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Alle Macht den synodalen Räten?

vor 2 Tagen in Kommentar, 8 Lesermeinungen
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„Der deutsche Synodale Weg folgte einem säkular-politischen Pfad, der immer weiter von Bibel, Konzil und Kirche wegführt.“ Gastbeitrag von Hubert Hecker


Limburg (kath.net) Nach einem Bericht der Limburger Kirchenzeitung ‚Der Sonntag‘ vom 24.10.2024 soll mit einer neuen Leitungsstruktur im Rahmen des neuen Diözesanstatuts „die Konzentration von Macht auf eine Person oder ein Gremium verhindert werden“. Diese Zielbestimmung wurde auf dem Synodalen Weg aus der „Aufarbeitung des Missbrauchsskandals“ entwickelt. Doch der Begründungszusammenhang ist falsch. Denn das wissenschaftliche Missbrauchsgutachten von 2018 konnte in keiner der Teilstudien Machtkonzentration als relevante Ursache von Missbrauch herausfinden. Gleiches gilt für systemische, sogenannte kirchenspezifische Ursachen, ein Konstrukt der Bischöfe Marx und Bode. Noch auf der vatikanischen Bischofssynode versuchte Bischof Bätzing, den Begriff ‚systemische Ursachen für Missbrauch‘ im Abschlussdokument zu verankern. Als das nicht gelang, stimmte er indigniert gegen die entsprechende Passage (vgl. Die Tagespost vom 7.11.2024).

Einen weiteren Beleg für die Fehleinschätzung von kirchlicher Macht als Missbrauchsursache liefert die evangelische Missbrauchsstudie ForuM. Sie hat gezeigt, dass die Strukturen der evangelischen Kirche als „antihierarchisch und grundlegend partizipativ“ (also ohne sogenannten Machtkonzentrationen) zu einer ebenso hohen Prozentzahl an Missbrauchsfällen von protestantischen Pastoren führten. Nach der Strukturtheorie müssten die partizipativen und geschwisterliche Strukturen der evangelischen Kirche in gleicher Weise missbrauchsbegünstigend gewirkt haben. Angesichts dieser Ergebnisse erklärte der Missbrauchsforscher Großbölting seine frühere Warnung vor klerikaler Machtkonzentration für verfehlt.


Die Begriffe „Machtkonzentration“ und deren Verhinderung durch „Gewaltenteilung“ sind Kategorien aus staatspolitischen Ansätzen, die auf kirchliche Verfahren und Legitimationen nicht anwendbar sind. Denn Beratungen, Beschlüsse und Entscheidungen von Papst, Bischöfen und synodalen Gremien sind im Geiste und nach Maßgabe von Schrift und Glaubenslehre der Kirche zu fassen – und nicht im Streit von gegensätzlichen Ansätzen und gleichwertigen Interessen von Parteien und gesellschaftlichen Gruppen auszufechten.

Zu den Aufgaben des neuen Leitungsgremiums im Bistum Limburg, dem „Diösesansynodalrat“, gehören, „den Bischof zu beraten“ und zu „entscheiden über mittel- und langfristige Ziele“ des Bistums. Der Bischof habe sich grundsätzlich an die Mehrheits-„Beschlüsse des Gremiums zu binden“. Beide Elemente, sowohl die Letztentscheidung für Bistumsziele durch ein mehrheitliches Laiengremium als auch die geforderte Selbstbindung des Bischofs an die Gremiumsbeschlüsse widersprechen den fundamentalen Prinzipien der hierarchischen Kirche, wie sie im Konzil bestätigt wurden. Daran rüttelt auch das Abschlusspapier der Weltsynode in Rom nicht. Nach dem Dokument sollen bei kirchlichen Beratungsprozessen (decison making) möglichst viele Katholiken einbezogen werden, während die abschließende Entscheidung (decison taking) allein in der Verantwortung von Papst, Bischöfen und Pfarrern liegt, so die Einschätzung vom Synodenbischof Stefan Oster.

