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Franziskus: Was ist das erste Gebot? Jesus gibt uns die Antwort, indem er zwei bisher getrennte Gebote miteinander verbindet: die Gottesliebe und die Nächstenliebe. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) Angelus mit Papst Franziskus am eindreißigsten Sonntag im Jahreskreis: „Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete:
Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele,
mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“.
Das Evangelium (Mk 12,28-34) berichtet von einer der vielen Diskussionen, die Jesus im Tempel in Jerusalem hatte. Einer der Schriftgelehrten trete an ihn heran und frage ihn: „Welches Gebot ist das erste von allen?“ (V. 28). Jesus antworte, indem er zwei grundlegende Worte des mosaischen Gesetzes zusammenfasse: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben“ (V. 30-31).
Mit seiner Frage suche der Schriftgelehrte nach dem „Ersten“ der Gebote, also nach einem Prinzip, das allem zugrunde liege. In der Tat hätten die Juden viele Gebote „und stritten oft darüber, welches das größte Gebot sei, von dem alles andere abhänge“.
Diese Frage sei auch für uns wesentlich, für unser Leben und für den Weg unseres Glaubens. Auch wir fühlten uns manchmal in so viele Dinge verstrickt und fragten uns: „Was ist eigentlich das Wichtigste von allem? Wo finde ich die Mitte, von der alles andere ausstrahlt?“. Jesus gebe uns die Antwort, indem er diese zwei bisher getrennten Gebote miteinander verbinde: die Gottesliebe und die Nächstenliebe. Das fasse das ganze Gesetz und die Propheten zusammen; man könnte sogar besagen: „Das ist das Herz des christlichen Lebens“. Wir alle müssten zum Herzen des Lebens und des Glaubens zurückkehren.
Jesus sage uns, dass die Quelle von allem die Liebe sei, dass wir niemals Gott vom Menschen trennen dürften. Den Jüngern aller Zeiten sage der Herr: „Auf eurem Weg zählen nicht äußere Praktiken wie Opfer (V. 33), sondern die Gesinnung des Herzens, mit der ihr euch Gott und euren Brüdern und Schwestern in Liebe öffnet“. Wir könnten zwar vieles tun, aber wir täten es nur für uns selbst und ohne Liebe, mit einem zerstreuten oder verschlossenen Herzen.
Es sei also wichtig, das wichtigste Gebot - du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst - in unserem Herzen zu verankern, unsere tägliche Gewissenserforschung zu machen und uns zu fragen: „Ist die Liebe zu Gott und zum Nächsten der Mittelpunkt meines Lebens? Treibt mich mein Gebet zu Gott dazu, auf meine Brüder und Schwestern zuzugehen und sie unentgeltlich zu lieben? Erkenne ich die Gegenwart des Herrn in den Gesichtern der anderen?“.
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