Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp
18. März 2024 in Buchtipp, 14 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden
Die Papstaussagen über angebliche Instrumentalisierung Benedikts seien „ordentlicher Tobak und ein kräftiger Seitenhieb aufs damalige Umfeld des deutschen Papstes“ – „Es gibt Stellen, die lesen sich wie die Handreichungen … des Synodalen Wegs“
Düsseldorf (kath.net/pl) „Dass diese (Auszüge) überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen, ist keineswegs das Zeichen einer schludrigen Autorisierung, sondern sind vielmehr mit Bedacht gesetzte Nadelstiche.“ Das diagnostiziert Lothar Schröder, Leiter der Kulturredaktion der „Rheinischen Post“ (RP) in seinem Beitrag über die Autobiographie von Papst Franziskus.
So sei die Staffelübergabe von einem emeritierten Papst an seinen Nachfolger „trotz einiger Absprachen nicht so reibungslos“ verlaufen. Unter dem Titel „Gezielte Nadelstiche“ berichtet Schröder, dass es gemäß seiner Autobiographie Franziskus geschmerzt habe, „mitansehen zu müssen, wie Benedikts Rolle als emeritierter Papst ‚von skrupellosen Menschen zu ideologischen und politischen Zwecken instrumentalisiert wurde, die, nachdem sie seinen Rücktritt nicht akzeptiert hatten, an ihren eigenen Vorteil und die Pflege ihres eigenen kleinen Gartens dachten und dabei die dramatische Möglichkeit eines Bruchs innerhalb der Kirche unterschätzten‘.“
Doch eigentlich sei dies „ordentlicher Tobak und ein kräftiger Seitenhieb aufs damalige Umfeld des deutschen Papstes“, schreibt Schröder und stellt in den Raum, ob damit auch Erzbischof Georg Gänswein zu erkennen sei. Denn, so Schröder, „dass Erzbischof Georg Gänswein, der einstige Privatsekretär Benedikts, inzwischen aus Rom mehr oder weniger verbannt wurde und ohne feste Aufgabe im Bistum Freiburg sein seelsorgerisches Dasein fristet, erleichtert die Suche nach möglicherweise Gemeinten.“
Und es gebe in der Autobiographe „Stellen, die lesen sich wie die Handreichungen zum deutschen Reformprojekt des Synodalen Wegs“, z.b. in den Ausführungen von Papst Franziskus, wonach „der „Vatikan die letzte absolute Monarchie in Europa ist, und oft werden in seinem Inneren Grabenkämpfe ausgefochten und Hofintrigen gesponnen, doch das müssen wir dringend überwinden“.
kath.net-Buchtipp:
Papst Franziskus LEBEN. Meine Geschichte in der Geschichte
Hardcover, 272 Seiten
Hamburg 2024 Harpercollins
ISBN: 978-3-365-00763-1
Preis Österreich: € 24,70
Bestellm?glichkeiten bei unseren Partnern:
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Federico R. 19. März 2024: Mit dieser Biographie …
… hätte nach jetzigem Stand Jorge M. Bergoglio beim letzten Konklave keine Chance aufs Papstamt gehabt. Ob es sich bei ihm tatsächlich um den mehrfach angekündigten Antichristen handelt, wird sich erst nach seinem Ableben offenbaren.
Vergilius 19. März 2024: Wir waren mit Päpsten
vom Format des hl. Johannes Paul II. und des "Kirchenlehrers" Benedikt XVI. sehr verwöhnt. Jetzt gibt es eben einen Papst, wie es sie in den Jahrhunderten der Kirchengeschichte zu Hauf gab. "Goldene Zeiten" des Papsttums sind - wie auch in vielen anderen Bereichen - nun vorbei.
lakota 18. März 2024: @kleingläubiger
Papst Benedikt hat in seiner Biografie auch niemanden heruntergemacht, keine Seitenhiebe auf sein Umfeld verteilt.
Was er geschrieben hat, war immer Nahrung für die Seele und durchdrungen von seiner Güte.
heikostir 18. März 2024: @Kleingläubiger
Benedikt XVI. hat bereits als Kardinal eine Autobiographie veröffentlicht mit dem Titel "Aus meinen Leben". Erschien Ende der 1990iger Jahre.
