kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Papst zieht seinen Stellvertreter in der Diözese Rom ab

7. April 2024 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus ernennt seinen bisherigen "Kardinalvikar" Angelo De Donatis zum neuen Groß-Pönitentiar.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Paukenschlag in Rom: Papst Franziskus hat seinen Stellvertreter in der Diözese Rom, Kardinal Angelo De Donatis, in den Vatikan versetzt. Am Samstag ernannte er seinen bisherigen "Kardinalvikar" in Rom zum neuen Groß-Pönitentiar, wie der Vatikan mitteilte. Als solcher ist der 70-Jährige weltweit zuständig für Fragen der Sündenvergebung in der Beichte. In dem angesehenen, aber wenig einflussreichen Amt folgt er auf Kardinal Mauro Piacenza (79). Wer neuer Kardinalvikar von Rom wird, ging aus der Mitteilung nicht hervor.
Die Versetzung ist Teil einer umfassenden Umstrukturierung der zweitgrößten Diözese Italiens, dessen Bischof der Papst ist. Anfang letzten Jahres hatte Franziskus die Leitungsstruktur seiner Diözese neu geordnet und die Führung enger an seine eigene Person gebunden. Bis dahin hatte der sogenannte Kardinalvikar des Papstes faktisch die Leitung der Diözese inne.


Auch eine weitere Führungsperson der Diözese versetzte der Papst nun in den Vatikan. Ebenfalls am Samstag ernannte er den römischen Weihbischof Daniele Libanori (70) zu seinem Beauftragten für das Ordensleben. Das Amt gab es bis dahin im Vatikan nicht.
Der Jesuit Libanori war als Weihbischof zuständig für die Seelsorge im römischen Stadtzentrum. Im Klerus dort galt er als Mann mit starkem Durchsetzungswillen, der mehr auf Befehle als auf Konsens setzte. Er spielte eine zentrale Rolle in der teilweisen Aufklärung des Skandals um den slowenischen Priester Marko Rupnik, dem mehrere Ordensfrauen vorwerfen, sie sexuell ausgenutzt zu haben.
Rupnik leitete ein geistlich-künstlerisches Zentrum in Rom, das zunächst dem Jesuitenorden und später der Diözese Rom unterstand. Er wurde unterdessen aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

Fischlein 9. April 2024: Eine andere Entscheidung Vatikans:

Neulich habe ich erfahren, dass die junge Kongregation Familie Mariens Probleme hat. Sie mussten das Noviziat schließen und die Kandidatinnen nach Hause schicken. Sie dürfen die Niederlassungen nur besuchen, aber nicht am Leben der Gemeinschaften teilnehmen.

elmar69 8. April 2024: Beauftragter für das Ordensleben

Das scheint mir genau die richtige Stelle für jemanden zu sein, der bei der Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen in Ordensgemeinschaften bereits gute Arbeit geleistet hat.

SalvatoreMio 7. April 2024: Weibischof Libanori in der Causa Rupnik

@Jothekieker: an anderer Stelle im Internet liest man folgenden Hinweis:
"Monsignore Daniele Libanori, 70, der derzeitige Weihbischof von Rom Zentrum, wird ebenfalls abgesetzt und in irgendeinem nutzlosen römischen Dikasterium untergebracht, vielleicht im Dikasterium für das geweihte Leben.
Es gibt Gerüchte, dass seine Absetzung etwas mit dem Fall Rupnik zu tun hat, in dem Libanori immer missbrauchte Frauen verteidigt hat und mit Franziskus, dem großen Verteidiger von Pater Marko Rupnik, aneinander geraten wäre".

Cosmas 7. April 2024: laut CNA v. 28.9.2023

..."Libanori hatte die Vorwürfe des sexuellen und spirituellen Missbrauchs von Ordensschwestern durch Rupnik erstmals 2019 aufgedeckt, als er aufgrund von Beschwerden über Hosta zur Untersuchung der Loyola-Gemeinschaft in Slowenien entsandt wurde. Der römische Weihbischof sagte in einem Brief, den er im Dezember 2022 an italienische Priester schickte und der der Associated Press vorliegt, dass die Behauptungen über Rupnik wahr seien."

Jothekieker 7. April 2024: Welche Rolle spielte Weihbischof Libanori im der Cause Rupnik?

Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob Weihbischof Libanori die Aufklärung vorangetrieben hat oder nicht.

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz