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Verbot von Gehsteigberatungen ist eine unnötige Kriminalisierung von Betern und Beratern

7. Juli 2024 in Prolife, 15 Lesermeinungen
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Ärzte für das Leben e.V.: Bundestagsbeschluss, Gebetswachen vor Beratungsstellen zu verbieten, ist massiver Eingriff in Religions-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, die Lebensrechtlern genauso zu gewähren sind wie etwa Umwelt- und Klimaschützern.


Berlin (kath.net/Aktion Lebensrecht für Alle) Zum vom Bundestag beschlossenen Verbot der Beratung von Schwangeren vor Abtreibungseinrichtungen und Beratungsstellen erklärten Priv.-Doz. Dr. Dr. Kai Witzel und Julia Kim, Vorstand der Ärzte für das Leben, am Freitag in Berlin:

Der Beschluss des Bundestags, Gebetswachen vor Beratungsstellen zu verbieten, ist ein massiver Eingriff in die Rechte auf Religions-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, die Lebensrechtlern genauso zu gewähren sind wie etwa Umwelt- und Klimaschützern. Das zur Rechtfertigung dieser Grundrechtseinschränkungen angeführte Ziel, damit „Belästigungen“ von ärztlichem Personal in Abtreibungseinrichtungen zu unterbinden, ist eine Fata Morgana.  Jedes Gericht, das sich bisher mit Verfahren zur sogenannten „Gehsteigbelästigung“ befasst hat – bis hin zum Bundesverwaltungsgericht Leipzig – hat feststellen müssen, dass diese angeblichen „Belästigungen“ weder in Zahl noch in Ausmaß rechtlich zu beanstanden wären. Selbst im Verlauf der Anhörung der Bundesregierung zum Gesetzesvorhaben konnte kein Fall einer solchen „Belästigung“ geschildert werden, noch konnten Zeugen benannt werden, die dergleichen selbst erlebt hätten. Die Behauptung, friedlich für das Recht auf Leben eintretende Menschen hinderten ärztliches Personal in Abtreibungseinrichtungen an ihrer Berufsausübung, ist an den Haaren herbeigezogen: Wäre das tatsächlich ein Problem, wären die Medien voll gewesen von Berichten über solche Vorfälle. Vielmehr konnten Ärzte so ungestört arbeiten, dass sie die Abtreibungszahlen innerhalb von zwei Jahren im zweistelligen Prozentbereich steigern konnten. Die zudem auch noch angeführte Behauptung, es käme „zunehmend“ zu Vorfällen von „Belästigungen“, konnte daher die Bundesregierung auf Anfrage hin auch nicht mit Zahlen belegen.


Das hinter diesem Gesetzesvorhaben stehende Frauenbild ist zudem erschütternd. Während einerseits seitens der Befürworter von Abtreibungen häufig behauptet wird, Frauen schritten selbstbestimmt zur Abtreibung, die schließlich auch nichts anderes sei als die Entfernung von unerwünschtem „Schwangerschaftsgewebe“, so wird mit diesem Gesetz das Bild einer schwachen, beinflussbaren Frau gezeichnet, die auf dem Weg zur Abtreibung durch eine Handvoll Lebensrechtler völlig aus dem Gleichgewicht geworfen wird. Und auch für ärztliches Personal in Abtreibungseinrichtungen gilt: Wer zutiefst überzeugt ist, Frauen in existenzieller Not mit einer Abtreibung zu helfen, und darin nichts weiter sieht als die Entleerung einer Gebärmutter, der wird die Aussage von Lebensrechtlern, hier handele es sich um vorgeburtliche Kindstötung, bestenfalls belächeln. Dass Ärzte in Abtreibungseinrichtungen sie stattdessen aber als Behinderung ihrer Arbeit und Belästigung betrachten zeigt daher vor allem eins: Sie wissen, was sie tun.

Angesichts dieser Tatsachen drängt sich der Verdacht auf, dass es der Bundesregierung nicht um den Schutz von ärztlichem Personal geht, sondern um die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Menschen, die für das fundamentalste Menschenrecht überhaupt eintreten: Das Recht auf Leben.

Der Verein „Ärzte für das Leben“ fordert eine uneingeschränkte Kultur des Lebens in der medizinischen Praxis und Forschung auf der Grundlage der hippokratischen Tradition.


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Lesermeinungen

Tante Ottilie 8. Juli 2024: @MutigSein

Ich glaube echt, dass bzgl. Ihrer beiden Tageszeitungen ein Missverständnis vorliegt.
Gendern in Wort und Text bedeutet nicht, männliche und weibliche Formen (z.B. "Schülerinnen und Schüler" o.ä.) zu verwenden sondern in Wörter den Genderstern, den Doppelpunkt o.ä. einzubauen ("Schüler*innen: oder "Schüler:innen" o.ä.).
Echtes Gendern findet aber m.W. nur in 2 Zeitungen, nämlich der grünen "taz" oder z.B. der Hamburger Obdachlosenzeitung "Hinz und Kunzt" statt.