Die Synode in Rom hat auch methodisch einen völlig anderen, eben kirchlich-christlichen Ansatz für das gemeinsame Beratungsgespräch entwickelt als der deutsche Synodale Weg: das gegenseitige vertrauensvolle Hören, die geistliche Unterscheidung, das Streben nach ‚Umkehr‘ (in vier der fünf Dokumentenüberschriften benannt) und die Ausrichtung auf missionarische Jüngerschaft – so die Erklärung der Bischöfe Woelki, Hanke, Oster und Voderholzer. Dagegen war auf dem Synodalen Weg Kampfstimmung angesagt im Sinne einer parlamentarischen Auseinandersetzung, bei der die liberale Mehrheit teilweise mit unlauteren Methoden, jedenfalls mit massivem Druck und Abstimmungstricks ihre Themen und Tendenzen durchstechen wollte und konnte.

Festzustellen bleibt: Drei der vier Hauptthemen des Synodalen Wegs: Zölibat, Sexualmoral und Teilhabe von Frauen am sakramentalen Weiheamt sind für das Abschlussdokument der römischen Synode irrelevant. Die Frage der Macht wird in dem Papier mit dem genuin kirchlichen Ziel eines gemeinsamen, geistlichen Wegs der Kirche beantwortet – und eben nicht mit politischer Gewaltenteilung, parlamentarischer Auseinandersetzung und aggressiver Mehrheitsbeschaffung in laiendominierten Gremien.

Der Synodale Weg folgte einem säkular-politischen Pfad, der immer weiter von Bibel, Konzil und Kirche wegführt. Die Ziel-Parole: Brecht die Macht der hierarchischen Klerikalen – Alle Macht den synodalen Räten! – soll auf nationaler Ebene mit dem deutschen Synodalrat erreicht werden und auf Bistumsebene mit dem Diözesanrat, mit dem in Limburg der Anfang gemacht wurde.

 


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Lesermeinungen

gebsy vor 2 Tagen: Machtmissbrauch

@elmar69 - wie wirkt sich sakramentaler Missbrauch aus?

Wird mit der Ausschaltung der Letztverantwortung vor Gott jeglichem Missbrauch Tür und Tor geöffnet?

Der IMPULS "Unser Blick über den Tellerrand von Raum und Zeit" möchte diesen Zusammenhang thematisieren -

www.gebsy.at/onewebmedia/I%20M%20P%20U%20L%20S.pdf

elmar69 vor 2 Tagen: Missbrauch ist immer Machtmisbrauch

Grundsätzlich steckt hinter dem sexuellen Missbrauch immer auch ein Machtmissbrauch.

Das Problem ist hier aber nicht, dass der Papst oder Bischof bestimmt, wo es langgehen soll, das Problem ist vielmehr, dass sich Menschen für unangreifbar halten.

Die zu Missbrauch führenden Machtstrukturen lassen sich nicht einfach durch Gremien beseitigen, es geht vielmehr um ein Machtgefälle zwischen einzelnen Menschen.

Inhaltlich hat sich da in den vergangenen Jahrzehnten schon sehr viel geändert.

Früher war es vielleicht übertrieben gesagt so, dass ein Kind bestraft wurde, wenn es behauptet hat, der Pfarrer habe es unsittlich berührt - wie kann man sowas vom Pfarrer behaupten.

Heute hat der Pfarrer diese herausragende Position nicht mehr, was die Möglichkeiten zur Vertuschung erheblich reduziert.

ThomasR vor 2 Tagen: auch Beendigung der Finanzierung der ZdK durch DBK

kann Synode in Deutschland gesünder und mehr auf Wahrheit ausgerichtet machen

(leider habe ich bei mnachen Mitgliedern der ZdK Eindruck vom Einfluss von Abtreibungslobby - geht auch um Gewinne in zweistelligen Millionenhöhe jedes Jahr in Deutschland bei 100 TSD Abtreibungen jedes Jahr )

Mit Mitgliedern von Zdk werden inzwischen auch katholsiche Büros besetzt (z.B. München ) Leider auch hier habe ich Eindruck vom Versuch Abtreibungslobby in Deutschland auf politischer Ebene zu unterstützen. Seitens Münchner Kirchenbüros seit Neubesetzung ist mir bis dato keine Stellungnahme zum Thema Abtreibung bzw. keine Forderungen für mehr Lebensschutz in der Politik bekannt.

