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Zuviel Smartphone in deinem Leben?

vor 2 Tagen in Jugend, 1 Lesermeinung
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…dann lass dich inspirieren vom US-Podcaster Carlos Whittaker: Er lebte sieben Wochen ohne Smartphone und hatte erstaunliche Erkenntnisse. Von Petra Knapp.


Nashville (kath.net) „Reconnected“ heißt ein neues Buch des US-amerikanischen Podcasters Carlos Whittaker, in dem er von seinen Erfahrungen erzählt, nachdem er sein Handy mehrere Wochen nicht nutzte. Alles begann, als er eines Tages feststellte, dass seine durchschnittliche Handyzeit sieben Stunden täglich war, heißt es in einem Beitrag auf „Aleteia“.

Whittaker, ein evangelikaler Christ und bekannter Autor aus Nashville (Bundesstaat Tennessee), war entsetzt und merkte, dass er etwas ändern musste. Er konnte sich jedoch nicht vorstellen, das Handy komplett aufzugeben, weil er es täglich für seinen Beruf und für die Familie brauchte. So entschied er sich für ein Experiment: Er wollte eine Zeit lang ohne Handy leben und seine Erfahrungen in Buchform publizieren.

Sein Ziel: „Die Lautstärke der Welt leiser und die Lautstärke Gottes lauter machen.“ Das Ziel war nicht, dogmatisch gegen Bildschirme zu sein, sondern es ging ihm darum, „uns daran zu erinnern, wie wir ohne (insbesondere Smartphones) gelebt haben, damit wir bessere Wege finden, sie wieder in unser Leben zu bringen“.


Ehe er sein Abenteuer startete, ließ er sein Gehirn scannen, um die Auswirkungen seiner Bildschirmnutzung zu untersuchen; dies wiederholte er am Ende seines Experiments. Whittaker lebte erst zwei Wochen mit Benediktinermönchen, dann zwei Wochen mit Amish und schließlich drei Wochen lang mit seiner eigenen Familie ohne Bildschirme.

Die erste Station war das St. Andrew’s Monastery in Südkalifornien. Sein Handy hatte der Podcaster einem guten Freund überlassen. Whittaker lebte vierzehn Tage in einer Hütte in der Wüste, ohne Klimaanlage. In den ersten Tagen, wo er zum ersten Mal seit 15 Jahren ohne Smartphone auskam, echte körperliche Entzugserscheinungen, erzählt er: Herzklopfen, Zittern, Übelkeit und nächtliche Schweißausbrüche.

Dennoch hielt er durch, nahm an der täglichen Messe teil, aß meist in Stille und betete das Stundengebet. Am vierten Tag brachen in ihm existenzielle Fragen auf, die er üblicherweise durch Scrollen und Medienkonsum betäubt hatte: Wer bin ich? Warum existiere ich? Wenn Gott gut ist, warum gibt es dann so viel Böses auf der Welt?

Ein weiser Priester ermutigte Whittaker, sich mit diesen großen Lebensfragen in der Natur auseinanderzusetzen. Als er eines Abends auf den höchsten Punkt des Klostergeländes kletterte, erlebte er Gott im Regen, im Wind und in den Gewitterwolken, die um ihn herum aufblitzten.

Er hörte das Wort „Seht!“, als sein Blick auf einen Himmel voller aufgewühlter violetter Wolken gelenkt wurde. „Seht, seht, seht!“ Er erkannte, dass er seit Jahren nicht mehr wirklich nach oben geschaut hatte. Genau darum geht es im Buch „Reconnected“:  Es geht darum, den Blick wieder nach oben zu richten, insbesondere vom 7-Zoll-LCD-Bildschirm in der Hand.

Als Whittaker vom Berggipfel herunterkam und dem Priester, der ihn dorthin geschickt hatte, von seinem Erlebnis berichtete, antwortete dieser mit einem Zitat des Heiligen Irenäus: „Die Herrlichkeit Gottes ist der Mensch in seiner ganzen Lebendigkeit. Und das Leben des Menschen besteht darin, Gott zu schauen“.

Später lebte Whittaker mit den Amish people mit und brachte alle seine Erfahrungen – vom stundenlangen Gebet bis zum Heuballenpressen und Schafscheren – zu Papier. Sein handyfreies Abenteuer veränderte auch sein Gehirn wieder, wie ein abschließender Scan ergab. Wer also zu viel Smartphone in seinem Leben hat, der ist eingeladen, ein solches Experiment zu starten…


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Lesermeinungen

sr elisabeth vor 8 Stunden: ohne Smartphone

Hab mich bewusst gegen die Anschaffung eines Smartphones entschieden und verwende ein ganz altes Wertkartenhandy, mit dem ich telefonieren, SMS schreiben und sogar beschränkt Fotos machen kann. Daheim gibts das Festnetz.
Für mich ist es ein "Luxus" nicht ständig erreichbar zu sein und im Familien-und Freundeskreis wird das GsD so akzeptiert.Tägliche Momente der Stille und des Gebets sind mir sehr wichtig.

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