Xaverflo 18. März 2024: Grundverschieden
Benedikt XVI. war unauffällig klar wie das Wasser in einer Quelle, in der man auf den Grund sieht. Bei Franziskus sieht man immer: Franziskus, man sieht nicht durch, auch weil er es eben oft bei Andeutungen belässt. Er erreicht niemals das Niveau seines Vorgängers. Gerade bei der Lektüre Seewalds Benedikt-Biographie wird auch deutlich, dass Benedikt mit seiner zurückhaltenden Art bei seinen Studenten beliebt war und emotional viele Menschen gewinnen konnte - nicht wenige sind auch konvertiert.
SalvatoreMio 18. März 2024: Warum diese Biographie lesen?
Lieber @Jothekieker: Der Papst wird von manchen Mitchristen sehr geliebt. Darüber hinaus ist die
mitreden können. Und drittens gibt es jene, die sich Sorgen machen, was da alles abgedruckt ist, und was nun durch die Welt schwirren wird und die evtl. richtigstellen wollen.
kleingläubiger 18. März 2024:
Meiner Erinnerung nach hat Papst Benedikt vor seinem nahenden Ableben mit Peter Seewald mehrere Gespräche geführt, woraus dieser eine Biografie schrieb, die auch bereits vor dem Ableben Benedikts veröffentlicht wurde. Dennoch etwas ganz anderes als eine subjektive und selbstgefällige Autobiografie von Franziskus.
Jothekieker 18. März 2024: Wer liest eigentlich die Autobiographie?
Gibt es außerhalt des Kreises derjenigen, die dafür bezahlt werden, noch einen nennenswerten weiteren Markt für dieses Buch?
lakota 18. März 2024: Unterstellungen?
"mitansehen zu müssen, wie Benedikts Rolle als emeritierter Papst ‚von skrupellosen Menschen zu ideologischen und politischen Zwecken instrumentalisiert wurde, die, nachdem sie seinen Rücktritt nicht akzeptiert hatten, an ihren eigenen Vorteil und die Pflege ihres eigenen kleinen Gartens dachten..."
Wenn Papst Franziskus solche Anschuldigungen in seinem Buch erhebt, kann er sie hoffentlich belegen, beweisen und Roß und Reiter nennen.
Schillerlocke 18. März 2024: @Walahfrid Strabo
Das finde ich auch seltsam, dass ein Papst eine Autobiografie, wenn er sie schon glaubt schreiben zu müssen, noch während seiner Lebenszeit veröffentlichen lässt. Mir leuchtet nicht ein, warum das notwendig sein soll.
musikus75 18. März 2024: PF
Dieses Pontifikat kann man doch sowieso nicht für Ernst nehmen. Es wird auf jeden Fall in die Geschichte eingehen, aber bestimmt nicht so, wie er sich das wünschen würde.
Uwe Lay 18. März 2024: Wider Papst Benedikt....
Papst Franziskus kämpft eben seinen Lebenskampf gegen seinen Vorgänger. Dabei beschränkt er sich nicht auf den Kampf wider die Tridentinische Messe, er kämpft eben gegen die traditionelle Theologie, als dessen bedeutendsten Vertreter in der Gegenwart er Papst Benedikt XVI ansieht.
Uwe Lay Pro Theol Blogspot
anjali 18. März 2024: Garten
Papst Franziskus hat den "kleinen (Wein)garten " von Papst Benedikt vernichten lassen- was er auch macht, er wird nie so gut werden wie Papst Benedikt! Es wäre viel besser die Bücher zu kaufen und lesen die Papst Benedikt geschrieben hat!
Walahfrid Strabo 18. März 2024:
Hm, bin ich der einzige, der es etwas merkwürdig findet, wenn ein Papst seine Autobiographie schreibt? Noch dazu, wenn sie, wie im Artikel beschrieben, "mit Nadelstichen" gespickt sein soll? Ein Pontifex sollte ein Brückenbauer sein, kein Mauerbauer.
Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz