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17. Oktober 2024 in Familie, 7 Lesermeinungen
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Norwegische Bischöfe unterzeichnen ökumenische Erklärung zu Gender und Geschlechtertheorie und kritisieren öffentlichen Aktivismus zur Anpassung an „queere Theorie“
Oslo (kath.net) Die Diskussion über Geschlechtertheorie und Sexualität muss „so objektiv wie möglich“ geführt werden. Das sagte der norwegische Bischof Erik Varden von Trondheim im Interview mit CNA Deutsch. Es sei wichtig „zu zeigen, dass die christliche anthropologische Vision, ihre Vision davon, was ein Mensch ist, was es heißt, eine Frau oder ein Mann zu sein, mit empirischen Daten übereinstimmt“.
Anlass für das Interview ist eine ökumenische Erklärung zu Gender und Geschlechtertheorie, welche die norwegischen Bischöfe zusammen mit 30 christlichen Gemeinschaften unterzeichneten. In der Erklärung heißt es wörtlich: „Es gibt nur zwei biologische Geschlechter: männlich und weiblich. Das Geschlecht des Menschen entscheidet sich im Moment der Empfängnis (…) Auch wenn jedes Jahr mehrere Kinder mit Chromosomenanomalie oder ohne klare Geschlechtsorgane geboren werden (10–15 pro Jahr in Norwegen), bedeutet das nicht, dass es mehr als zwei biologische Geschlechter gäbe.“
Die Unterzeichner kritisierten „die Idee, es gäbe ein subjektives Geschlecht und eine selbst zu wählende Geschlechtsidentität‘, die frei zu wählen sei und auf Gefühlen basiert. Dies sei „Ergebnis einer Ideologie und hat kein Fundament in Biologie oder Naturwissenschaft“. Es heißt weiters: „Es ist äußerst problematisch, Kinder und Jugendlichen im Unterricht damit zu konfrontieren, es gäbe ,Jungs, Mädchen und andere Geschlechter‘, und ihnen beizubringen, es gäbe ein ,inneres Geschlecht‘, man könne ,im falschen Körper geboren sein‘ und Geschlecht sei etwas ,Fluides‘. Diese Beeinflussung kann zu Verwirrung, Unsicherheit und destruktiven Lebensentscheidungen bei vielen Kindern und Jugendlichen führen.“
Auf seelsorgerlicher Ebene würden alle Menschen begleitet, betonte Varden im Interview. „Wir glauben, wie die Erklärung sagt, dass jeder Mensch von Gott geliebt ist. Wir sind verpflichtet, unsere Begegnungen auf dieser Grundlage zu führen. Aber jemanden zu lieben, bedeutet nicht unbedingt, ihn in allem zu bestätigen, was er tut und sagt: Das Evangelium zeigt uns das deutlich.“
Als Hirten habe man keinerlei Illusionen über die Komplexität des menschlichen Lebens und der Beziehungen. „Wir möchten komplexe Situationen mitfühlend und kreativ begleiten. Gleichzeitig sind wir dazu ordiniert, nicht selbstgemachte Vorstellungen zu verkünden und zu lehren, sondern das Evangelium Christi, wie es vom Lehramt der katholischen Kirche gelehrt und dargelegt wird (…)“
Hinsichtlich der Fragen nach menschlichem Leben, Würde und Identität laufe man heute „Gefahr, von Theorien, sogar Ideologien, mitgerissen zu werden“, warnte Varden. „Die Gendertheorie hatte einige Jahre lang Rückenwind, aber wir sind uns zunehmend der Menschen bewusst, die davon schwer verletzt wurden.“ Er nannte die Folgen der Tavistock-Klinik-Affäre in England als Beispiel. Öffentliche Behörden würden „ihr Mandat überschreiten, wenn sie versuchen, die Anpassung an Theorien durchzusetzen“.
Die Unterzeichner der Erklärung betonen, das Recht auf freie Meinungsäußerung, Gewissensfreiheit und Glaubensfreiheit seien „zentrale, unaufgebbare Werte“. Sie üben auch Kritik: „Wir meinen: Regierungsorgane und öffentliche Instanzen missbrauchen ihren Auftrag und ihre Macht, wenn sie versuchen, Bürger und Organisationen zur Anpassung an „queere Theorie“ zu drängen in Bezug auf Geschlecht, Sexualität und Ehe. Ein solcher Aktivismus von öffentlicher Seite steht im Widerspruch zu Religions- und Gewissensfreiheit und zum Recht von Eltern.“
Die Erklärung im Wortlaut:
Felleskristen erklæring - TYSK (coramfratribus.com)
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elmar69 18. Oktober 2024: Amtlich gibt es 4 Eintragungsmöglichkeiten im Geburtsregister
Da das Verfassungsgericht ausdrücklich eine "positive Bezeichnung" für ein drittes Geschlecht gefordert hat, wurde es "divers" genannt. Nach den Bestimmungen zum Wechsel der Eintragung mit ärztlichem Attest hätte man es auch als "defekt" bezeichnen können.
Die vierte Möglichkeit ist, kein Geschlecht ins Geburtsregister einzutragen - was in unklaren Situationen die beste Wahl sein kann.
Versusdeum 17. Oktober 2024: Natürlich 2, wie viele sonst?
Besonders absurd ist, dass man jahrtausendelang von 2 Geschlechtern ausging. Und ausgerechnet jetzt, wo die "echte" Wissenschaft, insbesondere die Genetik, dies bestätigt hat, brechen Ideologien auf, die zig sexuelle Spielarten als "Geschlechter" definiert wissen wollen. Und wenn man "Humanwissenschaften" hört, weiß man, dass es jetzt ideologisch wird und die Märchenstunde beginnt.
Schillerlocke 17. Oktober 2024: Sehr gut formuliert!
Die Bischöfe haben vernünftig argumentiert und sich hinter die Fakten gestellt, die naturwissenschaftlich begründet sind. Die Biologie ist in derlei Fachgebieten die Leitwissenschaft, ganz sicher nicht die Gender-Ideologie.
lesa 17. Oktober 2024: Eine verhohlen wirkende, menschenverachtende , zerstörende Ideologie
Eine Kollegin bangt um ihre Tochter, die in "Transgenderkreise" geraten ist.Sie hat ihr verboten, eine Woche von der Schule frei zu nehmen, um für Theaterproben für eine Aufführung mit "Genderpropaganda". Ihr Mann beschimpft sie deswegen als "altmodisch". Eine andere Familie kämpft im Gebet um die Tochter, die sich "umoperieren" lassen will. Die Folgen sind nicht harmlos, wie man weiß. Und last not least: Die österreichische Regierung hat jetzt "die Zweigeschlechtlichkeit abgeschafft". Wie ist es möglich, dass das Bewusstsein sich derart einlullen lässt, der Verstand aussetzt? "Die Allgemeinheit der Verfehlung stumpft das Gefühl ab für ihre Verwerflichkeit." (G. Bernanos)Und Diabolos, der, wie die Bibel sagt, "ein Lügner und Menschenmörder ist von Anbeginn" tut das Seine.
So seltsam es ist, dass man für die grundlegende Selbstverständlichkeit Selbstverständlichkeit der Natur Erklärungen unterzeichnen muss - den norwegischen Bischöfen sei gedankt für diesen Hirtendienst!
je suis 17. Oktober 2024: ZU DIESEM THEMA PASST...
Versusdeum 17. Oktober 2024: @gebsy
Und deswegen will man das Elternrecht durch angebliche "Kinderrechte" aushebeln. Neulich warnte jemand, man (UNO?) wolle Kindern erlauben, explizite Inhalte mit Erwachsenen zu teilen (also den Erwachsenen das Sammeln von eigentlich verbotenen Bildern und Videos). Fallen jetzt, nachdem man die Kirche mit dem Homo-Missbrauchsskandal sturmreif geschossen hat, auch die letzten Tabus?
gebsy 17. Oktober 2024: Der Elternrecht
ist Garant für eine gute Zukunft der Gesellschaft.
Die Gewissensbildung darf Fortschritte machen, um nicht Schaden anzurichten ...
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