformieren, zu revolutionieren, zu narkotisieren versucht. Eine Führerauslese, wie sie teuflischer und zugleich bornierter nicht gedacht werden kann, zieht ihre künftigen Parteibonzen auf Ordensburgen zu gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbeutern und Mordbuben heran, zur blinden, stupiden Führergefolgschaft ... Es gibt für uns nur eine Parole: Kampf gegen die Partei! ... Heraus aus den Hörsälen der SS-Unter und -Oberführer und Parteikriecher! ... Der deutsche Name bleibt für immer geschändet, wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht, rächt und sühnt zugleich, ihre Peiniger zerschmettert und ein neues geistiges Europa aufrichtet."
Am 22. Februar 1943 gegen 17 Uhr, vor genau 81 Jahren, wurde die 22-jährige Sophie Scholl im Strafgefängnis München-Stadelheim unter Aufsicht des Leiters der Vollstreckungsabteilung Walter Roemer gemeinsam mit Hans Scholl und ihrem am 20. Februar festgenommenen Studienkollegen Christoph Probst vom Scharfrichter Johann Reichhart mit der Guillotine enthauptet. Reichhart äußerte später, er habe noch nie jemanden so tapfer sterben sehen wie Sophie Scholl.
Julian Adrat ist freischaffender Künstler, Autor, Podcaster und lebt in Berlin
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jba 22. Februar 2024: @dalex
Amen!
dalex 22. Februar 2024: Man sollte
Sophie Scholl nicht vereinnahmen, weder für die Gratismut-Demonstrationen gegen Schein-Nazis noch für Anti-Corona Widerstand oder Klima-Hysterie. Ihr Märtyrertod sollte uns mahnen, nicht opportunistisch hinter dem Mainstream herzulaufen, sondern das Zeitgeschehen gegen christliche Werte zu halten und dann den Mut zu haben, für sie einzustehen, auch wenn es den Kopf kostet.
lakota 22. Februar 2024: Wer die Tagebücher von Sophie Scholl
liest, kann nur tief beeindruckt sein von ihrer Klarheit, ihrem Mut und ihrer Standhaftigkeit.
Als ihre Mutter sie zum letztenmal vor der Hinrichtung sehen durfte, wollte sie Sophie einen Halt geben und sagte:
"Gell Sophie, Jesus!"
Und Sophie antwortete: "Ja, du aber auch!"
Wie armselig sind im Vergleich dazu unsere heutigen "Widerstandkämpfer".
ottokar 22. Februar 2024: Hier werden alle Ausrufe und Fahnentexte der vergangenen Demonstrationen ab absurdum geführt!
Ebenso das heute so leitfertig benützte Schimpfwort „Nazi“ für jemanden , dessen politische Meinung rechts vom Schimpfenden ist. Manche der Demonstranten gegen „rechts“glaubten sich bereits als politisch Verfolgte, einige identifizierten sich sogar mit Sophie Scholl. Was für eine kindische Geschichtsunkentnis, was für eine Anmaßung, was für eine Beleidigung der tatsächlichen Märtyrer.
beertje 22. Februar 2024:
Eine Märtyrerin. Gott wird sie zeitgleich in Empfang genommen haben!
modernchrist 22. Februar 2024: Grandios, diese Sophie Scholl! Sie und ihre Freunde wussten klar um die tödliche Gefahr,.
nehmen sie bewusst inkauf, um die totale Schändung des deutschen Namens zu verhindern. Gottseidank gibt es das Grab der Geschwister auf dem Friedhof am Perlacher Forst in München, direkt neben der Strafanstalt Stadelheim. Dort baute der Henker seine zerlegbare Guillotine auf, die er in seinem Opel durch Deutschland fuhr, um überall sein Fallbeil für die gefällten Todesurteile einzusetzen. Christoph Propst hatte sein gerade geborenes 3. Kind noch nicht gesehen, seine Frau war noch in der Klinik, als er starb. Sich heute mit solchen Leuten zu vergleichen ist hirnrissig.
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