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Zehn Gespräche, bevor man „Ja“ sagt

vor 17 Stunden in Familie, 4 Lesermeinungen
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Interessante Fragen, über die Ehepaare gesprochen haben sollten, ehe sie vor den Altar treten, präsentierte „Aleteia“.


New York (kath.net / pk) Feiern wir unseren Hochzeitstag mit einer Pizza oder mit einer Reise auf die Malediven? Es sind Fragen wie diese, mit denen sich Paare schon vor der Hochzeit auseinandersetzen sollten, heißt es in einem Beitrag, der auf der Plattform „Aleteia“ veröffentlicht wurde. Über folgende zehn Punkte sollten sich Paare austauschen:

1: Glaube & geistliches Leben. Gesprächsanregung: „Wie früh willst du für die Sonntagsmesse aufstehen? Und gehen wir danach auf einen Kaffee?“ Mit dieser Frage könnte ein Gespräch darüber beginnen, welche Rolle der Glaube im Eheleben spielen wird. Man könnte auch darüber sprechen, wie sehr man sich in der Gemeinde engagieren oder wie man das Gebet in den Alltag integrieren kann.

2: Kinder & Familiengröße. Gesprächsanregung: „Denken wir an eine Familie in der Größe eines Fußballteams oder eher an eine Familie, die mit einer Pflanze anfängt?“ Katholiken sollten offen für das Leben sein, aber es ist wichtig, darüber zu sprechen, was „offen“ für jeden von Ihnen bedeutet. Es sollte besprochen werden, wie viele Kinder sich die Partner vorstellen können, ebenso über Adoption oder darüber, was man im Fall von Fruchtbarkeitsproblemen tun möchte

3: Geld & Finanzen. Gesprächsanregung: „Sollen wir auf eine Reise sparen oder geben wir jetzt unser Geld für eine Pizza aus?“ Geld ist eine der Hauptursachen für Stress in der Ehe. Sprechen Sie über das Budget, das Thema „Sparen“, Spenden und finanzielle Ziele. Geben Sie gerne Geld aus, sparen Sie eher, oder liegen Sie irgendwo dazwischen? Besprechen Sie, wie Sie mit gemeinsamen oder getrennten Bankkonten umgehen wollen. Möglicherweise müssen Sie in diesem Bereich Kompromisse eingehen.


4: Konfliktmanagement. Gesprächsanregung: „Wenn wir uns streiten, sind wir dann eher der schweigsame Typ oder der ,laute und dramatische Typ‘?“ Konflikte sind unvermeidlich, aber es kommt darauf an, wie man sie bewältigt. Sprechen Sie über Ihre Konfliktstile und darüber, was Sie über gesunde Wege zur Beilegung von Meinungsverschiedenheiten gelernt haben.

5: Rollen & Verantwortlichkeiten. Gesprächsanregung: „Wenn ich koche, machst du dann den Abwasch? Oder…“ Bei diesem Gespräch geht es darum, wer sich um was im Haus kümmert. Von der Wäsche bis zur Rasenpflege – es ist am besten, die Erwartungen frühzeitig festzulegen. Die Arbeitsteilung, ob groß oder klein, kann zu Stress führen, wenn sie unklar bleibt. Sie können auch darüber sprechen, dass es in Ihrer Ehe Zeiten geben wird, in denen ein Ehepartner einspringen muss, wenn die Arbeit sehr anstrengend ist oder kleine Kinder sehr fordernd sind. Sprechen Sie darüber, wie Sie sich vorstellen, mit diesen Zeiten umzugehen, und ob es etwas gibt, das Sie einrichten können, um unnötige Belastungen zu vermeiden.

6: Intimität und Zuneigung. Gesprächsanregung: „Auf einer Skala von ,Ich brauche jede Stunde eine Umarmung‘ bis ‚Ich liebe dich, jetzt geh bitte weg‘, wo positionieren Sie sich?“ Körperliche und emotionale Intimität ist für eine glückliche Ehe von entscheidender Bedeutung. Es ist wichtig, darüber zu sprechen, wie Sie Liebe und Zuneigung ausdrücken und welche Erwartungen Sie an körperliche Nähe und Kommunikationsstile haben.

7: Erweiterte Familiengrenzen. Gesprächsanregung: „Wie oft in der Woche ist es deiner Meinung nach akzeptabel, von deiner Mutter zu hören?...“ Familien sind wunderbar, aber Grenzen sind wichtig. Besprechen Sie, inwieweit Ihre Schwiegereltern an Ihrer Ehe beteiligt sein werden, wie Sie mit Familienfeiertagen umgehen und wie Sie sich gegenseitig bei der Bewältigung schwieriger Familiendynamiken unterstützen können. Während Sie Ihre Ehe in den Vordergrund stellen müssen, wird es vielleicht Zeiten geben, in denen Sie einen älteren Elternteil unterstützen müssen. Besprechen Sie, was Sie Ihren Familienmitgliedern geben wollen – und müssen.

