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Sicherheitsbedenken vor Papstbesuch in Singapur

11. August 2024 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Experten schätzen die Terrorgefahr im Inselstaat als "hoch" ein, wenngleich es keine Anzeichen für eine bevorstehenden Anschlag gibt.


Singapur (kath.net/ KAP)
Der für 11. bis 13. September angesetzte Besuch von Papst Franziskus im Stadtstaat Singapur findet laut Experten zu einem "ungünstigen Zeitpunkt" statt: Die Terrorgefahr für die Inselrepublik sei hoch, wenngleich es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Anschlag gebe, geht aus einem Regierungsbericht hervor, über den die Plattform ucanews.com am Dienstag berichtet hat. Grund sei die zunehmende anti-israelische Stimmung im benachbarten Malaysia und in der gesamten Region, die just zum Zeitpunkt der Papstreise wohl auch auf das als israelfreundlich geltende Singapur übergreifen könnte.
Denkbar sei, dass malaysische militante Gruppen Kundgebungen in Malaysia abhalten würden, um gegen den Besuch des Papstes in Singapur und der Region zu protestieren, wird die Sicherheitsanalystin Aruna Gopinath von der National Defence University of Malaysia in Kuala Lumpur zitiert. Der vom Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober ausgelöste Krieg im Gazastreifen habe eine Anti-Israel-Stimmung hervorgerufen, die vergangene Woche durch die Ermordung des politischen Führers der Hamas, Ismail Haniyeh, noch verschärft worden sei - nicht zuletzt durch einen Protestaufruf von Premierminister Anwar Ibrahim am 4. August.


Gopinath hielt eine "umfassende Überwachung" in Malaysia für notwendig, sowie erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in den Botschaften der Philippinen und Singapurs in Kuala Lumpur.
Dass mit IS oder Al-Qaida sympathisierende Elemente auf der Papstreise eine Bedrohung darstellen könnten, befand in dem Bericht der Terrorexperte Kumar Ramakrishna von der Nanyang Technological University in Singapur. Die Terrorgruppe Jemaah Islamiyah, verantwortlich für den Bombenanschlag auf einen Nachtclub auf Bali im Jahr 2002 mit über 200 Toten, werde dabei jedoch infolge ihrer erst kürzlich erfolgten Auflösung kaum mehr gefährlich sein.
Neben dem islamistischen Extremismus gebe es jedoch auch andere potenzielle Risikoträger, so Ramakrishna weiter. Ein Alarmsignal sei der jüngste Terroranschlag in der Region vom 17. Mai gewesen, als ein Mann eine Polizeistation in Ulu Tiram, einer Stadt im Süden Malaysias, angriff und dabei zwei Polizisten tötete und einen verletzte. Einige extremistische Elemente in der Region hätten sich gegen die Beteiligung Singapurs an der Operation Prosperity Guardian gewandt, mit welcher die USA auf die von den Huthi-Rebellen angeführten Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer reagiert haben.

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