MutigSein 8. Juli 2024: -Johannes14,6- … gehe in keine Kirche wo die Pride Flagge weht …

Dann würden Sie bei uns im Umkreis von gut 80 km keinen Gottesdienst bzw. Keine Kirche finden. Es fing an mit der Flagge vor dem Rathaus und dann kam die erste Kirche. Hier war es in gut 20 km. Lauf Aufzählung in der Lokalpresse kommt die erste „Nicht-Flagge-Zeigende-Gemeinde“ in gut 70 - 80 km Entfernung. Eine kleine Bauernschaft mit älteren Bewohnern und altem Pfarrer. Zeitung etc. Abbestellen wo Stern oder Punkt ist: da wir nur 2 Tageszeitungen im Angebot haben und beide die Gendersprache nutzen, wären wir hier ohne Tageszeitung. Wird in der Kirche nicht auch von Schwestern und Brüdern gesprochen in der Begrüßung oder zu Beginn der Predigt. Oder im Gebet „… für alle Schwestern und Brüder die entschlafen sind …“. Zumindest war es gestern im Hochamt so gelautet

Johannes14,6 8. Juli 2024: Der CSD ist eminent POLITISCH

Wie die ganze LGBTQ+ und Gender- Ideologie - und keine "Party",
wie Lakota und Tante Ottilie schon anmerkten.

Es geht um die Abschaffung der Frau, um ein ganz anderes Menschenbild, führte BIRGIT KELLE im sehenswerten Interview mit Ralf Schuler aus. Etwa ab Min 30 geht es um die LGBTQ+ Bewegung und krasse Szenen vom Berliner
CSD - zur Schau getragene Perversion in allen Spielarten, vor den Augen von Kindern, Bundestagsangestellte in eigenen T-Shirts unter Leitung der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas liefen ALS GRUPPE mit.
Wie auch durch das Hissen der Pride Flagge vor staatlichen Gebäuden wird hier einer provokanten, durchsetzungsstarken Minderheit gehuldigt, die mutmaßliche Mehrheit vor vollendete Ttsachen gestellt.
Ich bin damit NICHT EINVERSTANDEN.
Ich gehe in keine Kirche, vor der die Pride Flagge weht.
Ich schalte Sendungen ab, wo ich mit GenderHicks belästigt werde und kündige Abos, wo mit Pünktchen und Sternchen die Sprache verhunzt wird.
Soviel Freiheit darf noch sein !

www.nius.de/leben/es-geht-um-die-abschaffung-der-frau/6bed66fe-5f41-41d7-a9f5-0a0a7f3503a9

Tante Ottilie 8. Juli 2024: Ich gebe lakota bzgl. der Einschätzung der CSDs uneingeschränkt Recht!

Es IST Politisch und es ist auch eine Sauerei, was da öffentlich in den Städten vor aller Welt praktiziert wird!

Wir sind 3x rein zufällig in Hamburg in solche Veranstaltungen geraten und uns mit eigenen Augen von diesen zur Schau gestellten Perversitäten überzeugen "dürfen" - es hat uns echt gereicht!

MutigSein 8. Juli 2024: -lakota- was soll ich denn bei unseren längst erwachsenen Kindern und Enkeln

Ihres Erachtens tun? Unsere Kinder und Enkel sind in einem Alter wo wir als Eltern schon seit Jahrzehnten nichts mehr zu sagen haben. Wir haben ihnen ein christliches Elternhaus gegeben und die zu guten christlichen Menschen erzogen. CSD ist sicherlich nicht meine Welt aber ich habe durch die Enkel Videos gesehen und muss sagen, es ist verstörend für Außenstehende. Aber als Pornographie würde ich es nicht bezeichnen. Nackte Haut begegnet uns ja überall. Fliegen Sie mal in die Sonne und schauen am Strand; Frauen ohne Bikini Oberteil allerorten. Wenn das alles Pornographie wäre, dürfte der Strand nicht für Familien mit Kindern freigegeben werden. Verzeihen Sie mir aber ich bin a) auch alt und b) aber ich akzeptier manche Dinge einfach weil Aufregung mir nur schadet und es sich nichts ändert.

lakota 8. Juli 2024: @MutigSein

Verzeihen Sie meine Offenheit, aber wenn ich lese was Sie hier schreiben, bin ich direkt froh, keine Kinder und Enkelkinder zu haben.

Nicht in die Kirche gehen - aber zum CSD.

Und das ist nicht einfach eine Party...das ist schon Pornographie, wie diese Leute sich darstellen und es ist eine klare Aussage für LGBT - gegen Religion. Das ist wie der Tanz ums Goldene Kalb...aber die haben ja auch nur Party gemacht.

Tante Ottilie 8. Juli 2024: @Child of Teresa- ein frommer aber leider nicht in Erfüllung gehender Wunsch

Auch wenn erwartungsgemäß die nächste Bundesregierung von der Union geführt wird, wird Ihr Wunsch nach Rücknahmepreis des betr. Gesetzes leider aller Voraissicht nach unerfüllt bleiben.
Denn die Union ist auf mind. eineder Ampelparteien als Koalitionspartner angewiesen und die werden im Koalitionsvertrag auf Fortbestand gerade dieses Gesetzes bestehen - sonst platzt die Koalition!
Vielleicht gäbe es eine parlamentarische Mehrheit zusammen mit der AfD dafür, aber das traut sich die Union denn nicht, mit dieser Partei zu stimmen.