Über synodale Räte wird Verantwortung für Untergang der Kirche und des Glaubens an die Laien geschoben, wobei es ist umgekehrt. Erstkommunion ohne Beichte und antropzentrische Priesterausbildung wurden formal durch Würzburger Synode eingefürt (DBK bei Teilnahme von ZdK)

ThomasR vor 2 Tagen: die Räte mit Machtsfunkton sind bereits in der Kirche da

s. Ordinariatsrat in München- eingerichtet vermutlich sogar unter Kardinal Döpfner um 1968 ???? (ungefähr zu gleichen Zeit wurde durch Kardinal Döpfner das gut besuchte Priesterseminar in Freising aufgelöst und die Semianristen über 3 Wohnorte in München zerstreut)

Kard Döpfner ernannte unter Prämisse der Zerstreuung der Priesterausbildung auch die ersten Pastoralassistentinnen

Ordinariat alleine reicht inzwischen nicht mehr.
Protokolle der Sitzungen des Ordinariatsrates sofern es sich nicht um eine Attacke auf Joseph Ratzinger handelt,nicht öffentlich.
Selbst Joseph Ratzinger ist es nicht mehr gelungen Oridinariatsrat in München aufzulösen, bzw hat er immense Gefahr der Säkularisierung die von einem Ordinariatsrat herauskommt,unterschätzt
.
Über synodale Räte wird weiterhin Macht an die ZdK Funktionäre und Mitglieder(beide mit Gehalt meistens von der Kirchensteuer)delgiert. Es kann nur in einem Totalkollaps und z.B, in noch mehr Abtreibungen in Deutschland münden.

kath.net/news/85322

Eden1952 vor 2 Tagen: Der Satan hat Einzug in Teile der deutschen Kirche gehalten!

Es ist mittlerweile unerträglich geworden, in Deutschland zu leben und zu arbeiten, Politisch wie auch kirchlich, ist es für christliche Menschen die Hölle auf Erden. Das die Politik von jeher abgehoben und voller Inbrunst das Volk dranglasiert, möchten Teile der deutschen Kirchen-Oberen, dem in nichts nachstehen und überziehen die Gläubigen mit immer mehr politischem Kampf. Die Abwesenheit Gottes, wirk sich immer dramatischer aus!

Jörgen vor 2 Tagen: Eine neue Kirche

Dass der Synodale Weg auf Unwahrheiten aufgebaut ist, dass sich Widersprüchlichkeiten durchziehen bis zum heutigen Tag, explizit aufgearbeitet und nachgewiesen, all die Interventionen Roms, das hat die Protagonisten bis heute nie beeindruckt.

In Überzeugung des eigenen Weges, vielleicht auch mit Hoffung in die Geschichtsbücher einzugehen, wird man sich weiter nicht beirren lassen, eine neue Kirche, das eigentliche Ziel, zu "konstruieren".
Man bedient sich dabei der Gläubigen, die, mittlerweile fern vom Glaubenswissen, dies für den richtigen Weg halten (müssen).

Versusdeum vor 2 Tagen: Limburg wird also auch formell eine andere Kirche sein

Wie wird Rom reagieren? Gar nicht? Eine Pschsmama aufstellen? Die Gemeinschaften des überlieferten Ritus zerschlagen?

Versusdeum vor 2 Tagen: Homo-Netzwerke waren es, nicht "Machtstrukturen"

Es ist ein himmelschreiender Skandal, ausgerechnet die Ursache der wohl schwersten (a)moralischen Verfehlungen der Kirchengeschichte als Lehre daraus oder gar als Lösung des Problems zu präsentieren. Und es widerspricht jeglicher Logik. Aber "Sünde macht blind". Das Urteil der Nachwelt wird vernichtend sein.

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