8: Vereinbarkeit von Beruf & Familie. Gesprächsanregung: „Was ist Ihr Traumjob? Welche Konsequenzen hat er für die Familie?“ Es kann schwierig sein, berufliche Ambitionen mit dem Familienleben in Einklang zu bringen. Sprechen Sie über Ihre beruflichen Ziele und darüber, wie Sie sich gegenseitig bei beruflichen Veränderungen, Umzügen und dem damit verbundenen Stress unterstützen können. Seien Sie sich darüber im Klaren, wie Sie die Prioritäten zwischen Arbeit und Privatleben setzen wollen.

9: Traditionen. Gesprächsanregung: „Feiern wir Heiligabend oder den Weihnachtsmorgen mit den Schwiegereltern? Oder…“ Besprechen Sie, wie Sie religiöse und familiäre Traditionen feiern werden. Feiertage sind oft mit eigenen Erwartungen an die Familie verbunden. Sprechen Sie auch darüber, wie Sie die Sakramente, Taufe und Erstkommunion Ihrer zukünftigen Kinder feiern wollen.

10: Große Lebensentscheidungen. Gesprächsanregung: „Sind wir Menschen, die spontan einen Roadtrip machen, oder Menschen, die sechs Monate im Voraus planen?“ Hier geht es um die großen Entscheidungen, etwa wo Sie leben möchten, ob Sie in der Nähe Ihrer Familie bleiben wollen und welche langfristigen Ziele Sie als Paar haben. Wie sieht Ihr Traumleben in fünf, 10 oder 20 Jahren aus? Sie sollten auch darüber sprechen, wie Sie mit schweren Krankheiten und dem Tod selbst umgehen möchten.

 


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Lesermeinungen

augas vor 14 Stunden:

Das sollte man doch einmal mit Fachleuten, z.B. Eheberatern aus katholischen Eheberatungsstellen diskutieren.
Es wird hier nicht angesprochen, dass sich im Verlauf einer Ehe sehr viel verändern kann, und dass es ganz typische Entwicklungen über die Jahre gibt.

Ein solche Eheberaterin einer katholischen Ehebaratungsstelle sagte uns bei einem Vortrag in unserer Gemeinde sinngemäß:
Diese jung verliebten Paare sind in gewisser weise unzurechnungsfähig. Da werden dann natürlich alle möglichen Vorsätze gefasst, aber im Laufe der Jahre kommen die dann auf dem Boden der Tatsachen an, und dann ist oft die Not groß. Eine Ehebegleitung auch schon länger Verheirateter ist daher wichtiger als eine noch so intensive Vorbereitung.

Versusdeum vor 14 Stunden: Leider sind manche Probleme komplexer, als man denkt

Wenn man z.B. die eigene Pfarrei nach gravierenden Vorkommnissen hinter sich lässt, wohin geht man? Gibt es gute oder zumindest erträgliche Nachbarpfarreien? Wie weit ist man zu fahren gewillt, um eine würdige Hl. Messe oder gar eine im überlieferten Ritus der Kirche mitfeiern zu können? Ist Pius dabei für beide eine Alternative oder kommt für einen Partner nur Petrus infrage? Wo fühlen sich im Idealfall beide gut aufgehoben oder gar heimisch? Wie gut tut es dort jeweils den Kindern? Könnten Buben z.B. dort ministrieren?

Walahfrid Strabo vor 17 Stunden:

Das finde ich sehr kluge Fragen!

Bei vielen (jungen) Paaren habe ich sehr oft den Eindruck, die Zeit vom Antrag bis zur Trauung wird vor allem damit verbracht, die Hochzeitsfeier zu planen. Das ist auch wichtig, darf aber nicht im Vordergrund stehen.

Eine Braut in spe reagierte mal recht pikiert, als mir auf ihre Aussage "mein Hochzeitstag soll der schönste Tag in meinem ganzen Leben sein" doch tatsächlich die Frage herausrutschte: "D.h. hinterher geht es nur noch bergab?"

So hat sie es hoffentlich nicht gemeint, aber der Fokus ist zu oft verschoben. Der Hochzeitstag ist nicht das Endziel, sondern der Anfang.

SalvatoreMio vor 17 Stunden: Sehr gute Anregungen

"Wir wollen es miteinander probieren", sagte vor 6 Monaten das frischeingezogene Nachbarpärchen. Nach etlichen Streitereien endete der Traum der Zweisamkeit schon 5 Monate danach. Der Auszug ist vollzogen.

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