Child of Teresa 7. Juli 2024: Todesagenda wird weiter abgearbeitet

Ein trauriger Tag für das Recht auf Meinungs- u. Versammlungsfreiheit aber ebenso ein weiterer trauriger Tag für das Recht auf Leben in Deutschland.

Die Abtreibungslobby in Deutschland kann auf ihrer Todesagenda hinter einem weiteren Punkt einen Haken setzen. Der nächste Punkt dürfte dann die vollständige Straffreiheit (Legalisierung) der Abtreibung zumindest in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten sein.

Neben der AfD hat auch die Union gegen diese Änderung des Schwangerschaftskonfliktge-setzes gestimmt.

Es wird ja bei den aktuellen politischen Verhältnissen immer schwieriger, für die Zukunft einigermaßen verläßliche Prognosen zu stellen. Es scheint sich aber abzuzeichnen, dass die nächtse Bundesregierung nicht mehr SPD sondern Union geführt sein wird. Da sollte man eigentlich erwarten können, dass diese schlimme Gesetzesänderung wieder rückgängig gemacht wird.

MutigSein 7. Juli 2024: -lakota— der CSD ist eine große Party ohne politische oder religiöse Aussagen

Das ist der Unterschied. Es wird nur Party gemacht und da geht man einfach hin und trinkt und feiert. Das ist bei den meisten Feiernden keine politische oder völkische Aussage. Meine Enkelkinder fahren oder fuhren auch immer hin - und nein; wir haben keine homosexuellen oder lesbischen Kinder oder Enkelkinder!

Jörgen 7. Juli 2024: Passt

Eine gesetzliche Regelung nachweislich ohne Regelungsbedarf, dafür aber schnell noch ein Zuckerstück für die eigene Klientel, mit heißer Nadel gestrickt. So geht rot-grün.

lakota 7. Juli 2024: Hauptsache

der CSD darf ungehemmt und ungestört seine perversen Demonstrationen weitertreiben.

MutigSein 7. Juli 2024: - Überwachung und Datenschutz. Sind wir nicht längst überwacht?

Zahlen alle hier ausschließlich mit Bargeld und löschen alle besuchten Seiten im Internet? Dann bekommen Sie bestimmt auch keine E-Mails zu Büchern ähnlichen Inhalts wie das was sie bestellt oder angesehen haben! Ich habe kürzlich nach einem schönen kleinen christlichen Buch als Mitbringsel für meine kranke alte Nachbarin geschaut und auf Amazon fündig geworden. Jetzt bekomme ich täglich E-Mails von dort wo mir christliche Bücher angeboten werden . Dabei löschen wir am Ende des Tages immer den Verlauf! Würde es unsere Gesellschaft tatsächlich zum nachdenken bringen wenn die Presse veröffentlicht wieviel Kinder am Tag abgetrieben wurden ? Die meisten Menschen sind abgestumpft. Machen wir uns doch nichts vor: wenn wir nicht mehr da sind um die Kirchenbänke zu füllen, wer kommt dann noch? Bei 5 Prozent sind doch mindestens 4 Prozent ältere Leute oder mittlere Altersgruppen die meistens vom Land sind und die Großeltern bei sich wohnen haben. Junge Leute wie meine Enkel sind selten dabei.

PPQR 7. Juli 2024: Vorschlag

Wie wäre es, sofort auch eine Bannmeile um die Märsche für das Leben zu fordern?

Diese ideologischen Heuchler in unserer Volksvertretung schrecken vor nichts mehr zurück.

Johannes14,6 7. Juli 2024: Ich hoffe, es kommt zu einer Klage !!

Und hoffe, dieses Gesetz hat vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand.
Die Unverhältnismäßigkeit ist offensichtlich. Wie Dr. Witzen und Frau Kim ausführen, muss man andere Ziele vermuten.
Ich sehe das Gesetz, wie schon mehrfach kommentiert, vor allem als TESTALLON und TÜRÖFFNER FÜR WEITERE GRUNDRECHTSVERLETZUNGEN, zB zunehmende Beschneidung der Meinungsfreiheit, Überwachung privater Chats etc. auch durch den den Digital Service Act der EU und zur Kontrolle angeblicher "Fake-News".

paolo giosuè 7. Juli 2024: Testimoni della vita

Wie der Diener Gottes Don Oreste Benzi (+2007) sagte: «Der Weg, um die Abtreibungen in ganz Italien zu beenden,» ist «vor den Krankenhäusern zu beten ... Wir müssen öffentlich machen, was im Stillen der Krankenhäuser geschieht. Tatsache ist, dass die Gesellschaft betäubt ist. Was würde passieren, wenn eine Zeitung morgen mit sechs Spalten titeln würde: "Gestern fünf Kinder in unserem städtischen Krankenhaus getötet"? Sie würde etwas Wahres sagen!»

oraetcogita.substack.com

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