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Lässt die englisch-anglikanische Staatskirche das Wort „Kirche“ fallen?

20. August 2024 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
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MSN berichtet: Die „Church of England steht vor einem 'woke' Rebranding“, also einer Umbenennung – Neuerrichtete Kirchen und Kirchengemeinden werden meist schon nicht mehr „Kirche“ genannt


London (kath.net/pl) Eine erstaunliche neue Studie behauptet, dass die Church of England dazu tendiert, das Wort „Kirche“ zugunsten „relevanterer und moderner klingender“ Begriffe fallen zu lassen. Der Bericht des „Centre of Church Planting Theology and Research“ legt nahe, dass die anglikanische Kirche bei der Errichtung neuer Gotteshäuser eher dazu neigt, diese als „Kommunitäten“ und „Versammlungen“ zu bezeichnen. Das berichtet MSN.

Laut dem Telegraph stellte der Autor des Berichts, Dr. Will Foulger, Pfarrer der anglikanischen Gemeinde St. Nicholas in Durham, fest, dass sechs der elf Diözesen in ihrer Haupterklärung für neue Kirchenprojekte das Wort „Gottesdient“ verwendeten, zwei verwendeten „Versammlung“ und sieben „Kommunität“. Foulger zufolge könnten die Ergebnisse des neuen Berichts immerhin darauf hindeuten, dass der Sprachwandel „uns dazu zwingt, neu zu definieren, was wir in der Church of England unter einer Kirche verstehen“.


Dr. Giles Fraser, Pfarrer von St. Anne's in Kew, London, vertrat in einer anderen Publikation, der Bericht spiegele einen „fehlgeleiteten Wunsch“ wider, „modern zu klingen“. Die „Kirche hat die Kirche aufgegeben“, kritisiert er.

Ein Sprecher der Church of England gab an, dass ein Grund für die fehlende Verwendung des Wortes Kirche bei der Prüfung neuer Projekte darin liege, dass „neue Gottesdienstgemeinden“ nicht unbedingt ein Gebäude brauchten, um zu existieren. Denn eine Kirche gemäß sei der Bibel „eine Gemeinschaft von Menschen, die gemeinsam durch Jesus Christus in einer Beziehung zu Gott leben“.

Der katholische Priester David Palmer, der in Nottingham (East Midlands von England) lebt, stellt dazu auf X fest: „In einer erstaunlichen ökumenischen Geste hat die Church of England die katholische Lehre akzeptiert, dass sie eigentlich keine Kirche sei.“ Ob diese Äußerung dem berühmten englischen Humor zuzurechnen ist oder eher als bissig eingestuft werden sollte, lässt sich für Nichtmuttersprachler nicht eindeutig erkennen. Palmer gehört dem Personalordinariat Unsere liebe Frau von Walsingham an, das Papst Benedikt XVI. für ehemalige anglikanische Christen errichtet hatte. Er arbeitet in einer katholischen Pfarrei der Diözese Nottingham und ist der katholische Seelsorger an der Universität Nottingham.

In a stunning ecumenical gesture, the Church of England has accepted the Catholic teaching that she isn’t actually a Church. https://t.co/SVdx7PQwhE

— Fr David Palmer (@FrDavidPalmer) August 19, 2024

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Lesermeinungen

SalvatoreMio 20. August 2024: Die "Kirche", die Papst Franzuskus haben will.

@Ambrosius von Köln: rauben Sie mir bitte nicht den letzten Funken Hoffnung!

remigius66 20. August 2024: Zukunft 2

Nachdem die Church of England im Laufe ihrer Geschichte bereits viele Experimente durchgeführt hat, angefangen von der Aufhebung des Zölibats, über die Ablehnung der Transsubstantiation, bis hin zur öffentlichen Segnung homesex.Paare im Gottesdienst, der Ordination von Frauen bis hinauf zum Bischofsamt...kommt es auf ein weiteres Experiment nicht an: die Abschaffung des Begriffs "Kirche" zugunsten von "Gemeinschaft" oder "Versammlung". Mir scheint, ein neuer Name macht die Kirche nicht voller. Solche Initiativen würden meiner Meinung nach eher wie Verzweiflungstaten einer Kirche, der die Glaubwürdigkeit abhanden gekommen ist oder gar einer untergehenden Institution aussehen, als wie Maßnahmen zur Rückgewinnung der Scharen verlorengegangener Schafe. Die Zukunft der Anglikanischen Kirche kann man für sehr ungewiss halten. Hoffentlich finden rechtzeitig viele wieder zurück zu der Kirche, aus der sie kommen und die für die Christianisierung Europas so große Verdienste erworben hat.

Ambrosius von Köln 20. August 2024: Die Church of England...

... ist doch genau die "Kirche", die Papst Franzuskus haben will.

SalvatoreMio 20. August 2024: Wer hat denn uns zuerst missioniert?

Im Bereich der Schweiz, Frankreichs und im südlichen Deutschland gab es schon recht bald die Kunde von Christus durch römische Soldaten, doch nördlich des Rheines kam das Christentum zu uns eher von England, durch Bonifatius und irische Mönche. Wieviel großartige Kirchen aller Epochen gibt es dort - und jetzt? Es werden Moscheen gebaut, buddhistische Tempel usw., und wo bleibt die Frohe Botschaft Christi? Es ist zum Gruseln!

Mensch#17 20. August 2024: ? Merkwürdig, abstrus ... kann man dazu noch irgendetwas sagen?

Manchmal fühlt man sich wie im falschen Film. Man möchte gerne etwas sagen, aber die Worte und Gedanken verheddern sich in dem Unkraut und dem Dornengestrüpp, dass da wächst. Es ist nicht verwunderlich, wenn da die Schafe hängen bleiben und verenden.

Was/wer kann helfen?

Ich denke niemand anderer als Jesus Christus selbst und die Verkündigung seiner Botschaft. Und das ist dann die Neuevangelisation!

Denn man sollte niemanden losschicken, die Dornenhecken und das Gestrüpp zu roden, denn das gelingt ja auch im Märchen nur dem Märchenprinz nach 100 Jahren.

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